Motorradfahren in der Toskana – Das Fazit

Mit dem Motorrad in der Toskana
unterwegs zu sein ist genauso, wie es klingt: geil! Anspruchsvolle
Straßen, Kurven ohne Ende und wenig Verkehr erfreuen jedes
Bikerherz. Auch für die Sozios ist gesorgt – verblüffende
Landschaften und atemberaubende Ausblicke verzaubern auch den letzten
Beifahrer, dem die Kurven zu viel sind. Doch es ist nicht alles Gold,
was glänzt. Beim Kurven-abreiten sollte man stets voll konzentriert
und auf der Hut sein…

Gut ausgebaute Landstraßen

Wie sonst überall gibt es auch in der
Toskana große Land- und kleinere Nebenstraßen. Auf den gut
ausgebauten Landstraßen ist das Verkehrsaufkommen zwar größer,
dafür kann der Biker hier dem Spiel am Gas auch mal freien Lauf
lassen: [foto id=“87273″ size=“small“ position=“right“]Schöne lange Kurven wechseln sich mit engeren ab. Dazwischen
immer wieder gut einsehbare Stellen und lange Geraden zum gefahrlosen
Überholen. Sehr gut haben mir die Strecken zwischen Guincarico und
Follonica (nur ca. 35 km), die Auffahrt nach Volterra und vor allem
die gut ausgebaute Straße zwischen Grosetto und Siena (ca. 80 km)
gefallen. Auf dem Weg nach Siena hat man selbst bei lockeren 150 km/h
noch genug Spielraum um auf die schöne Landschaft zu achten.
Allerdings bieten die Landstraßen in deutschen Gefilden das auch.

Nebenstraße = Kurvenlage

Das eigentliche Highlight der Toskana
sind die zahlreichen Nebenstraßen. Wo auch immer sich der Biker von
den großen Straßen entfernt, erwarten ihn Kurven ohne Ende. Kaum
mal 100 Meter gerade Strecke gibt es auf den Nebenstraßen, viele
enge bzw. Haarnadelkurven, teils lang gezogene oder gut einsehbare…
[foto id=“87272″ size=“small“ position=“left“]Kurzum: Auf allen Nebenstraßen der Toskana schmeißt man sein Moped
nur von links nach rechts in die Kurven, dabei vereinen die
Nebenstraßen wirklich jeden menschenbekannten Kurventyp. Viel mit
hart am Gas fahren ist hier einfach nicht drin, weil nach jedem
Kurvenausgang schon wieder die nächste Kurvenfahrt eingeleitet wird
– aber auch als Freund des sportlichen Fahrstils hat mich das
überhaupt nicht gestört. Es macht einfach zu viel Spaß seine
Maschine von links nach rechts zu drücken und sofort wieder zurück.
Dabei stößt man auch leicht an seine Grenzen: 60 Minuten nur
Kurvenfahrt, sich auf den Asphalt, den Ausgang und eventuellen
Gegenverkehr konzentrieren, aber dabei trotzdem versuchen das Maximum
in jeder Kurve raus zu holen, schlaucht extrem.

Straßenqualität suboptimal

Die Toskana hat beinahe alles zu
bieten: Kurven auf einer Bergstraße à la Korsika, enge Passagen
durch einen tiefen Wald oder schnelle Strecken über weite
Landschaften. Was auch immer der Fahrer oder sein Bike suchen – in
der Toskana werden sie es finden. Allerdings ist überall vorsicht
geboten: [foto id=“87271″ size=“small“ position=“right“]Split kann – vor allem auf den Nebenstraßen – hinter
jeder Kurve auf einen unruhigen Reifen warten. Abgefahrener Asphalt
sorgt vor allem an Kreuzungen in Ortschaften für unangenehme
Überraschungen und auch Löcher bzw. Risse im Straßenverlauf machen
eine gute Linie oft zunichte. Natürlich gibt es auch genug Kilometer
in der Toskana, die man abspulen kann ohne auch nur einmal etwas
beanstanden zu müssen. Aber es gibt eben auch die anderen Ecken –
und da man normalerweise nie weiß, wo diese auf einen warten, sollte
man es die ersten Tage nicht zu flink angehen. Aber selbst wenn das
Bike mal neben einem liegt, helfen die Italiener gern. Nicht nur an
der Unfallstelle, sondern auch in der Werkstatt wird Service und
Freundlichkeit ganz groß geschrieben. Nur Vorsicht, dass Sie sich
keine größeren Verletzungen zu ziehen, die im Krankenhaus behandelt
werden müssen. Ob die Ärzte genauso kompetent und zuvorkommend
sind, weiß ich nicht. Aber eins ist klar – Toskana hin oder her –
Maschinen sind ersetzbar, Menschen nicht.

Jede Menge Flair

[foto id=“87274″ size=“small“ position=“left“]Neben den endlosen Landschaften gibt es natürlich noch einiges mehr in der Toskana zu sehen. Vor allem altertümliche enge Ortschaften beziehungsweise Städte lassen den Moped-Fahrer während der Pausen italienische Atmosphäre schnuppern. Sehenswürdigkeiten sind neben Siena und Massa Maritima auch die Alabastastadt Volterra – natürlich lohnt sich aber auch ein Abstecher ins weite Grün der toskanischen Landschaft. Je nach Belieben kann ein reichhaltiges Kulturprogramm erstellt werden oder auch gefeiert werden. Allerdings ist die „Partyszene“ der Toskana vergleichbar mit der einer deutschen Kleinstadt – kaum vorhanden. Ein Tipp noch zu guter letzt: Wer wirklich Motorrad in der Toskana fahren möchte, sollte das definitiv in der Nebensaison machen, vornehmlich im April oder Mai. Dann ist das Klima in Italien mit 20 – 25 Grad sehr angenehm. Im Sommer hingegen möchte wohl kaum ein Biker bei guten 40 Grad mit schwerer Kombi schwitzend durch die Kurven jagen.

 

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