Mazda

Mazda2 Diesel: Großer Raum, kleiner Motor



Ein geräumiger Kleinwagen mit Minivan-Touch und einem sparsamen Dieselmotor lädt gleichermaßen zum Großeinkauf als auch zu längeren Fahrten über die Autobahn ein. Zumindest die erste der beiden Aufgaben leistet der 50 kW/68 PS starke und 14 600 Euro teure Mazda2 mit Bravour.
Zu verdanken hat der 3,93 Meter lange Japaner das seiner klugen Raumausnutzung. Der Kofferraum fasst locker drei Kästen Wasser oder die Wocheneinkäufe einer Kleinfamilie. Durch die ebene Kofferraumkante fällt das Beladen zudem leicht. Wem die 270 Liter noch nicht reichen, der klappt einfach die Rückbank um. Das ist zwar etwas umständlich, da zuerst die Kopfstützen entfernt oder die Vordersitze vorgeschoben werden müssen, dann aber stehen 1.044 Liter Ladevolumen zur Verfügung. Für den Transport besonders langer Gegenstände kann außerdem die Lehne des Beifahrersitzes umgeklappt werden.
Auch die Passagiere müssen sich nicht über Platzmangel beklagen. Zwar sind die vorderen Sitze wegen der geringen Fahrzeugbreite etwas eng geschnitten, doch das hohe Dach sorgt für ein großzügiges Raumgefühl. Hinten geht es etwas enger zu; auf mittleren Entfernungen sitzen dort aber auch zwei Erwachsene bequem. Negativ fällt der oben unverkleidete Fußraum für den Beifahrer auf. Dort stößt man sich an scharfen Ecken und Kanten schmerzhaft die Beine. Staufächer gibt es im Cockpit reichlich, besonders praktisch ist eine herausnehmbare Lade neben dem Handschuhfach. Während längerer Autoreisen anfallender Müll findet in dem auswaschbaren Fach seinen vorläufigen Platz.
Der Motor des kleinsten Mazda jedoch mindert das Reise-Vergnügen ein wenig. In der Stadt lässt er einen noch flott vorankommen, häufiges Nutzen des Fünfgang-Schaltgetriebes vorausgesetzt, doch das eigentliche Einsatzgebiet eines Selbstzünders ist die Langstrecke. Schließlich kostet die sparsame Motorvariante 1 000 Euro Aufpreis gegenüber dem Benziner, eine Summe, die nur viele Fahrten wieder reinholen.
Bis 120 km/h beschleunigt der knapp 1,2 Tonnen schwere Fronttriebler noch einigermaßen zügig, dann aber ist erstmal Schluss. Bis zur Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h ist ein geduldiger Gasfuß nötig. Zum Überholen braucht man da Zeit und große Lücken. Zudem brummt der ansonsten recht ruhige Motor bei hohem Tempo ungehalten. Angenehm fällt aber das gute Fahrwerk auf, seine straffe Abstimmung verhindert schaukelige Kurvenfahrten.
Die wenig temperamentvollen Fahrleistungen spiegeln sich im Kraftstoffverbrauch des Common-Rail-Turbodiesels positiv wider: Knapp 5,5 Liter Diesel fließen auf 100 Kilometern durch die Leitungen. Ein Rußpartikelfilter ist allerdings nicht erhältlich. An Steuern werden jährlich 216 Euro fällig, die Kfz-Haftpflicht schlägt etwa bei der AXA mit 498 Euro zu Buche.
Der Fahrzeugpreis ist mit 14.600 Euro relativ günstig, wenn auch kein Schnäppchen. Der technisch eng verwandte Ford Fusion kostet mit vergleichbarer Ausstattung rund 500 Euro mehr, verzichtet dabei auf CD-Spieler und elektrische Fensterheber, ist aber insgesamt etwas geräumiger. Somit ist der gegenüber dem kantigen Kölner optisch feingliedrigere und dynamischere Japaner die preisgünstige Alternative. Wer nicht sehr viel fährt, ist allerdings mit dem 59 kW/80 PS-Benziner besser bedient als mit dem Selbstzünder, dort beginnt der Einstieg bei 13.600 Euro. Holger Holzer/mid
Technische Daten Mazda2 1,4 MZ-CD:
Länge/Breite/Höhe/Radstand: 3,93 Meter/1,68 Meter/1,53 Meter/2,49 Meter; Motor: 1,4-Liter-Common-Rail-Turbodiesel mit 50 kW/68 PS Leistung, max. Drehmoment 160 Nm bei 2 000 U/min, 0-100 km/h in 15,0 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit 160 km/h, Testverbrauch: 5,5 Liter Diesel, Abgasnorm Euro 4; Preis ab 14.600 Euro, Kfz-Steuer 216 Euro, Beiträge bei der AXA-Versicherung: KH 498 Euro (Typklasse 16, SF 1, Zulassung Düsseldorf, 100 Mio. Euro pauschal mit Schutzbrief), TK 50,16 Euro (Typklasse 15, 150 Euro SB), VK 480,05 Euro (Typklasse 18, SF 1, 300/150 Euro SB).
mid

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