Mehr Persönlichkeiten: Nachwuchs mit Personality

(motorsport-magazin.com) Kloster Schöntal, ein ehemaliges Zisterzienserkloster im beschaulichen Jagsttal. Kein Handy-Empfang, kein Internet, kein TV. Hier gibt es ein Wiedersehen mit Tanja Baum und ihren Trainer-Kolleginnen. Die hatten den Speed Academy Kandidaten schon 2007 Etikette beigebracht. Heute aber gehen ihre Ambitionen in eine vollkommen andere Richtung. Zwei Tage Ruhe. Zwei Tage volle Konzentration auf sich selbst. "Personality Branding – That’s Me" lautet der vielsagende Titel des Workshops.

Noch wissen die sechs Speed Academy Rennprofis nicht so recht, worauf sie sich einlassen. Auch Marco Wittmann nicht. "Ich habe mir vorher sehr wenig unter dem Titel vorstellen können. Deshalb lasse ich mich einfach überraschen, was auf mich zukommt", gesteht er. Schon die erste Übung ist eine echte Herausforderung: Aus Speckstein eine Figur formen, aus der sich ein erster Bezug zur eigenen Persönlichkeit herauslesen lässt. Nicht ganz einfach. Aber gegen Mittag sind die Skulpturen fertig und die ersten interessanten Erkenntnisse gezogen. Verbunden mit der Einschätzung, dass es durchaus Sinn macht, mal die gewohnte Cockpitperspektive zu verlassen. René Rast: "Die letzten zehn Wochen war ich fast nur unterwegs. Von Rennen zu Tests und von Tests zu Rennen. Tut gut, mal runterzukommen und sich auf etwas ganz anderes zu konzentrieren."

Schon ist es Nachmittag. Zeit für Einzelanalysen. Runde für Runde kommen Jens, Maro, Daniel und Co. ihrem wahren Ich näher. Wo liegen meine wirklichen Stärken und Potenziale? Bin ich wirklich ein Sunnyboy oder in meinem Innersten doch skeptischer, als ich es bisher wahr haben wollte? Und was ziehe ich für mich daraus? Sieh dich positiv und agiere erfolgreich, lautet das Motto.

Fünf Stunden später, die Abendruhe zieht gerade in das Kloster ein, sind die sechs Teilnehmer bereit für eine weitere ungewöhnliche Übung. Die Kapelle des Klosters wird für eine Fantasiereise zweckentfremdet. Auf den Boden legen, den Worten der Trainerin folgen und die Gedanken fliegen lassen. Ein entspannender Abschluss eines anstrengenden Tages.

Klingt alles etwas dubios und geheimnisvoll? Keinesfalls. "Alles, was wir hier mit den Speed Academy Kandidaten machen, ist nicht irgendein Hokus Pokus, sondern wissenschaftlich fundiert. Und in unzähligen Management-Trainings erfolgreich praktiziert", bekräftigt Tanja Baum, die mit ihrer Agentur für Freundlichkeit ansonsten Führungskräfte coacht und Management-Teams in punkto Performance trainiert.

Der zweite Tag. Warm Up im Klostergarten. Bei einem gemeinsamen Rundgang stimmt man sich auf die nächsten Übungen ein, beschäftigt sich mit Zitaten bekannter Persönlichkeiten. "Man sollte Ehrgeiz besitzen ohne von ihm besessen zu sein" ist eines davon. "Die Stärken stärken und nicht an den Schwächen herumdoktern" lautet ein anderes. Raum für unzählige Interpretationen, der ausführlich genutzt wird.

Dann sind die sechs Speed Akademiker so weit, das Erfahrene und Erlernte anzuwenden. Situationen, die ihnen besonders wichtig sind, werden in Rollenspielen simuliert. Das Gespräch mit dem Teamchef, die verbale Auseinandersetzung mit sportlichen Konkurrenten. Es funktioniert. Und es macht Spaß, wie auch Michael Klein meint: "Es ist spannend, seine persönlichen Fähigkeiten zu kennen und diese einzusetzen." Und René Rast ergänzt: "Ich weiß jetzt viel genauer, wo meine Charakterstärken liegen und was für ein Typ Mensch ich bin."

Na, dann kann es ja zurück gehen in den hektischen Rennzirkus. Ein Stück weiser, was sich selbst betrifft und ein Stück stärker. Und vielleicht auch ein paar Zehntelsekunden schneller – auch wenn es bei diesem Speed Academy Workshop nicht um technischen Durchblick und Fahrgefühl ging.

adrivo Sportpresse GmbH

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