Jaguar

Vorstellung Jaguar XF: Fahrerauto

 

Der Sargnagel…?

Die Diskussion um den neuen Jaguar XF tobte schon
im vergangenen Jahr, als er bei der IAA zum ersten Mal die Bühne
betrat. Darf Jaguar wirklich beim Design den totalen Neuanfang wagen
oder muss die Marke nicht vielmehr die alten Wiedererkennungsmerkmale
pflegen.

Ist der Neue ein Nagel im Sarg einer alten Marke? Die Kunden
haben diese Frage entschieden; rund ein Viertel des für den deutschen
Markt vorgesehenen Kontingents ist bereits vor Markteinführung am 8.
März verkauft.

Neu und doch traditionell…

Das entspricht zwar nur 500
Bestellungen, aber die Jaguar-Mannschaft sieht sich nicht nur vom
deutschen Markt in ihrer Strategie darin bestätigt, Jaguar mit einem
neuen Design zu einem Neustart zu verhelfen. Modern wollte man sein,
ohne den Kontakt zur britischen Automobiltradition im Allgemeinen und
zur Jaguar-Geschichte im Besonderen zu verlieren.

Spagat ist gelungen

Das ist
gelungen, denn der Jaguar XF zeigt alle Stilelemente, die heute
dynamisch wirkenden, sportlichen Limousinen eigen sind: einen
eindrucksvollen Bug mit britischem Grill, großen Lufteinlässen und
markanten Linien auf der gewölbten Motorhaube, flache Frontscheibe,
dicke Backen für große Räder, eine ansteigende Seitenlinie,
Seitenschweller, das allseits so beliebte coupéartige Dach, kurzes Heck
mit Abrisskante, große und trapezförmige Endrohre am Doppelauspuff und
Diffusor-Optik dazwischen. Schnell sieht er aus und kraftvoll. Doch
seine fast fünf Meter Länge sieht man ihm nicht an. Dafür entdeckt der
Jaguar-Fan auch in der modernen Form noch einen Hauch vom alten Design.

[foto id=“10658″ size=“small“ position=“left“] Interieur

Innen
ist fast alles echt. Aluminium, Holz und Leder verströmen zwar nicht
den Duft der alten Jaguar, aber sie erzeugen ein Ambiente, wie man es
bei dieser Marke erwartet. Doch diese Erinnerungen an eine große
Vergangenheit paaren die Briten mit sicht- und greifbaren Lösungen aus
der Hightech-Kiste. Nur ein Beispiel: Gestartet wird selbstverständlich
per Knopfdruck. Danach fahren die Düsen der Lüftung aus dem
Armaturenbrett, der Tochscreen, von dem aus man viele Funktionen
steuern kann, erwacht zu buntem Leben, und aus der Mittelkonsole fährt
ein großer Drehknopf hoch – statt des üblichen Automatikwählhebels.

Getriebe

Die
sehr schnelle Sechs-Gang-Automatik von ZF wird in allen XF-Varianten
eingesetzt. Ebenfalls alle erhalten Schaltpaddel am Lenkrad, so dass
man den XF auch von Hand schalten kann. Die Automatik wird aber in
jedem Fall „by wire“ gesteuert, ohne mechanischen Kontakt zum Getriebe.
Wählt man die Stufe „S“ für „Sport“, reagieren Motor und Getriebe
schneller auf Kommandos. Außerdem lässt sich bei den höher
motorisierten Varianten auch noch per Tastendruck eine Einstellung für
das besonders sportliche Fahren aktivieren, bei der das ESP sich etwas
zurückhält und so dem Hecktriebler-Heck einiges an Bewegungsfreiheit
gestattet.

Platzangebot

Bewegungsfreiheit bleiben für Fahrer und Beifahrer,
mehr noch aber für die Hinterbänkler dank der mit 1,88 Meter großen
Außenbreite. Den Insassen vorn wird sie allerdings in Sportwagenmanier
auf den Leib geschneidert. Beide finden sich nach dem Einsteigen in
einem Cockpit wieder, dass sie scheinbar eng umschließt. Das Auto liegt
an den Schultern an, wie man es bei sportlichen Fahrzeugen gern hat.
Dazu passen auch die ausreichend gut konturierten und komfortablen
Sitze. Die breite Mittelkonsole sorgt dafür, dass dennoch kein Gefühl
der Enge aufkommen kann. Außerdem lässt das hohe Dach vorn genug Raum
nach oben.

[foto id=“10659″ size=“full“]

 

Dem Gepäck geht es gut…

Hinten sieht das ein bisschen enger aus. Der XF wird
als Fünfsitzer zugelassen. Das passt von der Fahrzeugbreite her gut.
Doch bei der Innenraumlänge und -höhe fehlen dem XF hinten
entscheidende Zentimeter. Ausgewachsene Nordeuropäer werden das
bemängeln. So gesehen und wegen der Freude am Fahrern gibt sich der
Jaguar XF als Fahrerauto zu erkennen. Dem Gepäck geht es besser als
großgewachsenen Hinterbänklern. Der Kofferraum fasst 500 Liter und
lässt sich mit Umklappen der geteilten Rücksitzbank vergrößern. Die
Zuladung des leer rund 1700 kg schweren XF erreicht mit 500 Kilogramm
einen angemessenen Wert.

Liste der Helfer

Jaguar hat seinem XF viele
elektronische Spielereien mit auf den Weg gegeben, der davon überzeugen
soll, dass hier nicht nur alter Wein in neuen Schläuchen verkauft wird.
So schalten sich die Innenraumlampen an und aus, wenn man sie berührt.
Die Suche nach dem Schalter fällt also weg. Auch beim Handschuhfach
gibt es keinen Griff. Es springt auf, sowie man einen bestimmten Punkt
in der Armaturenumrandung darüber berührt. Ablagen bietet der XF
übrigens reichlich, Cupholder ebenfalls.

Bequem & schnell

Dem bequemen Reisen
steht als wenig entgegen, dem schnellen Reisen auch nicht. Jaguar
bietet für den XF vier Motoren an: den bekannten Sechs-Zylinder-Diesel
mit 2,7 Liter Hubraum und 152 kW /207 PS und drei Benziner, einen
Sechs-Zylinder mit 3 Litern Hubbraum 175 kW / 238 PS und zwei
Acht-Zylinder mit jeweils 4,2 Liter Hubraum. Der Sauger leistet 219 kW
/ 298 PS, und die Kompressor-Variante bringt es auf 306 kW /416 PS.

Aggregat

Klar,
dass die Fahrleistungen dem entsprechen. Schon der Diesel bringt den XF
in 8,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h und schafft eine
Höchstgeschwindigkeit von 229 km/h. Der Kompressor erreicht mit 5,4
Sekunden und (abgeregelten) 250 km/h echte Sportwagenwerte. Der bekannt
sparsame Diesel verbraucht im EU-Schnitt 7,5 Liter – entsprechend 199
g/m CO2 – und der Kompressor 12,6 Liter, entsprechend 299 g/km CO2. Der
Sechs-Zylinder-Benziner liegt bei den Fahrleistungen nur wenig über
denen des Diesels und mit 10,5 Litern und 249 g/km in einem für
Benziner angemessenen Bereich.

Preisstruktur

Bei den Preisen hält Jaguar sich
mit knapp 50 000 Euro für den Diesel und den kleinen Benziner
angesichts der umfangreichen Ausstattung erstaunlich zurück. Offenbar
will man bei den Audi A6-, dem BMW 5-er- und den Mercedes
E-Klasse-Kunden nicht gleich aus der engeren Wahl herausfallen. Mit
denen will sich der Jaguar XF in Leistung, Designqualität, emotionaler
Wertschätzung und beim Wiederverkaufswert messen. Bei Jaguar gibt man
sich sicher, dass man den deutschen Premiumherstellern sogar Kunden
abjagen kann. Insgesamt sollen 2009, im ersten vollen XF-Jahr, in
Deutschland 3500 an den Käufer gebracht werden.

Daten: Jaguar XF 4,2 l V8 Supercharged

Länge x Breite x Höhe: 4,96 m x 1,88 m x 1,46 m
Motor (Bauart, Hubraum): 4196 ccm, V-Achtzylinder
Max. Leistung: 306 kW / 416 PS bei 6250 U/min
Max. Drehmoment: 560 Nm bei 3500 U/min
Verbrauch NEFZ im Mittel: 12,6 Liter
CO2-Emission: 299 g/km
Beschleunigung 0 auf 100 km/h:5,4 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
Leergewicht/Zuladung: 1842 kg/ / 4880kg
Kofferraum: 500 Liter, vergrößerbar
Basispreis: 80 820 Euro.

 

(ar/Sm)

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