McLaren will wieder Fehler vermeiden: Man hat wieder was gelernt

(motorsport-magazin.com) Shanghai 2007, das war ein Rennen, das Lewis Hamilton gerne ausblenden würde. Als er damals in der Zufahrt zur Boxengasse mit vollkommen abgefahrenen Reifen hängen blieb, ging ein Teil des WM-Traums verloren. Die Erinnerung daran hat Hamilton noch, vor allem weil er hin und wieder ein Video oder ein Foto davon sieht. Dann denkt er sich: "Mist – das hätte nicht passieren dürfen." Doch wie schon in den vergangenen Wochen betont der Brite, dass er aus den Fehlern und Unwägbarkeiten des Vorjahres gelernt hat. Er will am Ende der Saison 2007 viel über sich und sein Leben erfahren haben, meint er. "Das hat mich gestärkt."

Im vergangenen Jahr hat vor allem das wechselhafte Wetter dazu beigetragen, dass das Rennen eine Lotterie wurde und Hamilton wurde Opfer eines Wartespielchens mit dem Wetter. Deswegen muss er nun auch betonen, dass es ihm egal ist, ob es regnet oder nicht – trocken wäre allerdings sicherer -, er möchte nur stabiles Wetter haben. "Eine abtrocknende Strecke oder einsetzender Regen während des Rennens machen das Fahren zu einer Lotterie, und das können wir in dieser Phase der Saison nicht gebrauchen", meint Hamilton. In Shanghai wird es seiner Meinung nach vor allem darauf ankommen, in manchen Kurven präzise zu fahren und in anderen anzugreifen.

Kovalainen will nicht verrückt spielen

Nach dem Ausfall in Fuji nicht besonders glücklich ist Heikki Kovalainen, der generell aber zufrieden mit dem Japan-Wochenende ist, da er schnell unterwegs war – er hätte sogar den Sieg für möglich gehalten. "Es ist jetzt wichtig, dass wir möglichst viele Punkte sammeln. Das Team kämpft um den Konstrukteurs-Titel und Lewis kämpft um die Fahrer-WM. Ich habe nicht viel zu verlieren, aber ich darf auch nicht verrückt spielen und zu riskant fahren", sagt der Finne. Generell mag Kovalainen die Strecke, besonders gefällt ihm die technische Herausforderung von Kurve eins und dann die schnellen S-Kurven acht und neun, denen eine schnelle Doppellinks folgt. "Da geht es wirklich zur Sache." Was die Abstimmung betrifft, wird es auch in Shanghai wieder einen Kompromiss zwischen wenig Abtrieb für die langen Geraden und mehr Abtrieb für die schwierigen Kurven und die harten Bremszonen geben müssen.

Was die beste Vorgehensweise für das Wochenende an sich betrifft, so glaubt McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh das passende Rezept parat zu haben. "Im Qualifying muss man einigermaßen aggressiv vorgehen, sonst ist man im Rennen nicht vorn dabei. Im Laufe des Rennens muss man umsichtiger sein und an die Punkte denken, die man im Kampf um die WM-Titel braucht. Genauso wollen wir bei den letzten beiden Grand Prix vorgehen", sagt er. Klar ist ihm, dass nun jeder Fehler eine Entscheidung bringen kann und das ist auch allen im Team bewusst. Dennoch will er nicht mehr Druck sehen als zuvor. "Wir haben bisher einen fantastischen Job gemacht und wollen die Saison auch so zu Ende bringen." Allerdings muss Whitmarsh auch gestehen, dass Ferrari ebenfalls gute Arbeit geleistet hat, da der Hauptkonkurrent so wie man selbst die Schwächen des Autos über die Saison gut beseitigt hat. "Schanghai hat eine gute Mischung unterschiedlicher Kurven und du brauchst ein gutes Auto, um das Maximum herauszuholen. Deshalb sollten Ferrari und wir dort ziemlich eng beieinander liegen."

Haug und der Blick zurück

Bevor er sich damit beschäftigen kann, was voraus liegt, blickt Norbert Haug noch mit ein wenig Wehmut an das vergangene Wochenende zurück, als für McLaren aufgrund von Strafen, erzwungenen Drehern und eines Motorschadens nicht wirklich viel lief. "Wir haben diese Ergebnisse abgehakt und konzentrieren uns jetzt ganz auf die beiden letzten Grand Prix in China und Brasilien. Felipe Massa machte letzten Sonntag einen Punkt auf der Strecke und erhielt einen durch Bourdais‘ Strafe; er hat also nicht allzu sehr von seiner Aktion profitiert, Lewis führt immer noch mit fünf Punkten", betont der Motorsportchef von Mercedes. Ein Blick auf vergangenes Jahr zeigt, dass Hamilton damals hätte gewinnen müssen, aufgrund der zu späten Team-Entscheidung für den Reifenwechsel am Ende aber eben mit leeren Händen dastand. "Das war unser Fehler, nicht Lewis‘. Aber das liegt lange hinter uns, so schmerzhaft es war. Nach dem schwierigen Rennen in Fuji letzten Sonntag liegt Lewis in der Meisterschaft fünf Punkte vorn; das Team und er haben es in der Hand, den Weltmeistertitel in den letzten zwei Rennen zu holen."

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