Opel nach 80 Jahren wieder ein rein deutsches Unternehmen?

Seit Tagen schon hatten Experten spekuliert, ob es nicht die beste Lösung für die deutsche GM-Tochter Opel darstellen würde, wenn sich die Rüsselsheimer auf Distanz zur Muttergesellschaft in den USA geht. In der Tat wird die Herauslösung von Opel auf dem GM-Konzern jetzt als eine der Optionen gehandelt. Die Alternative dazu wären direkte Hilfen des Bundes. Am Montag wird es über das angekündigte Spitzengespräch im Kanzleramt hinaus Gespräche zwischen dem Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier und den Betriebsräten der Branche geben. Das Herauslösen aus dem General Motors-Konzern wäre auch die sicherste Lösung für die Politiker, dass deutsche Steuergelder garantiert nicht über den großen Teich in die Kassen der notleidenden GM fließen würden.

Denkbar wäre es, dass Opel künftig nach 80 Jahren Zugehörigkeit zu General Motors wieder eine rein deutsche Aktien-Gesellschaft würde, an dem der Staat – wie bei Volkswagen – zu einem gewissen Teil beteiligt wäre.
Bundeskanzlerin Angela Merkel will offenbar der Adam Opel AG, Rüsselsheim, helfen. Das wurde am Rande des G-20-Gipfels zur Lösung der Weltfinanzkrise in Washington bekannt. Die Kanzlerin hat Spitzenmanager des Unternehmen für Montag zu einem Gespräch eingeladen.

Die Einladung ist eine Reaktion der Bundesregierung auf die Bitte von Opel-Chef Hand Demandt, das Unternehmen mit rund 30 000 Beschäftigten in Deutschland mit Kreditgarantien zu unterstützen. Die Muttergesellschaft General Motors (GM) sieht sich angesichts der eigenen immensen Verluste nicht in der Lage, die Liquidität der Tochtergesellschaften zu finanzieren. Am Dienstag werden sich das der Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) und der Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) mit Ländervertretern treffen, um über Bürgschaften für Opel zu sprechen.

Opel muss nach Angaben des Betriebsrates im nächsten Jahr 750 Millionen Euro einsparen. Dazu werde derzeit mit den Arbeitnehmervertretern über mögliche Kürzungen gesprochen, berichtet die Branchen-Zeitung „Automobilwoche“. Mit Ergebnissen dürfe in zwei Wochen zu rechnen sein, verlautet dazu aus der Züricher Europa-Zentrale von GM. Laut IG Metall fordert das Unternehmen unter anderem eine Nullrunde, Kurzarbeit und den Wegfall der Nachtschichten. Es sei aber oberstes Ziel, die Arbeitsplätze zu erhalten und die bereits verabschiedeten Investitionen von neun Milliarden Euro durchzusetzen.

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