Schumacher und die fliegenden Teile: Das gibt Bowling

(adrivo.com) Schön langsam kommt Ralf Schumacher in Fahrt. Nach seinem DTM-Debüt in Hockenheim, wo der Ex-Formel 1 Pilot auf Platz 14 ins Ziel kam, stand diesmal am Ende Rang zehn auf dem Papier. Doch Schumacher sieht das wie immer ganz gelassen und übt sich als Realist. "Klar, es war eine Steigerung, wobei ich auch ein bisschen Pech hatte, denn der Start war an sich gut, aber dann ist mir in der zweiten Kurve gleich jemand rein gefahren, wodurch ich drei bis vier Plätze verloren habe", sagte Ralf Schumacher. "Die kriegt man natürlich so schnell nicht wieder." Was passiert war: Mathias Lauda und Maro Engel gerieten aneinander, infolgedessen touchierte Lauda Schumacher, der dann wiederum "ins Rutschen kam" und sich hinten anstellen musste.

Doch neben einem bisschen Pech konnte der Wahl-Salzburger auch die ein oder andere – für ihn – glückliche Situation verbuchen. "Ich habe dann ein bisschen von den Zwischenfällen vor mir profitiert, da war dann auch etwas Glück dabei", so Schumacher. "Von der Pace her war ich im Mittelstint nicht so ganz zufrieden, am Schluss war es dann wieder besser."

Ein besonderes Highlight lieferte der sechsfache Grand-Prix-Sieger in der Endphase des Rennens ab, als er in einen Zweikampf mit Bernd Schneider verwickelt war. Haarscharf sei es gewesen, vor allem in der letzten Runde – seinen Platz wollte und konnte Schumacher aber nicht hergeben. "So ist das halt, ein Rennfahrer versucht seine Position zu halten", sagte er. "Ich bin direkt nach innen, er wollte dann noch über die Wiese, es hat ja dann leider für ihn, und zum Glück für mich, nicht mehr ganz geklappt, aber es hat ihn einen Platz gekostet."

Einen anderen Zwischenfall konnte Ralf aus nächster Nähe beobachten. Diesmal ging es um seinen Mücke-Teamkollegen Maro Engel. "Das war abzusehen, als Tom da raus fuhr und Maro seine Linie und seinen Speed beibehalten hat. Als ich das sah, habe ich schon bemerkt: Oh, oh. Das gibt Bowling. Ich habe Glück gehabt und mir keine Teile eingefahren. Schade natürlich für Maro, der auch ein super Rennen gefahren ist", so Schumacher.

Über das Resultat war er dann aber ganz glücklich. "Ich bin froh für das Team, dass wir den Platz eingefahren haben. In so einem Chaos ist es nicht immer einfach, andererseits manchmal auch Glückssache. Aber ich denke, wir haben alles richtig gemacht", bilanzierte er. Die Vielzahl an fliegenden Teilen überrascht Schumacher nicht, er kann sich die Kollisionen gut erklären. "Die Strecke hier ist wesentlich enger als Hockenheim, sie lädt dazu ein, Angriffe zu starten. Viele versuchen es durch die Bremserei immer wieder", erklärte er. "Das ist eben der Nachteil von Tourenwagen, dass man da doch wesentlich schneller mal was probiert und auch riskiert." Auch der höhere Reifenverschleiß und die erhöhte Fehlerquote gegenüber Hockenheim täten ihr Übriges dazu, dass man doch viele Überholmanöver oder zumindest entsprechende Versuche gesehen habe.

Es sei ja auch nicht so, dass die vielen Berührungen keinen Spaß machten. "Aber wenn nur noch Teile fliegen, wie hier, ist das schon an der Grenze. Für die Zuschauer war es aber sicher ein gutes und spannendes Rennen", sagte er. Punkte hatte sich der Deutsche zwar noch nicht erhofft, klappen hätte es aber dennoch können: "Es war interessant anzuschauen. Zeitweise war es ziemlich knapp mit Mattias. Prémat hatte es auch sehr eilig und dann kam Frau Legge auch noch dazwischen", beschrieb Schumacher die Situation ganz zum Schluss, als es noch einmal so richtig durcheinander ging. "Aber es war auch etwas an meinem Auto beschädigt, vielleicht habe ich mir einen Splitter beschädigt als ich über die Curbs gefahren bin, also kann ich andererseits froh sein, dass ich meine Position halten konnte.

Dem nächsten Lauf in Mugello blickt er jedenfalls mit einiger Vorfreude entgegen. "Mugello ist die schnellste Strecke im Kalender, dass wird sicher noch einmal eine Herausforderung für mich", sagte er. "Wir haben da schon getestet und waren da schon näher dran, es wird sicher spannend."

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