Stobart verlor in Griechenland deutlich an Boden: Galli gewinnt trotz dreifachen Ausfalls

(motorsport-magazin.com) Die Rallye Griechenland verlief für das Stobart Team sehr enttäuschend. Mit drei Teampunkten stellte das Ford Privatteam nicht nur sein schlechtestes Saisonergebnis ein, sondern verlor auch wichtigen Boden auf Subaru. Doch zumindest bei den Fahrern gab es auch einige positive Dinge zu berichten.

Gigi Galli erlebte eine Rallye zum vergessen. Bereits auf der zweiten Etappe kollidierte der Italiener mit einem Gesteinsbrocken, der alle Hoffnungen auf eine vordere Platzierung beendete. Nach dem Neustart am zweiten Tag kämpfte er mit Hydraulikproblemen, die seine Schaltung und Differentiale lahm legten. Erneut sah er das Tagesziel nicht. Am Sonntag war es dann wieder ein Stein, der seine Rallye endgültig beendete. Doch zumindest mit seiner Geschwindigkeit war der Italiener zufrieden: "Die Rallye war grausam für uns. Ich wusste, dass es hart wird, aber die Bedingungen waren wirklich sehr schwierig, wie man auch daran sehen kann, dass wir an allen drei Tagen Probleme hatten. Aber wir gewannen ein wirklich gutes Gefühl im Auto und eine gute Geschwindigkeit, das ist das Wichtigste für mich. Das einzige, was wir jetzt brauchen ist mehr Glück, welches hoffentlich in der Türkei kommen wird."

Doch zumindest einen Grund gab es für Galli um auch abgesehen von seinen vier Etappenbestzeiten zufrieden zu sein: Er gewann die von den Organisatoren der Rallye Griechenland vergebene "Colin McRae Trophy", weil er – mit Ausnahme der Super Specials – die höchste Durchschnittsgeschwindigkeit auf einer Etappe erzielte. So beendete er die 15,14 km lange 17.Wertungsprüfung mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 100,77 km/h. "Es ist ein sehr spezielles Gefühl und eine große Ehre diese Auszeichnung zu erfahren. Colin war einer meiner großen Helden und mit ihm verglichen zu werden, ist eine große Freude. Meine Rallye verlief nicht nach Plan, aber ich griff so hart an wie ich konnte, ich denke, er hätte das Gleiche getan. Die Menschen sagen, wir haben einen ähnlichen Stil voller Energie und Leidenschaft und es ist phantastisch das zu hören." zeigte sich Galli sichtlich berührt.

Sein Teamkollege Henning Solberg erzielte keine Bestzeiten. Dennoch war der Norweger ausgesprochen gut unterwegs. Mit einer konstanten und sicheren Fahrt fuhr er bis auf Rang drei nach vorne und hatte vor dem letzten Tag sogar noch Chancen auf den Sieg. Am Sonntag ließen ihn Motorenprobleme dann jedoch noch bis auf Position acht nach hinten fallen: "Ich bin sehr enttäuscht diese Plätze verloren zu haben, nachdem wir uns so hart durch die Rallye gearbeitet hatten. Wir konzentrierten uns darauf, auf das Auto und die Reifen aufzupassen. Aber wir konnten trotzdem einige gute Zeiten fahren und ich war hocherfreut zwischenzeitlich den dritten Platz erreicht zu haben. Aber diese Dinge passieren und auch wenn ich nicht sehr fröhlich bin, gehen wir in die Türkei Rallye mit einem guten Gefühl." In der Tat sollte Henning Solberg der verpassten Chance nicht zu lange nachtrauern, denn auch wenn es das Ergebnis nicht zeigt, konnte de Norweger seine kleine Performance Krise beenden. Bei der Rallye Griechenland war er nicht nur als einer der wenigen Fahrer fehlerfrei, sondern auch wieder richtig schnell unterwegs.

Zwar konnte Matthew Wilson nicht in dem Maße wie sein Teamkollege Solberg auftrumpfen. Doch der Brite zeigte nach der schwachen Rallye auf Sardinien wieder eine gute Leistung. Nach technischen Problemen am Freitag lieferte er eine fehlerfreie Rallye und kam schlussendlich auf Position sechs ins Ziel, was ihn in der WM Wertung auf Rang neun klettern ließ: "Ich bin wirklich zufrieden mit unserem Ergebnis. Ich wusste, dass wir uns gegenüber Sardinien verbessern mussten und genau das schafften wir. Die Zeiten am ersten Tag waren wirklich ermutigend, doch unglücklicherweise hatten wir das Problem an der Kardanwelle, dass uns zurückfallen ließ. Aber wir kamen zurück in eine phantastische Position, danach konzentrierten wir uns darauf, das Auto zu schonen. Nun möchte ich mich einfach weiter verbessern und in der Türkei werden wir dann versuchen, noch bessere Zeiten zu erleben." richtete Wilson schon den Blick auf die nächste Rallye.

Das Ergebnis der Rallye Griechenland war für Stobart Ford eine klare Enttäuschung. Das Team verlor wichtigen Boden auf Subaru, die mit ihrem neuen Auto ein erfolgreiches Debut erlebten. Damit bestätigte sich erneut, dass es für Stobart sehr schwer wird Subaru noch um den dritten WM Rang herauszufordern. Es nötigt Respekt ab, dass die Teamleitung den dritten Platz weiter offiziell als Ziel ausgibt, doch in der Tabelle liegen nun bereits dreizehn Punkte zwischen den Teams. Bei den Fahrern gab es in Griechenland hingegen mehr Licht als Schatten: Gigi Galli stellte erneut unter Beweis, dass er zwar nicht zu den zuverlässigsten, aber auf jeden Fall schnellsten Fahrern im Feld gehört, während Henning Solberg und Matthew Wilson einen klaren Aufwärtstrend erkennen ließen.

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