Projekt Titelverteigigung: Stoner bleibt gelassen

(adrivo.com) Casey Stoner ist Weltmeister, der erste mit Ducati und der zweitjüngste in der Geschichte der Königsklasse. Trotzdem muss er immer wieder Fragen zu Valentino Rossi und seinem Wechsel auf Bridgestone beantworten. Während der Veranstaltung Wrooom in Madonna di Campiglio war es wieder so weit. Dabei meinte er nur, dass ihm das keine Sorgen bereitet – genauso wenig, wie die Frage, ob er nun etwas nervöser sei, weil er der Gejagte ist. "Es ist das gleiche mit Valentino und Bridgestone. Jeder fragt mich, ob ich mir darüber Sorgen mache. Wir sorgen uns nur über unsere eigene Situation", sagte der Australier. Denn er und sein Team stecken mitten in den Vorbereitungen für die Saison und dabei wollen sie zunächst einmal ihr eigenes Paket schnell machen – egal, was die Anderen tun.

"Wir kämpfen gegen die Uhr, wir versuchen, das beste Setup zu finden, das wir auf der Maschine haben können. Wir sind nicht in der gleichen Garage wie die Anderen", erklärte Stoner. Mit ihm in der Garage ist aber Marco Melandri und der Weltmeister konnte behaupten, dass er sich darüber freut, den Italiener an seiner Seite zu haben. "Wir können zusammen arbeiten, um ähnliche Probleme zu lösen. Denn, so wie es sich anhört, wollen wir beide das Gleiche", meinte Stoner. Worin die Arbeit schließlich fruchten wird, wollte er aber noch nicht sagen. Für ihn stellt sich die Situation einfach so dar, wie im Vorjahr. Ducati kümmerte sich nicht um die anderen Teams, sondern konzentrierte sich auf die eigene Aufgabe, die eigene Abstimmung und die eigene Reifenwahl. "Das hat für uns funktioniert, also denke ich, wir werden dieses Jahr einfach so weitermachen und hoffentlich kommt das Gleiche heraus."

Von dem, was er bei Rossis erstem Test auf Bridgestone gesehen hatte, war Stoner jedenfalls nur mäßig beeindruckt – wollte allerdings auch erst abwarten, was während der Saison passiert. Das dürfte ihn die Erinnerung an sich selbst im vorigen Jahr gelehrt haben. "Voriges Jahr wusste ich nicht, was bei uns passieren würde. Wir hatten nicht viel Zeit auf der Maschine und im Test vor diesem Zeitpunkt im Vorjahr hatte ich ein paar Probleme. Es war also ein schwieriger Moment für uns." Bis Saisonbeginn konnte er sich dann aber steigern und war bereits zuversichtlicher, dass gute Resultate möglich sein würden. Dass er nun erstmals mit dem gleichen Team und der gleichen Maschine antreten wird, stimmt Stoner in diesem Jahr sehr zuversichtlich, da er bereits viel Bekanntes vor sich liegen hat. "Am Ende der vorigen Saison hatten wir zwar ein kleines Missgeschick, aber ich denke, wir kommen diese Saison wieder genau so stark zurück und vielleicht sogar stärker als voriges Jahr."

Ein Grund für diese Annahme ist die Arbeit, die Bridgestone für ihn und Ducati gemacht hat und die sich genauso fortsetzen soll. Zudem fühlt er sich vor der kommenden Saison um einiges entspannter, auch wenn er nicht ausschließen will, dass Marco Melandri ihn vielleicht sogar besiegen könnte. "Ich liebe dieses Team. Ich träume davon, hier zu bleiben. Ich bin jetzt ruhiger als vor einem Jahr. Es ist, als ob mir eine Last von den Schultern genommen wurde. Der Druck war sehr groß. Jetzt weiß ich, dass ich noch besser sein und das wiederholen kann. Sollte aber Marco Melandri schneller sein als ich und gewinnen, dann freue ich mich für ihn. Er hat Talent und er wird es uns beweisen", meinte Stoner.

Die verletzte Schulter vom Test in Jerez fühlt sich im Moment jedenfalls gut an und der Australier hat bereits wieder fleißig trainiert. Er ist nun gespannt, wie es beim ersten Test laufen wird, da der Sturz doch recht heftig war. "Wir werden sehen, wie es läuft. Ich hatte aber eine notwendige Pause, denn gegen Ende der Saison wurde alles sehr stressig und ich brauchte eine Auszeit. Ich bin wieder zurückgekommen und habe trainiert. Ich will dieses Jahr stärker und schneller sein als im Vorjahr. Ich denke, wenn wir zum ersten Rennen kommen, sollten wir mit allem zufrieden sein." Damit er mit der Maschine zufrieden ist, sollte noch etwas an der Motorkontrolle und der Fahrbarkeit gefeilt werden, meinte Stoner weiter. Beim Chassis gab es bereits während der Saison Verbesserungen und nach seiner Meinung braucht es nur mehr Feinheiten und keinen großen Schritt. "Ich denke, das ganze Paket ist recht gut, recht ausgeglichen. Wir haben nicht an vielen Orten gegenüber anderen Maschinen verloren. Wenn wir also wieder gut mit dem Paket arbeiten, können wir wieder die Besten sein."

Was die Konkurrenz betraf, so wollte er neben Dauerfavorit Rossi auch nicht Dani Pedrosa vergessen, der immerhin WM-Platz zwei geholt hat. "Er hatte ein paar unglückliche Rennen – ich denke, in zwei wurde er abgeschossen. Ohne diese Unfälle wäre er noch näher bei uns dran gewesen. Wir müssen also abwarten und sehen, was passiert, wenn die Saison losgeht und dann schauen, wer konstant bleibt, wenn die Saison voran schreitet." Sicher ist sich Stoner nur, dass er sich bei seinem Team absolut wohl fühlt, vor allem auch deswegen, weil er von Beginn an akzeptiert wurde; schon bevor er ein Rennen gewonnen hatte. "Es war im Vorjahr die perfekte Zusammenstellung und die Leute vergessen, dass es auf der Strecke zwar der Fahrer ist, der die Arbeit macht, aber bevor wir dorthin kommen, brauchen wir das Team, wir brauchen alle Leute hinter uns, damit wir dorthin kommen", meinte er.

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