Mängelstatistik: Japaner und Deutsche vorn

Das Auto mit der niedrigsten Mängelquote bei der TÜV-Prüfung kommt erstmals seit sechs Jahren wieder von Toyota. Der Kompakt-Van Corolla Verso belegt beim aktuellen TÜV Report 2009 in der wichtigen Gruppe der Zwei- bis Dreijährigen den ersten Platz und landet damit vor dem Kleinwagen Mazda2 der ersten Generation sowie dem deutschen Duo Porsche 911 und Ford Fusion.

Der Vorjahressieger Mazda3 fällt leicht ab und erreicht Rang fünf, den er sich mit dem Ford Fiesta teilt. Insgesamt ist der Anteil der Pkw mit erheblichen Mängeln bei den rund sieben Millionen ausgewerteten Hauptuntersuchungen leicht gestiegen. Im Schnitt aller Klassen und Modelle lag die Quote mit 16,6 Prozent rund 0,9 Prozent über dem Vorjahreswert. Am häufigsten beanstandeten die Tester Beleuchtung, Bremsen, Fahrwerk und Auspuffanlage. Besonders schlecht schnitten laut TÜV ältere Fahrzeuge ab; in der Gruppe der Zehn- bis Elfjährigen wurde nahezu jedem vierten Fahrzeug die Plakette zunächst verweigert.

Beim Mängelzwerg des Jahres, dem Toyota Corolla Verso, mussten nur zwei Prozent der bei der HU vorgefahrenen Fahrzeuge zur Nachbesserung in die Werkstatt. Der Schnitt in seiner Altersklasse lag bei fünf Prozent. Im Vorjahr wurde der Corolla Verso gemeinsam mit der damals noch angebotenen Limousinen-Version gelistet und erreichte mit einer Mängelquote von drei Prozent Rang 22. Rang zwei unter den Fahrzeugen, die das erste Mal beim TÜV vorfahren mussten, nimmt wie im Vorjahr der Kleinwagen Mazda2 mit einer Mängelquote von 2,1 Prozent ein.

Auf dem dritten Platz folgen die ersten deutschen Modelle: der Sportwagen 911 und der Mini-Van Ford Fusion mit einer Quote von je 2,2 Prozent. Der Fusion bestätigt damit das gute Ergebnis des Vorjahres, der 911 kann sich leicht steigern. Unter den 20 bestplatzierten Modellen finden sich [foto id=“58614″ size=“small“ position=“right“]weitere sieben deutsche Modelle: Ford Fiesta, Porsche Boxster, VW Fox, BMW 3er, Opel Meriva, Ford C-Max und VW Golf; Deutschlands Bestseller landet mit einer Quote von 3,3 Prozent auf Platz 20. Die restlichen Modelle in den Top-20 kommen allesamt von den japanischen Herstellern Toyota, Mazda, Honda und Subaru. Mängelriese ist wie im Vorjahr der koreanische Kia Carnival mit einer Quote von 26,1 Prozent.

In der vor allem bei Gebrauchtwagenkäufern beliebten Altersklasse von vier bis fünf Jahren teilen sich die Porsche-Sportwagen Boxster und 911 die Spitzenposition mit der geringsten Mängelquote von 3,6 Prozent. Unwesentlich schlechter ist der Drittplatzierte Subaru Forster, bei dem 3,7 Prozent Mängel aufwiesen. Der Durchschnitt aller Autos lag bei 9,3 Prozent. Mit dem schwächsten Ergebnis schneidet erneut der Kia Carnival ab, der in 29,3 Prozent aller Fälle erhebliche Mängel aufwies. Bei sechs bis sieben Jahre alten Fahrzeugen rangiert der Porsche 911 vor dem Boxster, umgekehrt ist die Reihenfolge bei den Acht- bis Neunjährigen. Die Mängelquote hat bei den Modellen jeweils um die fünf Prozent gelegen, im Durchschnitt haben 14 beziehungsweise 18,3 Prozent Mängel aufgewiesen.

Bei den ältesten getesteten Autos (10 bis11 Jahre) dominiert der Porsche 911 mit 5,6 Prozent [foto id=“58615″ size=“small“ position=“left“]Mängelquote, der Toyota RAV 4 folgt erst mit neun Prozent auf Position zwei vor dem Toyota Starlet mit zehn Prozent. Der TÜV Report, den die deutschen TÜVs gemeinsam mit der Zeitschrift „Auto Bild“ herausgeben, ist die wichtigste Mängelstatistik für den deutschen Pkw-Markt, aber nicht die einzige. Auch andere Prüforganisationen veröffentlichen die Auswertung ihrer Hauptuntersuchungen. Die Ergebnisse weichen teilweise voneinander ab. So kürt die vor allem im Osten Deutschlands stark vertretene Dekra die obere Mittelklasselimousine Audi A6 zum Mängelzwerg.

Die guten Plätze auf den Listen sind hart umkämpft. So bieten einige Hersteller etwa spezielle Vorbereitungsuntersuchungen für die TÜV-Prüfung an, so dass die Halter mit einem fehlerlosen Fahrzeug vorfahren können. Eine Rolle bei der Platzierung spielt auch das Verhältnis des Fahrers zum Auto; so kann etwa davon ausgegangen werden, dass der Besitzer eines teueren Sportwagens sein Auto besser in Schuss hält als ein Student seinen billigen gebrauchten Kleinwagen, bei dem der TÜV als Mängelcheck fungiert, um zu wissen, was gemacht werden muss.

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