Suzuki: Eine glückliche Familie

(adrivo.com) Nach den ersten Wintertests scheint bei Suzuki alles wunderbar zu laufen. Zumindest wenn man den Worten von Paul Denning und Chris Vermeulen glauben darf.

Die Suzuki-Mannschaft scheint im Moment eine gänzlich glückliche Familie zu sein, darauf deuten zumindest die Aussagen von Chris Vermeulen und Paul Denning hin. Vermeulen war von der neuen Maschine recht angetan, nachdem er in Sepang die Einstellungen des alten Motorrades auf das aktuelle Modell übertragen hatte. „Loris [Capirossi] hat das gleiche gesagt. Wir haben ein neues Chassis, durch das sich die Maschine bei verschiedenen Neigungswinkeln besser drehen lässt – etwas, worum John [Hopkins] und ich gebeten hatten“, sagte der Australier gegenüber . Der neue Motor kommt allerdings erst, da Testfahrer Nobuatsu Aoki noch nicht völlig zufrieden damit war. Und über dessen große Erfahrung ist Vermeulen sehr froh, da dadurch der ganze Entwicklungs-Prozess beschleunigt werde.

Laut Denning wird das neue Aggregat erst im Januar bereit sein. Im aktuellen Hybrid-Motor, der schon einiges an Neuerungen enthält, stecke aber schon mehr Leistung als im alten. „Beschleunigung, Top Speed und die Aerodynamik werden für 08 alle verbessert. Die Kurvenfahrt und das generelle Handling sind auch etwas besser und sie [die Maschine] scheint vielseitiger zu sein“, erklärte der Team Manager ebenfalls den Kollegen von . Das schloss er aus den konstanten Rundenzeiten, die Vermeulen bei hohen Temperaturen fahren konnte. Denning schätzte, dass das Motorrad im Vergleich zum Rennen von Sepang bereits um rund eine halbe Sekunde schneller war.

Worauf die Mannschaft besonders geachtet hatte, war, die Maschine so früh wie möglich fertig und auch im Einsatz zu haben, da sich das auch in der abgelaufenen Saison als wertvoll erwies. „Wir haben es im vergangenen Jahr genauso gemacht und es wurde das beste, das Suzuki im Viertakt-MotoGP-Rennsport hatte“, meinte Vermeulen. Für Denning hat die frühe Fertigstellung einen weiteren Vorteil. Sollte man erst Ende Januar mit dem neuen Motorrad arbeiten können, dann bliebe nur wenig oder gar keine Zeit, um eventuelle Fehler zu korrigieren. „Wir hatten nun zwei Tage in Valencia und weitere drei in Sepang und jetzt werden wir noch zwei auf Phillip Island haben. Nach Phillip Island sollten wir eine klare Richtung haben, die Suzuki nutzen kann, um weitere Teile für den Test im Januar hier zu haben“, erläuterte Denning.

Und noch etwas entwickelt sich innerhalb des Teams genau in die richtige Richtung. Vermeulen und Loris Capirossi kommen gut miteinander aus, was der Arbeit förderlich ist. „Es ist großartig, mit Loris zu arbeiten. Ich kam großartig mit John aus und ich bin mir sicher, es wird mit Loris genauso sein. Wir teilen uns Informationen und Ideen. Alles läuft wirklich gut“, sagte der Australier. Auch Denning konnte Capirossi ein gutes Zeugnis ausstellen. So habe der Italiener bislang die Erwartungen erfüllt, viele Runden gefahren und habe wohl noch ein paar Reserven. „Er jagt keine Rundenzeiten, aber er will die Maschine verstehen. Nichtsdestotrotz war er auf unserer Maschine schneller als während des Rennens auf der Ducati. Wir haben keine Beschwerden. Er hat definitiv viel Motivation und scheint es zu genießen, wie das Team arbeitet“, meinte der Team Manager.

Was ihm dabei vor allem gefällt, ist die Erfahrung, die Capirossi mitbringt. So gibt der Italiener detaillierte Analysen ab, ähnlich wie Vermeulen. „Sie sind also ein gutes Paar. Sie arbeiten schon zusammen und reden viel. Sie sind beide harte Racer und hatten in den vergangenen ein, zwei Jahren viele knappe Kämpfe gegeneinander. Ich glaube aber, dass sie sich gegenseitig als Teamkollegen recht viel helfen werden und im Rennen dann einfach voll drauf losgehen. Sie haben recht ähnliche Ideen darüber, was die Maschine braucht, damit sie besser wird; also ist das auch eine Hilfe“, sagte Denning. Dass die Rundenzeiten bei den Testfahrten nicht für ganz vorne reichten, störte ihn weniger, da es dabei auch nicht um die besten Zeiten ging.

Im Gegenteil, Denning gefiel es, wie konzentriert seine Fahrer bei der Arbeit waren und wirklich getestet haben und die Maschine verstehen wollten. „Ich denke, das wird das Wichtigste, wenn das erste Rennen ansteht. Wir freuen uns auf die nächste Saison und wollen sicherstellen, dass wir dann das beste Paket haben“, betonte er. Momentan hätte man aber alle Ziele erreicht, wie er weiter erklärte. So sei beim Kennen lernen der Maschine und ihrer Leistungsverbesserung alles nach Plan verlaufen und auch neue Strategien und Ideen für die kommende Saison wurden ausgearbeitet. „Ich könnte nicht glücklicher sein, ein wirklich guter Test“, sagte Denning. Für Vermeulen war er sogar so gut, dass er seine Ziele für die kommende Saison hoch ansetzte: „Unser ultimatives Ziel ist der Gewinn der Weltmeisterschaft nächstes Jahr. Es hängt aber auch von den anderen Teams ab. Wir müssen schauen, wie es läuft…“

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