Privatteams in Mexiko: Zwischen Euphorie und Tagesgeschäft

(adrivo.com) Das zweitbeste Ergebnis der Teamgeschichte erzielt, das beste Ergebnis eines Fahrers eingestellt und einen Platz in der Konstrukteurs WM gutgemacht… wer das von sich behaupten kann, darf zu recht hochzufrieden sein. So war die Stimmung im Munchi’s Ford Team nach der letzten Rallye geradezu euphorisch und Fredirico Villagra kündigte bereits an, sein gerade erst eingestelltes bestes WRC Ergebnis bereits in Argentinien wieder ins Visier zu nehmen. Allerdings dürfen diese Erfolge natürlich nicht darüber hinweg täuschen, dass hier "lediglich" von einem 5. und einem 7. Platz die Rede war und dass das Team schon bis zu einem gewissen Grad von den Ausfällen der Anderen profitierte.

Das Munchi’s Ford Team hat mit den am letzten Wochenende erzielten 6 Punkten dennoch allen Grund zum Jubeln. So konnte beim ersten Einsatz in diesem Jahr nicht nur auf Anhieb Suzuki in der Konstrukteurs WM überholt werden, sondern es wurden auch bereits mehr als 40 Prozent der Punkte des letzten Jahres erzielt. Dass der Eindruck aus Sicht der reinen Geschwindigkeit etwas schwächer als das Stobart Ford Team zu sein, auch an diesem Wochenende bestehen blieb, ist eher ein leichter Wermutstropfen. Denn fairerweise darf man diese Teams überhaupt nicht direkt vergleichen: Schließlich bestreitet Stobart nicht nur zehn, sondern alle 16 WM Läufe und schließlich gelang es Stobart Ford auch im letzten Jahr nicht 14, sondern 81 WM Punkte zu erzielen. Egal was Kritiker sagen mögen, das junge Munchi’s Ford Team scheint auf einem guten Weg und selbst, wenn sie in Mexiko auch von den Ausfällen Anderer profitierten, so mussten auch sie ihren beiden Fahrzeuge erst einmal ohne größere Probleme ins Ziel bringen.

Ebenfalls große Freude herrschte im Lager von besagtem Stobart Team bei Matthew Wilson, dem ebenfalls sein bestes WRC Ergebnis gelang. Doch alle positiven Teamstimmen konnten nicht darüber hinweg täuschen, dass die Rallye Mexiko für das Stobart Ford eher enttäuschend verlief. Zwar konnte Gigi Galli am ersten Tag mit einer podiumsreifen Geschwindigkeit auf sich aufmerksam machen, doch dann kam sein Ausfall und so standen für Stobart Ford am Ende des Wochenendes nur 3 Punkte und das schlechteste Resultat in diesem Jahr. Zudem fiel das Team hinter Citroen und Subaru auf Platz vier der Konstrukteurswertung zurück. Von einem wirklich zufrieden stellenden Ergebnis konnte am Ende des Wochenendes also eigentlich keine Rede sein.

Die Leistung des Stobart Ford Teams darf dennoch nicht zu negativ gesehen werden. Es gelang saisonübergreifend zum 28. Mal in Folge Punkte zu erzielen und dass man am Ende Rang zwei in der Konstrukteurswertung nachtrauern durfte, zeigt nur das hohe Niveau, auf dem das Stobart Ford Team angekommen ist. Dass es dem Privatteam schon im letzten Jahr bis zur letzten Rallye gelang mit dem Subaru Werksteam um den dritten WM Rang zu kämpfen, war eigentlich die größere Sensation als der Umstand, dass Subaru diesen letztlich doch verteidigen konnte. Die Saison 2008 wird mit Sicherheit nicht einfach für das Stobart Ford Team.

Es liegt in der Natur des Motorsports sich beständig steigern zu wollen, was nach den hervorragenden Ergebnissen des letzten Jahres nur heißen kann, die Werksteams von Citroen und Subaru zu attackieren. Doch nicht zuletzt auch auf Grund der stark aufstrebenden Tendenz bei Subaru dürfte das schwierig werden, zumal auch Citroen in der Summe einfach noch zu stark scheint, um sie auf der Strecke dauerhaft zu schlagen. Daher sollte das Stobart Team nicht zu enttäuscht sein, wenn es am Ende des Jahres wieder "nur" zu Platz vier reicht. Vielmehr sollte sich das Team darüber freuen, derzeit unangefochten das beste Privatteam in der Rallye WRC zu sein und mit Suzuki sogar vor einem Werksteam zu liegen. Aus dieser Perspektive wird deutlich, wie die drei Punkte des Wochenendes wirklich zu bewerten sind… Dennoch wird das Stobart Ford Team in Mexiko nicht nur alles daran setzten, die 29. Punkteankunft in Folge zu erzielen, sondern auch für eine weitere Überraschung zu sorgen.

© adrivo Sportpresse GmbH

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