Taxitag auf der AMI 2009

Für auto.de von Max Zaczek

Angesichts der aktuellen Wirtschaftslage sieht es nicht gut
aus für das Taxi-Gewerbe. Immer mehr Leute müssen ihr Geld zusammenhalten – und
fahren deshalb immer seltener Taxi. Und so kamen heute viele Taxiunternehmer,
-fahrer, und –interessierte zusammen, um über die aktuelle Lage zu debattieren.
Aber auch der „normale“ AMI-Besucher kam um das Thema Taxi am heutigen Tag
nicht herum.

Die Finanzkrise ist auch in Deutschland angekommen. Banken
wie Automobilkonzerne bangen um das Überleben, und viele der Branche haben oder sind dabei, auf Kurzarbeit umzustellen. Im Taxigewerbe ist allerdings
schon seit längerem „der Wurm drin“. Die Zahl der beförderten Personen nimmt
weiter ab, die Konkurrenz ist hart und Raubüberfälle auf Taxifahrer/innen nehmen in erschreckendem Maße zu. Doch laut Fred Buchholz, Präsident
Deutscher Taxi- und Mietwagenverband e.V. (BZP), sei Licht am Ende des
Tunnels zu sehen: Die Misere sei zugleich auch eine Chance, durch eine Neustrukturierung
das Gewerbe wieder zu beleben. [foto id=“67289″ size=“small“ position=“right“]Angesichts sinkender Subventionen für den
Linienverkehr, werden die Bundesbürger bald nach einer mobilen Alternative zu
den öffentlichen Verkehrsmittel suchen. Genau da sieht Buchholz die Chance für
alle Taxi-Unternehmen.

Bis dahin muss etwas geschehen

Diese Chance müsse ernst genommen und vor allem
ergriffen werden. Laut Buchholz entsprächen derzeit 95% der Taxifahrer in Deutschland dem gewünschten Selbstbild eines Dienstleisters,
die übrigen 5% würden die Taxiunternehmer jedoch „immer wieder reinreißen“. Um den
Anteil der „schwarzen Schafe“ möglichst reduzieren zu können, stellt der BZP
Forderungen an die Politik:

– Einführung
einer „kleinen Fachkunde“; sie soll garantieren, dass der Fahrer in
der Lage ist, eine Quittung auszustellen, den Unterschied zwischen einem
Taxi und einem Mietwagen kennt und mit der
das Taxigeschäft ausmachenenden Materie vertraut ist;
– Eine
bundesweite Vorschrift über einen auszulegenden Fahrerausweis, damit der
Kontakt zwischen Fahrer und Fahrgast enger wird;
– Eine
generelle Anschnallpflicht in Taxi und Mietwagen (bisher ist die vom
Gesetzgeber nicht vorgeschrieben);
– Eine
mündliche und schriftliche Ortskenntnisprüfung in deutscher Sprache.

Wissen für die Qualitätssteigerung

Durch die Umsetzung dieser Forderungen erhofft sich der BZP
vor allem eine Qualitätsverbesserung der Dienstleistung. [foto id=“67290″ size=“small“ position=“left“]Der Fahrgast
solle sich wieder darauf verlassen können, dass der Taxifahrer mit der
Verantwortung der Personenbeförderung umgehen könne. Buchholz stellte in diesem Zusammenang fest, dass dies heute leider oftmals nicht der Fall sei. Außerdem soll in Zukunft auch die
Taxibenutzung für behinderte oder eingeschränkte Menschen (Senioren,
Schwangere) verbessert werden, um auch auf diesem Sektor die Qualität der
Dienstleistung deutlich zu erhöhen.

Ferner erläuterte Thomas
Grätz, Geschäftsführer des BZP, die gesetzlichen Regelungen im Taxi- und
Mietwagengewerbe. Im Anschluss informierte Prof. Dr.-Ing. Cornel
Stan, Vorstandsvorsitzende des Forschungs- und
Transferzentrums der westsächsischen Hochschule Zwickau, über alternative Antriebsmöglichkeiten, die auch für das Taxigewerbe immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Taxis kommen gut an

In der Glashalle fand vor dem Hintergrund des AMI-Taxitages
eine Austellung der neuesten Taxi-Modelle von Mercedes-Benz über Citroen und Mazda bis
hin zu Ford statt. So machte vor allem die Taxi-Version der neuen Mercedes-Benz E-Klasse die Besucher auf sich aufmerksam. [foto id=“67291″ size=“small“ position=“right“]Mit allen erdenklichen Extras ausgestattet,
trifft der Slogan „entspannt reisen“ durchaus zu. Aber auch alte und nostalgische Taxis der Marke Mercedes-Benz konnten in der Glashalle
besichtigt werden, und verstanden vor allem die älteren Semester schnell begeistern.

Aber nicht nur in der Glashalle und dem Kongresszentrum (Podiumsdiskussionen)
war der AMI-Taxitag allgegenwärtig. Die Aussteller präsentierten auch auf ihren Ständen ihre neuesten Modelle mit Taxi-Paket. So den facegelifteten Octavia von Skoda oder den Mazda6.

Aus einer am Rande des Taxi-Tages mit den Besuchern durchgeführten Umfrage ging hervor, dass eine Vielzahl der Gäste von den neuen Taxi-Modellen in Komfort und Ausstattug durchaus überzeugt war. Und wer weiß, vielleicht zieht es den einen oder anderen in den nächsten Tagen ja auch hinein, in ein Taxi.

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