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Maserati GranSport: Die Wiedergeburt des Gran Turismo

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Die automobile Edelschmiede gehört seit 1999 zu 100 Prozent der Fiat-Tochter aus Maranello. Seither profitiert die Traditionsmarke Maserati vom Sportwagen-Know-how ihres Eigentümers, und die beiden großen italienischen Namen teilen sich den Job im Bau schneller Autos: Ferrari legt das Gewicht immer kompromissloser auf lupenreine Straßen-Rennwagen, Maserati reanimiert die alte Tradition der Gran Turismo-Fahrzeuge. Jüngster Beweis: der Maserati GranSport, eine modifizierte Version des bekannten Maserati Coupé.

Man muss genau hinschauen, um den optischen Unterschied zu erkennen

Die Aerodynamik an Front und Heck wurde mit neuen Spoilern optimiert, die Karosserie liegt zehn Millimeter niedriger, und die Verbindung aus beidem senkt den Luftwiderstand, das größere Kühlergrill schimmert im Chromglanz und zeigt designerische Nähe zum Quattroporte. Auf dessen Leistungsniveau befindet sich der 4,2-Liter-V8, der aus dem Coupé bekannt ist und der im GranSport nach Rennwagenmanier zum Leben erweckt wird: Schlüssel rein und Startknopf in der Mittelkonsole drücken. Und schon legt er los, der V8.

In seiner Entwicklungsstufe für den GranSport leistet er glatte 294 kW (400 PS) bei 7000/min. Sein Drehmoment, dessen Maximum von 451 Nm bei 4500/min anliegt, darunter aber schon zu einem hohen Prozentsatz zur Verfügung steht, beflügelt zu Dingen, die man tun kann, obwohl man sie nicht tun sollte:

Rumbummeln und dann im 6. Gang auf Gas treten. Da grummelt er kurz, aber dann marschieren die 400 Rösser los, als gäbe es eine Sonderration SuperPlus. Nach 4,85 Sekunden (in jenen Bereichen zählt eben auch die zweite Stelle hinter dem Komma) passiert der GranSport die 100 km/h-Grenze, und dann gibt es weiterhin kein Halten bis zur Spitze von 290 km/h.

Dass es das Ganze nicht zum Nulltarif gibt, versteht sich quasi von selbst. Der Durchschnittsverbrauch von 18,6 Liter pro 100 Kilometer (nach Norm 100/1999/EG) ist eine realistische Orientierungsgröße, und jeder weiß: Wer richtig Gas gibt, der steigert den Konsum so rasant, wie das italienische Geschoss vorwärts marschiert. Aber wer bereit und in der Lage ist, 103 600 Euro (11 700 Euro mehr als für das Coupé) für den naturbelassenen Maserati GranSport auf den Tisch zu blättern, für den dürften solche Trinksitten von allenfalls peripherem Interesse sein.

Wann immer der GranSport neu gestartet wird, befindet sich die sequenzielle Sechsgangautomatik mit dem schönen Namen „Cambiocorsa“ automatisch im Automatik-Modus, doch dass der ambitionierte Pilot den Manuell-Modus mit Rennwagen-Accessoires in Gestalt von wirklich exzellent durchdachten und gemachten Schaltpaddles bevorzugt, um am Lenkrad die Gänge zu wechseln – das versteht sich beinahe von selbst. Natürlich verfügt der GranSport über die maximale Menge von Airbags sowie Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer. Selbstverständlich besitzt er alle elektronischen Komponenten, auf die man heute nicht verzichten mag wie ESP, ASR und etc. Das alles sind sicherlich die unverzichtbaren Tribute an Sicherheit und Marketing, aber – und das sei nur dem wirklich Fahrkundigen empfohlen – das Beste ist, wenn man den Knopf auf der Mittelkonsole drückt und sich dem reinen Fahrvergnügen hingibt.

Dann spürt man das Herz des Maserati, seinen sportlichen Schlag, seine Lust an und seine Bereitschaft zur Leistung. Je weiter die Drehzahl des V8 nach oben klettert, desto kerniger, desto orchestraler, entwickelt sich die Begleitmusik. Der Sound passt kongenial zum Gesamtpaket GranSport, das mit seiner präzisen Lenkung, dem exzellenten Fahrwerk und dem Hochleistungstriebwerk eine Menge Gegenwert für den stattlichen Kaufpreis bietet.

Auch die Baureihen Coupé, Spyder und Quattroporte haben die Italiener für das neue Modelljahr verfeinert. Alle zeigen jetzt das Kühlergrill des Quattroporte, verfügen über Xenonlicht, die Instrumente geben jetzt mit weißen Zahlen auf dunkelblauem Grund ihre Informationen preis. 700 Fahrzeuge wollen die deutschen Statthalter der italienischen Edelschmiede in diesem Jahr in Deutschland verkaufen – 91 weniger als 2004. In der Bescheidung liegt halt die wahre Größe.

Von Rolf-Peter Bleeker
24. Mai 2005. Quelle: Auto-Reporter

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