Munchi’s und Suzuki – Ein ungleiches Duell: Eine klare Sache mit ungewissem Ausgang

(motorsport-magazin.com) Während das argentinische Munchi´s Team als Manufacturer Team nur zehn Rallyes bestreitet, kann Suzuki als Werksteam auf deutlich mehr Ressourcen zurückgreifen und wird bei allen 15 Rallyes am Start zu finden sein. Doch es kann nicht unbedingt von einem Vorteil für Suzuki gesprochen werden. Der Umstand, dass Munchi´s auf den ausgereiften Ford Fokus WRC 07 zurückgreifen kann, während Suzuki sämtliche Entwicklungsarbeit selbst zu verrichten hat, scheint den Ressourcenvorteil Suzukis mehr als nur kompensieren zu können. Hinzu kommt auch der direkte Erfahrungsvorsprung des argentinischen Ford Teams, welches
– auch wenn im letzten Jahr nur fünf Rallyes bestritten wurden – immerhin in seine zweite Saison geht.

Nach fünf Rallyes scheint die Konstellation eindeutig im Klassement. Munchi´s Ford und Suzuki werden erwartungsgemäß den fünften Platz unter sich ausmachen, zu groß ist bereits der Rückstand auf das Stobart Team. Allerdings herrscht bei beiden Teams kein Grund wirklich enttäuscht zu sein: Suzuki erlebte einen guten Saisonstart, indem es gelang gleich in den ersten beiden Rallyes WM Punkte zu erzielen. Danach fiel das Team zwar in ein größeres Loch und erlitt bei den letzten Rallyes eine wahre Defektserie, doch viel wichtiger war die gezeigte Performance, die den SX4 bei allen Rallyes konkurrenzfähig erscheinen ließ.

Ähnlich schnell wie die Suzuki waren die Munchi´s Ford im bisherigen Saisonverlauf unterwegs, doch im Gegensatz zu dem jungen Werksteam gelang es Munchi´s die eigene Geschwindigkeit auch bestmöglich in Platzierungen umzusetzen. Als logische Konsequenz sammelte Munchi´s in drei Rallyes die gleiche Anzahl an WM Punkten, die dem Team während des gesamten letzten Jahres gelungen waren. Besonders bemerkenswert war vor allem die Konstanz mit der Munchi´s die chaotischen Bedingungen der letzten Rallyes zu nutzen und auch taktisch fast immer zu überzeugen wusste.

Im Bereich der Fahrer zeigten beide Suzuki Piloten gute Leistungen. Zwar leisteten auch sie sich Fehler, wie Per Gunnar Andersson zuletzt in Jordanien, doch insgesamt hinterließen sie einen konstanten und ausgeglichenen Eindruck. Ein wenig anders stellte sich die Situation bei Munchi´s Ford dar. Während Henning Solberg bei seinem Gastspiel auf einen starken fünften Rang fuhr, war es sonst Federico Villagra, der die Teamfarben hochhielt. Sein nomineller Teamkollegen Luis Pérez Companc, der aus geschäftlichen Gründen kurz vor der Rallye Jordanien nach Argentinien zurückkehrte, hatte im Verlauf der Saison bisher noch keine Gelegenheit, sich in Szene zu setzen. Bei der Rallye Argentinien kam er von der Strecke ab und konnte anschleißend nicht rechtzeitig geborgen werden. Sein Vertreter Barry Clark zeigte in Jordanien auf Position zwölf liegend eine solide Leistung, indem er den Fokus sicher ins Ziel brachte, hatte aber – wohl auch durch die späte Entscheidung für seinen Einsatz und als Folge seiner verpassten Testfahrten – mit den Punkten zu keinem Zeitpunkt etwas zu tun.

Insgesamt hat das Suzuki Team damit derzeit sechs Punkte Rückstand auf das Munchi´s Team, obwohl zwei Rallyes mehr bestritten wurden. Doch auch wenn Munchi´s derzeit die Oberhand in diesem Duell zu haben scheint, sollte sich das argentinische Team nicht zu sicher fühlen. Aus Sicht der Geschwindigkeit wirkten die WRC Fahrzeuge beider Teams bislang ähnlich stark, Suzukis Fahrerpaarung schien allerdings etwas stärker. Sollte es Suzuki daher gelingen die technischen Probleme in den Griff zu bekommen und auch taktisch dazuzulernen, scheinen die sechs Punkte mehr als aufholbar.

Zwar wird es für Suzuki in diesem Jahr weiterhin insbesondere darum gehen, Erfahrungswerte zu sammeln, doch gleichzeitig wäre es für das japanische Team wohl auch zumindest ein kleiner Prestigeerfolg die Saison auf dem fünften und nicht auf dem letzten Rang zu beenden. Munchi´s Ford ist derzeit zwar auch emotional klar im Vorteil, da sich das Team in einem guten Lauf befindet, doch nicht nur durch die drei Rallyes, die Suzuki noch mehr bestreiten wird, sollte das Team gewarnt sein, den Vorsprung auf Suzuki weiter auszubauen.

adrivo Sportpresse GmbH

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