Massa überzeugt gerne seine Kritiker: Die Michael Schumacher Universität

(motorsport-magazin.com) Einige Zeit hat Felipe Massa in der breiten Öffentlichkeit eher als Fahrer gegolten, der zwar an guten Tagen jeden in Grund und Boden fahren kann, der an schlechten Tagen aber auch in der Lage ist, Rennen und Weltmeisterschaften wegzuwerfen. Deswegen ist der Brasilianer nun auch umso zufriedener, dass er seine Kritiker davon überzeugen konnte, dass er doch eine ganze WM vorne in der Tabelle sein kann. "Ich denke, wenn man den Leuten etwas zeigt, an das sie nicht glauben, ist es noch schöner für einen. Die Leute haben mich immer außen vor gelassen. Wenn niemand erwartet, dass man einen guten Job macht und man dann einen noch besseren Job macht, ist das noch schöner", erklärte er in einer Presserunde.

Massa ist sich sicher, dass er seine eher schlechte Reputation daher hatte, dass sein erstes Formel-1-Jahr einfach sehr schlecht gelaufen ist. "Ich bin mir sicher, wenn ich meine Karriere als Ferrari-Testfahrer begonnen hätte, dann wäre mein Ansehen ein völlig anderes." Ihm scheint mittlerweile klar zu sein, dass er wohl etwas zu früh in die Formel 1 eingestiegen ist, zu einer Zeit, als er noch eher wild war. Außerdem folgte er bei Sauber Kimi Räikkönen nach, dem er auch nacheifern wollte. "Ich hatte ein sehr schwieriges Auto. Ich war sehr jung – vielleicht zu jung, um gleich Rennen zu fahren. Sauber hatte 2001 mit Kimi und Nick das beste Jahr. Ich kam im Jahr darauf und sie erwarteten, dass ich so weitermachte wie Kimi. Aber das Auto war nicht so gut wie die Saison davor, also habe ich zu viel probiert."

Mit der Erfahrung dazugelernt

Dabei seien ihm durchaus gute Rennen und Punkte gelungen, doch es seien auch einige sehr schlechte dabei gewesen. "Das war für mein Image nicht so gut und es hat sehr lange gedauert, um mein Image in der Formel 1 wieder zu verbessern. Ich denke aber, wir haben es glücklicherweise geschafft." Geholfen hat Massa dabei vor allem die Erfahrung, die er über die Jahre gesammelt hat: Denn dadurch könne er nun auch ein schwieriges Auto abstimmen, mit dem Team arbeiten und dadurch das Auto verbessern. "Wenn man ein Auto hat, das nicht zum Fahrstil passt, dann ist es sehr schwer und man macht leicht Fehler, wenn man immer am Limit fährt. Mit steigender Erfahrung begann ich zu lernen, was ich brauchte, wie ich das Auto wollte und wie ich mit dem Team arbeiten muss."

Besonders viel will er dabei als Ferrari-Testfahrer gelernt haben. Das sei wie eine Universität für ihn gewesen, in der Michael Schumacher der Professor war und ihm viel beibrachte. Er habe ihm gezeigt, wie man besser mit dem Team arbeite und wie man seine Meinung zum Ausdruck bringe. "Ich habe viel von ihm gelernt, aber nie versucht, wie er zu sein, denn das geht nicht. Ich habe nur versucht, viel zu lernen und auf meine Zeit zu warten. Nun kommt meine Zeit und ich freue mich darüber", erklärte der Brasilianer. Um in diesem Jahr noch den Titel zu holen, müsste aber viel passieren und das weiß auch Massa, wobei ihm klar ist, dass aufgrund der vielen eigenartigen Rennen in diesem Jahr einiges passieren kann.

Bis zur letzten Runde weiß man nie

Generell freut er sich aber darauf, als WM-Kandidat zu seinem Heimrennen zu kommen. "Wir hatten dieses Jahr Rennen wie Ungarn und Singapur – und wir hatten viele Rennen, wo wir keine Punkte holten. Aber so ist Racing und bis zur letzten Runde weiß man nie, was passieren wird. Man fährt ein Auto, in dem alles am Limit ist, um volle Leistung zu bringen, aber auch um ins Ziel zu kommen. Manchmal funktioniert das nicht so und das ist eben Racing. Es wird nicht das erste Mal und auch nicht das letzte Mal gewesen sein, aber man lernt, mit diesen schlechten Ergebnissen zu leben", sagte Massa. Auf jeden Fall möchte er das Gute und auch das unvermeidliche Schlechte weiter mit Ferrari erleben. Zwar könne er nicht sagen, was in drei oder vier Jahren sei, doch er fühle sich wohl und sei glücklich beim Team. "Ich denke, das Wichtigste im Leben ist, glücklich zu sein und wenn man glücklich ist, dann wird der Job ganz natürlich."

adrivo Sportpresse GmbH

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