Ralf Schumacher und Toyota: Keine verlorenen Jahre

(adrivo.com) Es ist der Dauerbrenner des Jahres: wie sieht die Zukunft von Ralf Schumacher aus? Ralf lässt die F1-Welt weiter zappeln.

Die Entscheidung liegt schon ein paar Monate zurück. Aus Respekt vor seinem Arbeitgeber sagte Ralf Schumacher erst am vergangenen Montag, einen Tag nach dem Heimrennen von Toyota in Fuji, dass er das Team verlassen wird. Ob die Teamverantwortlichen dies als harten Schlag aufnahmen, ist nicht überliefert – selbst Ralf teilte es nur schriftlich mit, da er niemanden telefonisch erreichte.

„Es hat sich nicht so entwickelt, wie ich es mir gewünscht habe“, begründet er das Ende seines Toyota-Abenteuers. „Ich habe nicht gesehen, dass es in die Richtung geht, in welcher es hätte besser werden können. Deshalb habe ich mich so entschieden.“ Die Saison 2007 sei für alle im Team schwierig gewesen, auch für die Mechaniker und Ingenieure, die hart gearbeitet haben und dafür nur relativ wenig Erfolgserlebnisse bekamen. Die besten Ergebnisse fuhr Toyota 2005 ein. „Danach ist es uns nicht gelungen, die Performance weiter anzuheben oder so zu halten“, gesteht Ralf.

„Meine Toyota-Zeit als verlorene Jahre zu bezeichnen, wäre aber unfair“, sagt er entschieden. „In punkto Erfolg ist es sicher schlecht gelaufen, aber wir hatten trotzdem eine tolle Zusammenarbeit. Es war nicht verloren, jede Erfahrung im Leben ist für etwas gut.“ Die Bekanntgabe seines Abschieds hat für ihn weder einen befreienden Charakter noch einen Motivationsverlust zur Folge. Dennoch gesteht Ralf: „Es ist nicht so, dass die Resultate in diesem Jahr dazu beigetragen haben, dass ich sonderlich viel Spaß hatte.“ Er verlässt Toyota, weil man gemeinsam nicht den erwarteten Erfolg erreicht hat – schließlich war schon oft von Siegen und WM-Titeln die Rede.

Von Aufgabe will Ralf jedoch nichts wissen. „Das hat nichts mit aufgeben zu tun, man muss nur erkennen, wenn man etwas nicht ändern kann. Dann muss man die Konsequenzen ziehen und ich bin so ehrlich und sage: dann möchte ich lieber gar nicht.“

Im Laufe seiner Überlegungen hat er durchaus auch über seine Leistungen nachgedacht, wobei er zu dem Schluss kam, dass nicht die Fahrer für die fehlenden Resultate verantwortlich sind. „Niemand ist perfekt, jeder hinterfragt sich“, sagt er. „Aber als Fahrer hat man leider nur gewisse Möglichkeiten, gewisse Defizite durch den Fahrstil auszugleichen.“ In der F1 sei das sogar noch schwieriger, weil dort viel von den Gegebenheiten abhänge. „Jarno und ich haben beide schon Grand Prix gewonnen, sind beide schnell, aber die letzten drei Jahre haben wir uns immer nur um ein paar Punkte unterschieden.“

Wie es weitergeht kann und will er noch nicht verraten. Eine schnelle Entscheidung erwartet er nicht. „Sobald es etwas gibt, werde ich es bekannt geben“, so Ralf. „Aber es kann bis nach Saisonende, vielleicht bis Anfang des Jahres dauern, ich weiß es nicht. Es wird sich noch ein bisschen ziehen.“ Aber das sind wir ja schon gewohnt…

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