Speed Academy: Herausforderung Interview

(adrivo.com) Der Weg zum erfolgreichen Rennfahrer führt auch über die Medien. Gut wer nicht nur auf der Piste, sondern auch vor dem Mikrofon oder der Kamera punkten kann.

Wer erfolgreich Rennen fährt, der muss sich auch vor laufenden TV-Kameras gut verkaufen. Deshalb schickte die Deutsche Post ihre Speed Academy-Förderkandidaten zur Medienschulung zu Premiere nach München. Nur die Alitalia spielte dabei nicht ganz mit. Seit sechs Uhr morgens langweilten sich Steffi Halm, René Rast, Marco Wittmann und Jens Klingmann nach Ihrem Renneinsatz auf dem Flughafen in Barcelona. Fünf lange Stunden sollte es dauern, ehe die verspätete Maschine endlich Richtung Mailand abhob. Ihre pünktlich in München angereisten Kollegen Maro Engel und Christian Vietoris zögerten nicht lange und nutzten die unfreiwillige Pause spontan zum Wies’n-Besuch bei Kaiserwetter.

Als das Sextett am Abend in den Räumen des Bezahlsenders Premiere dann endlich komplett war, ging’s auch gleich zur Sache. Schließlich galt es die verlorene Zeit bestmöglich aufzuarbeiten. Auf der Strecke blieb dabei nur die Führung durch ein Fernsehstudio in Ismaning. Für die Medienschulung und das anstehende Interviewtraining wurde der Abend kurzerhand zum „open end“ erklärt. Die Begrüßung übernahm Peter Lauterbach, Jury-Mitglied der Deutsche Post Speed Academy, Formel-1-Sportmoderator bei Premiere und Film- und TV-Produzent. Gleich im Anschluss gab Tobias Holtkamp, Chefreporter bei Bild kräftig Gas.

Was macht eine Geschichte interessant für die Bild? An welche Bild-Überschriften erinnert ihr euch? Oder wie viele Leser erreicht die Bild? Nur einige Fragen zu denen der jüngste Chefreporter in der Bild-Geschichte erschöpfend Rede und Antwort stand. Im Anschluss folgte die Einführung in die Medienlandschaft Deutschland durch Premiere-Reporter Oliver Simon. Seine Themen: Welche Sportart zieht am meisten, welches Medium hat die meisten Leser oder Zuschauer, und welches Onlineangebot verzeichnet die meisten Klicks.

Zwischenzeitlich schaute Premiere Sportchef Roman Steuer bei unserem Rennfahrernachwuchs vorbei und berichtete kurz über seine Arbeit und Ausrichtung eines Bezahl-TV-Senders. Dann folgte auch schon der Theorieblock zum perfekten Interview. Peter Lauterbach und Oliver Simon erläuterten in Ihrem TV-Interview Leitfaden die verschiedenen Interview-Situationen und die Aufgaben des Interviews: „Der Journalist bekommt im Interview Informationen aus erster Hand, die er weitergeben kann. Er ist euer Multiplikator.“ Maro Engel findet Interviews aus der Sicht des Sportlers sehr nützlich: „Damit kann ich meine eigene Persönlichkeit darstellen und Informationen für die Zuschauer und meine Fans liefern.“

Wie es geht und wie nicht zeigte Oliver Simon mit kurzen Clips seines Senders. Dann diskutierte er mit den Förderkandidaten die 10 Regeln für ein erfolgreiches Interview. „Ich schaue immer den Gesprächspartner an“, beginnt Steffi Halm. „Man muss sich wohl fühlen im Gespräch“, hilft René Rast weiter. „Und dabei richtig stehen, also schulterbreit, geerdet“, bringt Christian Vietoris die Situation auf den Punkt.

Maro Engel fällt dazu ein: „Ich greife die Frage auf und versuche sie in ganzen Sätzen zu beantworten.“ Und Marco Wittmann weiß: „Ich versuche möglichst authentisch rüber zu kommen.“ Eine der wichtigsten Regeln, so der Coach, da störe auch sein fränkischer Akzent nicht. „Im Idealfall entsteht so eine ganz normale Gesprächssituation, so als ob ihr euch mit einem Freund unterhaltet“, wirft Peter Lauterbach ein. „Ja und beim perfekten Interview, da denkt ihr gar nicht mehr an die Kamera oder das Mikrofon“, ergänzt Oliver Simon.

Nach der Theorie folgte konsequenterweise die Praxis. Mit Kamera und Mikro wurden verschiedene Interview Übungen geprobt. Vom klassischen Recherche-Interview, über das Reportage-Interview, bis zum Live-Interview, bei dem später nichts schief gehen sollte. „Schneiden oder Wiederholen ist da nicht“, so Simon. „Wichtig bei Ärger: Lasst euch vor dem Interview Zeit. Atmet lieber einmal mehr durch um das Geschehen zu reflektieren, damit es nicht zur falschen Antwort kommt, die euch im nächsten Moment schon wieder Leid tut.“ Für Steffi Halm war der Tipp nützlich, „dass ich nachfragen soll, wenn ich eine Frage nicht richtig verstanden habe.“ René Rast ergänzt: „Ich finde es wichtig, das man sich darüber im Klaren wird, welche Fragen zu Familie oder Freundin man nicht beantworten möchte.“

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