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Smart Fortwo: Ikone unter Erfolgsdruck

Technisch ausgereift und optisch kaum verändert kommt im April 2007 der neue Smart Fortwo auf den deutschen Markt. Die zweite Modellgeneration des 1998 gestarteten Ur-Smart wird größer, stärker und hochwertiger und muss die darbende Marke aus dem DaimlerChrysler-Konzern endlich zum Erfolg führen.

Preis bei Niveau des Vorgängers

Preislich wird der Zweisitzer mit einer Basisforderung von rund 9 500 Euro auf dem selbstbewussten Niveau des Vorgängers liegen. Vergleiche mit einem Billigauto wie dem Dacia Logan Kombi, der bis zu sieben Sitze und einen riesigen Kofferraum für 8 400 Euro bietet, lässt man also besser von vornherein bleiben. Dafür passt der Logan nun einmal nicht quer in eine Parklücke. Dem Smart gelingt dieses Kunststück trotz der um 20 Zentimeter auf 2,70 Meter angewachsenen Fahrzeuglänge angeblich immer noch; auf der Standpräsentation auf dem Dach eines Stuttgarter Parkhauses ließ sich das aber noch nicht überprüfen.

Smart aus Großstadt nicht wegzudenken

Rund 750 000 Zweisitzer hat Smart in den vergangenen acht Jahren weltweit verkauft. Nach dem kippeligen Start ist der wendige Winzling aus dem Straßenbild europäischer Großstädte inzwischen nicht mehr wegzudenken; und DaimlerChrysler-Chef Dieter Zetsche findet nicht ganz zu Unrecht, dass sich der Fortwo dank seines einzigartigen Konzepts zu einer modernen „Ikone“ des Automobilbaus entwickelt hat. Eigentlich eine Erfolgsgeschichte, wenn nur das liebe Geld nicht wäre, das die Marke seit 1998 verschlungen hat, ohne je einen Cent zu verdienen. Das einst ambitionierte Modellprogramm mit Roadster, Viersitzer und möglichem SUV ist deshalb wieder zusammengestrichen worden; der neue Fortwo, der laut Smart-Chef Ulrich Walker im französischen Werk Hambach um 20 Prozent schneller und um 25 Prozent billiger gebaut werden kann als der Vorgänger, muss es nun im Alleingang schaffen.

Kinderkrankheiten beseitigt

Die technischen Voraussetzungen dafür sind gut. Die Kinderkrankheiten der ersten Modellgeneration waren nicht gerade ein Ruhmesblatt für die Mercedes-Markengruppe, sollen dem Nachfolger nun aber ausgetrieben worden sein. Positiv dürfte sich insbesondere der längere Radstand des als Cabrio und Coupé angebotenen Hecktrieblers auswirken. Mit den ausgeprägten Nickbewegungen bei Last- und Gangwechseln und der bisweilen ruppigen Fahrwerkshärte sei jetzt Schluss, verspricht der Hersteller. Neu ist auch das automatisierte Schaltgetriebe mit fünf Fahrstufen, das deutlich schneller schalten soll und jetzt auch Gänge überspringen kann.

Etwas gewachsen

Der Längenzuwachs ist auch den neuen Anforderungen an den Fußgängerschutz geschuldet und sorgt ganz nebenbei für ein angenehmeres Raumgefühl im Inneren. Das Fassungsvermögen des Kofferraums ist um 70 Liter auf 220 Liter gewachsen, die ebene Ladefläche und die horizontal geteilte Heckklappe erleichtern das Beladen. Die Materialien im Innenraum machen gegenüber dem Vorgänger einen etwas seriöseren und wertigeren Eindruck. Beim Cabrio öffnet und schließt das Stoffdach künftig vollautomatisch und bei allen Geschwindigkeiten.

Antrieb ist kräftiger geworden

Beim Antrieb bleibt es bei den beiden zur Wahl stehenden Dreizylinder-Motoren im Fahrzeugheck. Beide sind etwas kräftiger geworden:
Der von Mitsubishi gelieferte Benziner deckt ein Spektrum von 45 kW/61 PS bis 62 kW/84 PS ab, der Diesel schickt 33 kW/45 PS an die Hinterräder. Ein Renner ist aus dem Smart aber nicht geworden. Der Selbstzünder beschleunigt den Zweisitzer auf höchstens 135 km/h, die Benziner-Versionen stellen den Vortrieb bei 145 km/h ein. Eine von Brabus auf Trab gebrachte Version mit voraussichtlich 95 PS folgt im Herbst 2007. Der Diesel empfiehlt sich wie sein Vorgänger als Drei-Liter-Auto mit einem konkurrenzlos günstigen CO2-Emissionsverhalten.

Ob der Neuanfang für Smart gelingt, hängt auch vom Einstieg auf dem amerikanischen Markt ab. Ab Anfang 2008 soll der Zweisitzer vor allem in den großen Städten an West- und Ostküste für unter 15 000 Dollar verkauft werden. Ob die einst in Pick-ups und Riesen-Geländewagen verliebten Amerikaner inzwischen sensibel genug sind für Spritpreis- und Parkplatz-Probleme, um an dem Winzling aus Deutschland Gefallen zu finden,
wird sich dann zeigen.

mid

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