Preziosi ist verärgert: Drehzahlbegrenzung als Ducati-Hemmschuh

(adrivo.com) Den offiziellen IRTA-Test in Jerez hatten die Hersteller der MotoGP auch dazu genutzt, um über mögliche Änderungen im Regelwerk zu sprechen. Dabei wurde von Yamaha und Honda auch der Vorschlag gemacht, in Zukunft die Drehzahl der MotoGP-Motoren auf 19.000 zu begrenzen. Das gefiel dem Technischen Direktor von Ducati, Filippo Preziosi, nicht so gut, da er der Ansicht ist, dass so eine Einschränkung nur Ducati schaden würde und die Idee deswegen entstanden ist, weil die Italiener 2007 dem Rest auf und davon gefahren waren.

"Man könnte genauso gut sagen, dass italienische Maschinen, die von Australiern gefahren werden, von der MotoGP ausgeschlossen werden. Tatsächlich haben wir, seit wir in der Superbike sind, nur mit Australiern und Briten gewonnen, also nehme ich die Letztgenannten noch dazu. Was für ein Zufall diese Limitierung doch ist…", monierte Preziosi gegenüber der Gazzetta dello Sport. Das Argument der Kostensenkung, das die vorschlagenden Hersteller als Grund für das Limit brachten, wollte er jedenfalls nicht gelten lassen.

"Nachdem wir so eine Leistung mit einem System schaffen, das auf einer Straßenmaschine wie der Monster 695 eingesetzt wird, hat das Problem der Kosten keinen Bestand", erklärte er. Auch das Argument der höheren Sicherheit wollte er nicht gelten lassen, da in den vergangenen Jahren die Fahrer nur in Kurven aber nicht auf den Geraden gestürzt sind. "Top Speed hat also gar nichts damit zu tun. Ich habe zu viel Respekt vor den Japanern, um zu glauben, dass sie diese Projekte wirklich vorantreiben wollen", sagte Preziosi.

Von einem Japaner hat er sogar Unterstützung erhalten, denn auch Ichiro Yoda von Kawasaki versteht die Vorschläge zur Drehzahlbegrenzung nicht. "Als wir den Hubraum auf 800cc gebracht haben, wurde gesagt, dass sich die Regeln fünf Jahre nicht ändern würden. Wir haben schon viel Geld ausgegeben, um die Maschinen neu zu machen und jetzt gibt es keinen Grund, noch mehr auszugeben", meinte er. Denn seiner Meinung nach wurden die Geschwindigkeiten auf der Geraden durch den kleineren Hubraum ohnehin schon reduziert, auch wenn die Rundenzeiten weiter nach unten gehen. "Jetzt die Drehzahl zu limitieren, macht keinen Sinn."

Einer, der das anders sieht, ist Shinichi Kokubu, der bei der Honda Racing Corporation das Projekt RC212V leitet. Immerhin war Honda ja einer der Initiatoren der Idee. "Als Ingenieure sage ich, dass die Limitierung der Motor-Drehzahl ein Weg sein könnte, die Kosten der Maschinen zu reduzieren. Ich denke, dass 19.000 Umdrehungen ein faires Limit wären", meinte er.

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