Spengler und Co klagen: Wie erwartet, aber nicht fair

(adrivo.com) Nach Bruno Spenglers viertem Platz tritt die Rivalität zwischen Audi und Mercedes wieder zutage. In normalem, keineswegs skandalösem Maße – aber immerhin…

„Ich war sehr fair“, stellte Bernd Schneider im Anschluss an das Finale mit der ihm eigenen Unbescheidenheit fest. Unterschiedet er sich damit von den Piloten der Ingolstädtern? Obwohl keineswegs Berührungen zu beobachten waren, bei denen ein Mercedes-Neuwagen in Mitleidenschaft gezogen worden wäre: In Reihen der Stuttgarter ist man hinter vorgehaltener Hand durchaus dieser Meinung. Er hätte die Chance gehabt, an Mattias Ekström und Timo Scheider vorbeizuziehen und so seinen erstem DTM-Titel zu erringen, glaubt Bruno Spengler. Wären da nicht die Jahreswagen gewesen…

„Ich bin enttäuscht, denn das Ziel war es, den Titel zu gewinnen. Das hat nicht funktioniert. Es war ein schwieriges Jahr, zu dessen Beginn ich viele Punkte verloren habe“, zeigte sich Bruno Spengler nach dem Rennen frustriert. Trotz überzeugenden Speeds hatte er sich am Ende mit Rang vier hinter dem schwächelnden Mattias Ekström begnügen müssen. Wurde auf der Pressekonferenz noch harmonische Geschlossenheit demonstriert, so übt Spengler nun scharfe Kritik an Audi: „Wir sind fair gefahren über die gesamte Saison hinweg, das war die Absprache. Wir wollten ein faires Finale, aber Audi hat das anders gesehen. Das ist schade, denn ich war wesentlich schneller als Mattias Ekström. Die Fairness war nicht auf beiden Seiten dieselbe.“

Insbesondere das Verhalten der Jahreswagenpiloten, das im Fall Ekström/La Rosa vor drei Wochen noch umgekehrt für Furore gesorgt hatte, sorgte für Unmut bei dem Kanadier. „Audi hat auch hier die alten Autos lange draußen gelassen, bis ihnen in der Sprit ausging“, spielt Spengler auf Mike Rockenfeller an, der wenige Runden vor Schluss vor Schneider und ihm liegend ausrollte. Der Vizemeister ergänzt: „Ich habe viel Zeit hinter Prémat und Rockenfeller verloren, ich bin oft berührt worden und musste große Risiken eingehen, um die Jahreswagen zu überholen. Das war so nicht vereinbart.“

Mit seiner Kritik ist Spengler im Mercedes-Lager nicht alleine. „Auch Bernd Schneider wurde oft geblockt“, meint Spengler – der im Gespräch mit der wiederum Beistand von Schneider erhält: „Es war so, wie ich es erwartet habe, aber nicht fair. Jeder hat seine Karte gezogen – aber heute sollten wir nicht darüber reden. Mattias Ekström ist Meister geworden – nicht unverdient. Ich bin ein bisschen traurig für Bruno Spengler; ich habe immer versucht, ihm zu helfen, aber das war nicht machbar.“ Weil auch er, wie Spengler behauptet, geblockt wurde?

Mike Rockenfeller verneint. „Ich habe nur mein Rennen gesehen, aus meiner Sicht war alles fair. Ich habe mit keinem Mercedes ein Problem gehabt“, berichtet der Rosberg-Pilot uns gegenüber – und dementiert den angeblichen Spritmangel: „In der letzten Kurve hatte ich sechs bis sieben Runden vor Schluss Motoraussetzer, dann bin ich ausgerollt.“ Nach dem Eklat von Barcelona hat die DTM ihr Image in Hockenheim zweifelsohne aufpolieren – und doch scheint der Konflikt im Hintergrund noch zu schwelen. So kommt auch Alexandros Margaritis zum Schluss: „Bruno wurde von den anderen ziemlich hart rangenommen…“

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