Michelin beteuert Besserung: Letzte Chance

(motorsport-magazin.com) Die Quintessenz von Laguna Seca ist ebenso klar wie vernichtend: Michelin hat versagt. Die Franzosen wollten auf der amerikanischen Rennstrecke auf Nummer Sicher gehen und brachten zu harte Reifen mit. Aufgrund der unerwartet niedrigen Temperaturen konnten die Michelin-Fahrer ihre Reifen nicht schnell genug auf Temperatur bringen. "Das Problem lag bei Michelin", klagte James Toseland, der sich um den Lohn seiner harten Arbeit gebracht fühlte. Statt auf Platz 6 fand er sich auf Platz 9 wieder.

Beschämender Wachruf

Michelin müsse nun die Grip-Probleme untersuchen und beseitigen. "Denn es gibt ein Gerücht, dass es nur noch einen Reifenhersteller geben könnte", sagte Toseland, "da wäre es doch eine Schande für ein Unternehmen von der Größe Michelins, wenn sie nicht in der MotoGP fahren könnten." In der Formel 1 und der WRC wurden die Franzosen bereits von der FIA ausgebootet.

"Mit ihrem Budget und ihrem technischen Wissen kann ich nicht verstehen, warum wir so weit zurück sind", wetterte Toseland weiter. "Es ist beschämend für sie und sie sollten es als Wachruf ansehen. Es ist sicher ihre letzte Chance."

Hayden zog seine Lehren

Die Michelin-Mitarbeiter haben sich bei Toseland für die Fehler entschuldigt, was seine Stimmung aber nicht wirklich verbesserte. "Alles in unserer Box ist zu so viel mehr fähig, es ist frustrierend. Wir sollten besser abschneiden." Nach zwei enttäuschenden Rennwochenenden geht Toseland sogar so weit, zu sagen, dass Michelin die WM womöglich so verspielt habe.

Zumindest Ex-Champion Nicky Hayden nahm Michelin etwas in Schutz und meinte, dass er aus den Problemen wenigstens etwas lernen konnte. "Ich denke, wir haben unsere Lektion gelernt", sagte der Amerikaner. Er habe das Motorrad auf ziemlich alten Reifen abstimmen können. Denn ihm standen praktisch nur zwei nutzbare Reifensätze zur Verfügung. Einen davon nutzte er am Freitag und Samstag. "Am Ende war ich 35 Runden damit gefahren. Im Rennen zogen wir einen neuen Rennreifen auf, der die Balance des Bikes sehr verändert hat."

Michelin kündigt Konsequenzen an

Aber nicht nur Hayden zog seine Lehren. Auch Michelin kündigte Verbesserungen und mehrere Tests an. Es solle keine Wiederholung des Tiefs von Laguna Seca geben. Man sei wegen der Ereignisse des Vorjahres nicht aggressiv genug gewesen, gestand Motorsportdirektor Frederic Henry-Biabaud. "Wir wollten nicht die gleichen Probleme erneut haben, also haben wir unseren Teams eine sehr konservative Wahl vorgeschlagen. Das war ein Fehler, aus dem wir gelernt haben."

Ab sofort werde man sich besser mit den Teams abstimmen und mehr auf die Fahrer hören. So habe Colin Edwards vor dem Rennen Vorderreifen angefragt, die er in dieser Saison bereits auf weniger fordernden Strecken genutzt hatte, verriet Michelins Motorraddirektor Jean-Philippe Weber. "Er hätte diese Reifen hier benutzen können, er lag also richtig."

adrivo Sportpresse GmbH

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