Kommentar: Zweiter Schritt vor dem ersten

Nicht nur bei den Autoherstellern sind Elektrofahrzeuge derzeit en vogue. KTM erprobt bereits eine kleine, von einem Elektromotor angetriebene Enduro. Nun hat auch Honda ein Elektromotorrad angekündigt. Der Ansatz ist lobenswert, stellt aber einen zweiten Schritt vor dem ersten dar.

Für die auf zwei Rädern motorisierten Massen in Asien mag der Elektroantrieb funktionieren, in der westlichen Welt jedoch dürfte die Akzeptanz mehr als fragwürdig bleiben. Noch mehr als Autos leben Motorräder von Emotionen und vor allem vom Motorenklang. Der entfällt beim E-Bike völlig.

Keine Frage, auch moderne Motorräder verbrauchen angesichts ihres niedrigen Gewichts und beschränkter Beförderungskapazität im Vergleich zu Autos überproportional viel Kraftstoff. Warum sich die renommierten Zweiradfirmen immer noch um den Dieselmotor drücken, bleibt daher unverständlich. Der könnte als Zwischenlösung ebenfalls beim Kraftstoffsparen und damit Umwelt schonen helfen, ohne dass der Fahrer auf liebgewonnene Vibrationen und kernigen Auspuffklang verzichten müsste.

Gerade Honda als weltgrößter Motorenhersteller und einer Produktpalette vom Rasenmäher über den Außenborder bis hin zum Flugzeug könnte hier eine Vorreiterrolle übernehmen. Die angekündigten neuen Dieselaggregate für Kleinwagen wären sicherlich auch zweiradtauglich.

Für die anderen großen Motorradhersteller in Japan ist die Entwicklung eines eigenen Selbstzünders sicher mit zu hohen Kosten verbunden. Hier könnten Einbaumotoren helfen, etwa vom japanischen Kleintraktorenhersteller Kubota oder der cdi-Dreizylinder aus dem Smart. Findige Hobbykontrukteure haben bereits mehrfach bewiesen, dass sich damit Motorräder nicht nur bestücken, sondern auch gut fahren lassen.

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