Rossi besiegt Stoner: Zum Sieg zermürbt

(motorsport-magazin.com) Amerikaner lieben eine gute Show und die bekamen sie am Sonntag in Laguna Seca auch geboten. Denn es wurde keine Einzelflucht von Casey Stoner, sondern ein echter Zweikampf um den Sieg. Und den entschied Valentino Rossi für sich, der sich wieder einmal als einer der besten Taktiker im Feld erwies. Er ließ Stoner nicht entkommen, zermürbte den Australier und trieb ihn in einen Fehler, der den Weltmeister den eigentlich sicher geglaubten Sieg verspielen ließ. Damit war es an dem siebenfachen Weltmeister, seinen ersten Laguna Seca Sieg zu feiern, Stoner blieb nur die Enttäuschung, das ganze Wochenende dominiert zu haben, nur im Rennen nicht. Rang drei ging an Chris Vermeulen, doch der war weit zurück. Die Geschichte des Rennens hatten Rossi und Stoner geschrieben.

Und was für eine Geschichte das war, denn was bis wenige Runden vor dem Zieleinlauf geboten wurde war das Feinste, was seit langem zu sehen war. Rossi hielt Stoner so lange wie möglich stand. In den ersten Runden schien es fast ein Krieg auf der Strecke zu sein. Rossi wollte Stoner einfach nicht wegfahren lassen und jedes Mal, wenn der Australier angriff, konterte der Italiener ungeachtet der möglichen Konsequenzen. Einmal wehrte er sich sogar im Corkscrew, kam dabei von der Strecke und räumte beinahe sich selbst und Stoner ab. Damit erreichte er aber zumindest das, was er wollte, er blieb vorne. Rossi schien klar zu sein, sollte er die Führung abgeben, dann würde er nicht mithalten können. Während dieses Zweikampfes legten die Zwei eine Pace vor, die keiner auch nur annähernd mitgehen konnte.

Rund eine Sekunde pro Runde verloren die Verfolger auf die Spitze. Hinter Rossi und Stoner waren zunächst drei Fahrer im Pulk unterwegs: Chris Vermeulen, Nicky Hayden und Andrea Dovizioso. Nach dem ersten Renndrittel war Vermeulen aber weggefahren und fuhr in Richtung Platz drei. Dahinter kämpften es die Honda-Fahrer aus. An der Spitze hieß es weiter Ducati gegen Yamaha und Eingangs Runde 14 wollte Stoner es wissen und probierte es auf Start-Ziel. Dabei war er aber etwas zu heiß unterwegs und erwischte die Kurve nicht vernünftig, womit Rossi sogar eine kleine Lücke hatte. Die hatte aber nicht lange Bestand. Stoner nutzte die freie Luft, um mit einer bis dahin schnellsten Rennrunde gleich wieder heranzufahren.

Doch auch wenn Stoner vermeintlich der Schnellere war, Rossi machte sich breit und es gab einfach kein Durchkommen. Die Runden verstrichen und der Weltmeister schien eine Wartehaltung einzunehmen und zu planen, wann der Angriff am besten funktionieren könnte. In Runde 24 probierte er es wieder. In Kurve eins war Stoner vorne, dann wieder Rossi und so ging es zwei Kurven weiter, bevor in Kurve fünf wieder die alte Reihenfolge hergestellt war und Stoner wollte das diesmal nicht akzeptieren. Er versuchte es in Kurve elf und dort war er zu heiß unterwegs. Der Ducati-Pilot kam in den Kies und fiel mit seiner Maschine sogar um, womit Rossi plötzlich in Richtung Sieg enteilen konnte und seine Taktik wohl aufgegangen sah. Der Vorsprung zu Vermeulen auf Rang drei war so groß, dass Stoner wieder aufsitzen und zu Platz zwei fahren konnte.

Hinter den Top Drei schaffte es Andrea Dovizioso bei seinem ersten Rennen in Laguna Seca den Kenner Nicky Hayden auf der Werksmaschine zu schlagen und Rang vier nach Hause zu fahren. Hayden hielt seinerseits Randy de Puniet in Schach und wurde damit bei seinem Heimrennen Fünfter. Dahinter gab es gleich zwei Überraschungen. Toni Elias wurde Siebter und in seinem erst zweiten MotoGP-Rennen holte sich Ben Spies Platz acht. James Toseland und Shinya Nakano schlossen die Top Ten ab. Jamie Hacking konnte bei seinem späten MotoGP-Debüt Platz elf und WM-Punkte einfahren. Ihm folgten Sylvain Guintoli, Alex de Angelis, Colin Edwards und Loris Capirossi in den Punkterängen.

Enttäuschend verlief das Rennen für Marco Melandri und Anthony West. Beide waren gut unterwegs, kamen dann allerdings einmal in den Kies und fielen weit zurück. Am unglücklichsten war allerdings Jorge Lorenzo gewesen, der gleich in der ersten Runde mit einem heftigen Highsider abflog und sich danach das Bein vor Schmerzen hielt. Ob er sich ernsthaft verletzt hat, war bislang nicht zu erfahren.

In der Weltmeisterschaft kann Valentino Rossi mit zufriedener Miene in die Sommerpause gehen. Er führt nun mit 25 Punkten Vorsprung auf Casey Stoner. Dani Pedrosa, der wegen seiner Verletzungen vom Sachsenring nicht in Kalifornien dabei war, ist bereits 41 Punkte hinter Rossi zurück. Jorge Lorenzo hat nach seinem Sturz weiter an Boden verloren. Der Spanier hat als WM-Vierter bereits 98 Punkte Rückstand.

adrivo Sportpresse GmbH

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