McLaren vs. Ferrari: Die Rennpace entscheidet

(motorsport-magazin.com) Der beste Weg den missglückten Angriff am Start von Fuji vergessen zu machen, ist die zweite Pole Position in Serie einzufahren und es sieben Tage danach beim Start in Shanghai besser zu machen. Den ersten Teil dieser Aufgabe hat Lewis Hamilton am Samstag gemeistert. "Dies ist vielleicht die wichtigste aller sieben Pole Positions, die er in diesem Jahr holte", betonte Norbert Haug. "Er hat auf der Strecke geantwortet, hoffentlich gelingt ihm das auch am Sonntag."

Dabei war Hamiltons erster Angriff auf die Pole noch nicht gut genug. "Meine erste Runde im letzten Teil des Qualifyings war nicht gut", gestand er. "Ich kam in Kurve acht etwas von der Ideallinie ab, weil das Auto übersteuerte, und rutschte in den schmutzigen Teil der Strecke." Dadurch war er für die nächste Kurve auf der falschen Linie und musste danach die Reifen wieder sauber fahren. "Auf meiner zweiten Runde passte hingegen alles – sie war nahezu perfekt."

Also ganz anders als die von Felipe Massa. "Ich kann nicht verhehlen, dass ich etwas enttäuscht bin", verriet der Brasilianer. "Ich werde mein Bestes geben, aber es war schwierig, die richtige Balance zu finden, besonders im Q3", klagte er. Das könne sich aber im Rennen ändern, da man auf Long Runs gute Ergebnisse im Training erzielt habe. "Wir müssen angreifen, um Positionen gutzumachen und wir sollten eine gute Rennstrategie haben." Einfach werde das nicht: "Unsere Gegner waren gut, aber wir werden auch sehr konkurrenzfähig sein: hoffentlich werden wir besser sein als sie!"

Distanz als Schlüssel zum Erfolg

Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali geht davon aus, mit beiden Autos in den ersten beiden Reihen alle Chancen zu haben. "Aber natürlich haben wir einen Gegner, der das gesamte Wochenende sehr stark war", lobte der Italiener McLaren. "Unser Hauptproblem auf dieser Strecke ist die unkonstante Performance", fügt Luca Baldisserri hinzu. "Wir haben hart daran gearbeitet, aber bislang konnten wir das Problem nicht ganz lösen."

Trotzdem bauen die Piloten auf die Rennpace. "Es wäre heute, auch wenn man die Benzinmenge rausrechnet, schwierig gewesen, McLaren zu schlagen", gestand Kimi Räikkönen. "Aber wir können, wie immer, auf eine bessere Pace im Rennen als im Qualifying bauen."

Daran hat Alex Wurz so seine Zweifel. "Der McLaren ist das beste Auto", sagte er uns. "Ferrari war am Freitag mit den Long Runs nicht zufrieden, deswegen haben sie sich auch heute noch auf das Rennen vorbereitet. Vielleicht zahlen sich diese Hausaufgaben im Rennen aus."

Bei McLaren setzt Haug ebenfalls auf die Long Runs. "Wie unsere Longruns am Freitag zeigten, sollten Lewis und Heikki morgen schnelle und konstante Rundenzeiten fahren können", so der Motorsportchef. "Es wird ein wichtiger Tag und alle im Team wollen das Beste daraus machen. Dabei vergessen wir nicht, dass wir starke Gegner haben, die es uns nicht leicht machen werden."

Räikkönen hat gelernt

Wirklich zufrieden war bei Ferrari nur Kimi Räikkönen, der sich erneut in der ersten Reihe zurückmeldete und gleichzeitig einige seiner Probleme lösen könnte. "Endlich scheint es im Qualifying für mich richtig zu laufen", sagte er. "Es ist zwar zu spät für den Titelkampf, aber wir haben definitiv eine Lektion gelernt, die für nächstes Jahr sehr wichtig sein wird." Wie diese Lektion lautet, wollte er nicht verraten. "Wir kämpften das ganze Wochenende mit dem Setup, aber im Q3 kam endlich alles zusammen und das Auto war ziemlich gut."

Bei Heikki Kovalainen lief es genau umgekehrt. Der zweite Helfer im WM-Kampf konnte seine Rolle noch nicht ausüben und keinem der Ferrari-Piloten einen Platz wegnehmen. "Im ersten und zweiten Qualifying lief es gut und ich begann Q3 sehr optimistisch", so der Finne. "Leider hatten meine Reifen auf der letzten Runde nicht so viel Grip wie ich erwartet hatte. Schade, heute war mehr drin als Startplatz fünf."

Wenigstens machte er Fortschritte im Vergleich zum Freitag aus, den er als einen der schlimmsten Freitage dieser Saison bezeichnet hatte. "Wir haben uns seit gestern deutlich gesteigert und vor allem die Balance des Autos wurde besser. Deshalb bin ich zuversichtlich, im Rennen morgen besser abzuschneiden."

adrivo Sportpresse GmbH

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