Montezemolo sieht nur zwei Möglichkeiten: FIA-Reform oder Ausstieg

(motorsport-magazin.com) Laut Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo gibt es noch zwei Möglichkeiten, durch die der aktuelle Streit in der Formel 1 beendet werden kann. Die eine wäre eine Reform der FIA, die andere eine eigene Serie der Hersteller. Bei seinem Besuch in Le Mans stellte der Italiener klar, dass die Teams ihre Vorstellung davon, wie der Sport zu führen sei, nicht aufgeben werden. Gleichzeitig blieb er aber zuversichtlich, dass es bald ein einvernehmliches Ende des Streits zwischen Teams und FIA gibt und es in weiterer Folge eine vollständige Lösung geben wird. "In ein paar Jahren wird das Problem in der Formel 1 gelöst sein – wie ich hoffe, mit einer verantwortungsvollen FIA, so wie wir das wollen. Oder sonst, wie das in anderen Sportarten auch passiert, wird es eine eigene Meisterschaft geben", sagte er.

Seiner Meinung nach, dürfte es auch nicht schwer sein, so etwas zu organisieren, da Motoren, Getriebe, Marken, Technologie, Organisation und Kapital bereits vorhanden sind. Deswegen glaubte er auch, dass sich alles auf irgendeine Weise bald aufklären wird. Der aktuelle Status der Formel 1 stimmt Montezemolo jedenfalls traurig und er hoffte, dass es in der FIA noch Leute gibt, die etwas tun, damit der Sport nicht zerstört wird. Zum x-ten Mal wiederholen, dass Ferrari nächstes Jahr nicht an der WM teilnehmen wird, wenn die Regeln nicht geändert und die Rechte von Ferrari nicht berücksichtigt werden, wollte er nicht noch einmal – auch wenn er es mit dieser Aussage indirekt tat. Er wollte einfach die Atmosphäre genießen.

Die DNA

Und dann doch noch etwas mehr über die Formel 1 sprechen. "Ich hoffe, wir lösen die Probleme, denn ich begann 1973 als Ferrari Team Manager. Wir sind der einzige Hersteller, der von Beginn an in der Formel 1 war, ohne Unterbrechungen. Formel 1 ist für Ferrari Teil des Lebens, des Blutes, der DNA. Ich bin nicht glücklich. Wir sind nicht glücklich. Wir sind sehr unglücklich mit der aktuellen Situation, vor allem für die Zuschauer und die Öffentlichkeit. Wir wollen nicht, dass die Formel 1 die Formel 3 wird. Wir wollen die F1-DNA, die Technologie, die Innovation und den Wettbewerb nicht nur aufrechterhalten, wir wollen das verbessern", meinte er. Dazu sollen auch die Kosten gesenkt werden, da die deutlich zu hoch waren und laut Montezemolos Meinung hätte die FOTA gezeigt, was sie kann, als die Kosten für Motoren und Getriebe in diesem Jahr um 50 Prozent gesenkt wurden.

In diese Richtung werde es nun weitergehen. "Wir stehen zusammen und wir wollen eine Lösung finden. Ich bin mir sicher, dass es innerhalb der FIA Leute gibt, die verantwortungsbewusst genug sind, um zu verstehen, dass es nun absolut notwendig ist, keine Probleme zu erzeugen und die Formel 1 nicht zu zerstören, sondern das Problem zu lösen", erklärte er. Der Ferrari-Präsident war der Ansicht, dass die Vorschläge der FOTA konstruktiv und klar waren. Dazu zählen eine stabile Leitung und stabile Regeln "Die Leute verstehen es nicht mehr, dass sich die Regeln alle sechs Monate ändern. Einen Tag ist es KERS, am nächsten Tag sind es Standard-Motoren. Und wenn man nach vorne schaut, soll es eine Balance zwischen Kosten und Einnahmen geben, damit neue Geschäfte möglich sind. Ich freue mich, dass neue Teams da sind und wenn ich Teams sage, meine ich Formel-1-Teams, nicht Formel 3."

Alternativen

Ob Le Mans als Alternative für die Formel 1 herhalten könnte, wollte er nicht genau sagen. Er meinte nur, dass es schwer wäre, in mehreren Serien gut zu sein. "Ich denke, es gibt die Formel 1, es gibt Rennen wie Le Mans und Rennsport in den Vereinigten Staaten, was sehr herausfordernd ist – Indy oder so etwas. Unsere Absicht ist es, in der Formel 1 weiterzumachen, wenn die Bedingungen passen. Wenn nicht, dann kommt es, wie ich es den Tifosi auf der ganzen Welt gesagt habe, die so toll im Internet mit uns in Verbindung bleiben. Die DNA von Ferrari ist Wettbewerb. Wenn wir in der Formel 1 aufhören, werden wir etwas Anderes machen und Le Mans wird sicher zu unseren obersten Prioritäten gehören."

adrivo Sportpresse GmbH

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Gast auto.de

Juni 14, 2009 um 8:17 pm Uhr

die haltung der fia ist ok ferrari sollte endlich mal aufhören sich als der einzig wahre der formel 1 zu sehn

Gast auto.de

Juni 14, 2009 um 12:35 pm Uhr

Luca di Montezemolo hat in allen Punkten recht. Die FIA sollte Schiedsrichter und Richter der F1 sein. Die FIA sollte Regelvorschläge der Teams prüfen,konsolidieren
und umsetzen helfen. Die FIA sollte vielleicht 2 Stimmen bei den Abstimmungen zu Regeländerungen haben. Somit hätte sie die Möglichkeit bei Regelabstimmungen das Zünglein an der Waage zu sein, aber nicht gegen die Mehrheit eine Regel durchsetzen zu können.
Was die Kosten der F1 angeht, so sollte man vielleicht nicht nur, natürlich auch, auf die Teams schauen. Vielleicht gibts ja auch eine FIA die ganz schön Kosten produziert.
Desweiteren denke ich sollte man vielmehr die Kosten reduzieren, in dem man die Hersteller stärker verpflichtet "Serienteile" zu produzieren und einzusetzen. Als Beispiel dürften ausschließlich Rumpfmotoren, Getriebe, Bremsanlagen ausschließlich verwendet werden, die mindestens 500 mal in einem Jahr verkauft werden. SO was gabs schon mal in der DTM. Das würde sichtbare Invotionen für den Fan auch auf die Straße bringen. Ausserdem sollte die Verwendung von Reifen freigegeben werden, aber dafür wieder nur Reifen verwendet werden können, die auch über den Regulären Großhandel zu beziehen sind.
Als letzten Punkt sollte man das Benzin stärker reglementieren. Gestaffelt, 200l pro Rennen in 2010, 150l in 2011, 100l in 2012. Das würde wahre Innovationsschübe auslösen. Denn jeder will dennoch der Weltmeister werden und nicht die Blamage erleben wegen Spritmangel auf der Strecke auszuscheiden. Was dabei an Entwicklung eingebracht wird, sollte doch egal sein, ob Dopeldifusor, oder KERS, das ist doch der Ingenieurskunst der Teams überlassen.
Ich denke so werden Unterschiede der Teams wieder sichtbar und für den Zuschauer spannend. Aber dazu müßte wie Luca di Montezemolo schon sagt, auch bei der FIA eine Rentenpflicht ab 65 eingeführt werden.

Gast auto.de

Juni 14, 2009 um 9:36 am Uhr

Richtig so weitermachen soll die Fia doch mal sehen wo sie bleibt,wenn sich die Marken Ferrari/Mercedes/BMW/ eine eigene Rennserie aufbauen.Da glaube ich das sich auch die F1 ffreunde anfreunden werden.Denn Mosly und Konsorten die immer nur neue Regeln aufstellen aber sich nicht selbst daran halten seriös aufzutretten sollten mal so Richtig eins vor denn Bug geschossen bekommen das Sie mal wieder auf denn Boden der Tatsachen zurück bringt.Und man sieht ja das eine eigene Rennserie der Hersteller wie in denn USA sehr Erfolgreich sind. Sei es im Oval oder auf Straßenkursen.

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