Mercedes in Hockenheim: Stuttgarter ohne Hausrecht

(adrivo.com) Das Mercedes-Hausrecht auf einen Hockenheimer Heimsieg hatte schon im April seine Gültigkeit verloren. Stattdessen wird vermehrt auf das DMSB-Recht geachtet…

Ein Sieg in Hockenheim, wie er ihm bereits beim Saisonfinale 2006 gelang – und Bruno Spengler ist neuer DTM-Champion. Ein zweiter Platz vor Mattias Ekström – und der Kanadier reiht sich in die Liste der DTM-Meister ein. Doch was angesichts der überlangen Siegesliste der Stuttgarter in Hockenheim vergleichsweise einfach erscheinen mag, könnte in wenigen Tagen zum Kraftakt werden. Nicht nur, dass die Hockenheim-Performance des Audi A4 DTM in diesem Jahr nicht zu unterschätzen ist. Auch die aufgeladene Stimmung zwischen den beiden Premiumherstellern mahnt nach den jüngsten Erlebnissen zur Vorsicht. „Wichtig ist uns, dass beim Finale in Hockenheim der Druck, unbedingt gewinnen zu wollen, nicht überhand nimmt. Alle Zuschauer und alle Beteiligten haben ein hartes aber faires Finale verdient“, verspricht Sportchef Norbert Haug…

HWA

… doch trotz aller Zusicherungen eines fairen und halbwegs friedlichen Hockenheim-Endspurts zeigen sich auch nach zweieinhalb Wochen noch die Nachwirkungen des spanischen Eklats. „Trotz meiner Rückversetzung um zehn Startplätze will auch ich in Hockenheim zeigen, wie gut unser Team in diesem Jahr ist. Die Sportstrafe in Höhe von 20.000 Euro für den Rennunfall in Barcelona mit Martin Tomczyk betrachte ich als unangemessen“, kommentiert Mika Häkkinen die Entscheidung der Sportkommissare. Nur um ein spätes Urteil im Anschluss an das Saisonfinale zu verhindern, die für Hockenheim Ergebnisse unter Vorbehalt und damit ein Finale ohne Meister bedeutet hätten, hatte sein HWA-Team die Berufung gegen das Urteil der Sporthoheit zurückgenommen – und konzentriert sich auf einen möglichst erfolgreichen letzten Saisonlauf.

Doch obwohl auch Bruno Spengler mithilfe einer besseren Taktik den schwäbischen Saisonauftakt hätte gewinnen können: Dass sich der Audi A4 DTM im April in Hockenheim – anders als seine Vorgänger – auf einer Augenhöhe mit der C-Klasse präsentiert hatte, dämpft die sonstige Siegesgewissheit auf der Heimstrecke. Mit zehn Kilogramm Gewichtsnachteil verglichen mit den Audi-Neuwagen droht überdies auch ein Verlust von rund zwei Zehntelsekunden pro Runde. Eine Hürde, das Jamie Green nach seinem ersten Saisonsieg umso souveräner überwinden will: „Bei meinen bisherigen fünf Rennen auf dieser Strecke stand ich zweimal auf der Pole Position und fuhr dreimal die schnellste Rennrunde. Gute Voraussetzungen, um meinen Sieg vom letzten Rennen zu wiederholen.“

Mücke & Persson

Ebenso wie bei HWA hat man auch bei Mücke noch nicht mit den spanischen Geschehnissen abgeschlossen. „Dass ich in Barcelona bestraft wurde, nachdem ich ins Aus gedrückt worden war, verstehe nicht nur ich nicht“, bilanziert Daniel La Rosa nach seiner unangenehmen Begegnung mit Mattias Ekström. Die Rückversetzung um zehn Startplätze dürfte La Rosa die Wiederholung seines dritten Platzes vom Saisonauftakt erschweren. Trotz alledem sollte eine Punkteplatzierung La Rosas nicht am Dienstwagen scheitern: Nach der Entscheidung des DMSB, die Gewichte für Hockenheim nach den Platzierungen vor dem Audi-Rückzug in Barcelona festzulegen, erwartet die 2006er-Mercedes nur noch ein im Saison- und Jahrgangsvergleich geringer Nachteil von fünf Kilogramm.

Auch die Mercedes-Gebrauchtwagen dürften auf ihrer Leib- und Magenstrecke im Markenvergleich die besseren Karten haben – obwohl sie sich dem maximalen Gewichtsnachteil von 25 Kilogramm zu stellen haben. Während sich Paul Di Resta seinen fünften Podestplatz zum Ziel gesetzt hat, zeigt sich auch Mücke-Pilotin Susie Stoddart optimistisch, beim 20. Anlauf endlich in die Top 8 zu gelangen: „In Hockenheim habe ich vor etwas mehr als anderthalb Jahren meine DTM-Karriere mit einem zehnten Platz begonnen. Der erste Punkt in der Meisterschaft beim Finale ist mein Ziel.“

© adrivo Sportpresse GmbH

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