Mexiko, Tag 2: Loeb schiebt sich an die Spitze

(adrivo.com) Der Gewinner des Tages war ohne Frage Sebastian Loeb. Ohne größere Probleme führ er zu fünf Etappenbestzeiten und liegt vor dem entscheidenden dritten Tag der Rallye Mexiko mehr als eine Minute vor seinen Verfolgern. Dementsprechend zufrieden zeigte sich Loeb am Ende des Tages: "Mein Auto fühlte sich heute viel besser an. Es war wichtig, so eine große Lücke wie möglich herauszufahren, weil wir jetzt diejenigen sein werden, die Sonntag die Etappen kehren werden."

Damit sprach Loeb genau jenes Phänomen an, dass der nach dem gestrigen Tag führende Jari-Matti Latvala auf den heutigen Etappen zu spüren bekam. So verspielte der Focus Pilot seinen Vorsprung bereits auf den ersten Sonderprüfungen und fiel auf Platz 2 zurück. Dazu kamen jedoch ab Etappe 13 Probleme mit dem Turbolader, die ihn mit einem Rückstand von nunmehr über 2 Minuten aus dem Kampf um den Sieg warfen: "Nach ungefähr einem Kilometer nach dem Start der Etappe verlor das Auto plötzlich ohne jede Vorwarnung an Kraft. Ich konnte an diesem Nachmittag nicht mit Loeb um den Sieg kämpfen, was ich gerne getan hätte. Ich bin immer noch Dritter und ich werde morgen so fahren, dass ich mein Podium absichere."

Ähnlich schlecht lief es erneut auch für seinen Teamkollegen Mirki Hirvonen. Im Gegensatz zu gestern konnte er zwar lange Zeit das Tempo der Spitze mitgehen, allerdings beschädigte er auf SS 12 gleich zwei Reifen. Obwohl es ihm gelang einen Reifen zu wechseln und sich mit dem anderen ins Etappenziel zu retten, verlor er fast 3 Minuten und fiel auf Platz 5 zurück. Darüber hinaus war er jedoch auch mit seiner Grundgeschwindigkeit immer noch unzufrieden: "Ich machte einige Änderungen am Auto letzte Nacht und es rutschte diesen Morgen nicht so viel herum wie gestern. Ich startete diesen Morgen in der Absicht voll anzugreifen, aber Verbesserungen sind notwendig. Ich hatte etwa die gleiche Pace wie im letzen Jahr und das ist einfach nicht genug." Am Ende des Tages lag Hirvonen mit über 4 Minuten Rückstand auf Rang fünf.

Dass er diesen Platz überhaupt behaupten konnte, liegt am Ausfall Peter Solbergs. Am Fahrzeug des Subaru Fahrers, der gestern noch zwei Etappen gewonnen hatte, brach auf der 10. Etappe eine Antriebstange: "Heute war kein guter Tag für uns. Ich fühlte mich diesen Morgen unwohl mit dem Auto auf dem losen Untergrund und dann hatten wir dieses Problem, dass uns zur Aufgabe zwang. Es ist so frustrierend, dass wir noch gestern den Speed hatten und jetzt soweit zurückliegen." Dennoch wird Solberg nach dem Super Rallye Reglement mit 30 Strafminuten für die versäumten Etappen die Rallye am Sonntag wieder aufnehmen. Durch die vielen Ausfälle wird er dabei sogar noch in der Lage sein, um Herstellerpunkte zu kämpfen; möglicherweise gegen Daniel Sordo, der nach seinem Ausfall gestern heute mit zwei Bestzeiten und einer podiumsreifen Grundgeschwindigkeit zu überzeugen wusste.

Auf Podiumskurs liegt derweil der bereits das ganze Wochenende starke Chris Atkinson. Mit mehr als einer Minute Rückstand auf Sebastian Loeb, aber auch mehr als einer Minute Vorsprung auf seine Verfolger, scheint ihm der zweite Platz und damit das beste Resultat seiner WRC Karriere kaum mehr zu nehmen: "Wir waren sicherer Dritter heute Morgen und ich war nur darauf konzentriert Jari-Matti [Hirvonens] Geschwindigkeit mitzugehen. Nun sind wir Zweiter. Es ist schade für Jari, aber in der Vergangenheit hatten wir unsere Probleme und so ist es nun mal. Wir werden keine unverhältnismäßigen Risiken eingehen, um Sebastian [Loeb] einzuholen. Die Lücke [zu Latvala] ist komfortabel, aber es wird trotzdem nicht einfach werden."

Mit durchgängig konstanten Leistungen und sogar einer Bestzeit am heutigen Tag hat sich Henning Solberg, der dieses Wochenende für das Munchi’s Ford Rallye Team bestreitet, mittlerweile auf Rang vier nach vorne geschoben. Allerdings liegt er derzeit nur gut 15 Sekunden vor Mirko Hirvonen im Werksford, so dass davon auszugehen ist, dass er diesen Platz noch wieder verlieren wird. Auf Platz sechs liegt Matthew Wilson im Stobart Ford vor Federico Villagra. Den letzten Punkterang belegt bei seiner Heimrallye der Mexikaner Ricardo Trivino. Auf den Positionen neun und zehn folgen durch die vielen Ausfälle bereits die bestplatzierten Fahrer der JWRC. Sébastien Ogier führt hier bei seiner Debutrallye in einem Citroen C2 vor Jaan Mölder in einem Suzuki Swift.

Auch wenn die meisten Abstände im Fahrerfeld mittlerweile recht groß geworden sind und die Plätze weitestgehend bezogen scheinen, ist morgen weiterhin von einem spannenden Wettbewerb auszugehen. Denn egal, ob es für Sebastian Loeb um seinen dritten Sieg bei der Mexiko Rallye in Folge oder für Ricardi Trivono um den letzten WM- Punkt geht, sie alle müssen zunächst einmal das Ziel erreichen. Bei der diesjährigen ausfallreichen Mexiko Rallye mit Sicherheit kein leichtes Unterfangen. So bleibt dann auch Loeb selbst vorsichtig: "Unser Vorsprung beträgt mehr als eine Minute, aber ich werde weiterhin sehr aufmerksam sein, den Sieg habe ich noch lange nicht sicher."

© adrivo Sportpresse GmbH

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