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Vorstellung Mazda MX-5: Im Zeichen der Einheit

Das Ganze gewürzt mit einem vernünftigen Preis und hohem Aufmerksamkeitsfaktor. Jetzt rollt die dritte Generation an den Start, die alles noch ein bisschen besser machen will. Auch philosophisch betrachtet macht der Roadster einen Schritt nach vorn. Soll er doch gemeinsam mit dem Fahrer eine Einheit bilden wie Ross und Reiter im Japan der Vergangenheit. "Jinba Ittai" heißt das im Land des Lächelns. Und nach einer ersten Ausfahrt stellt sich bei mir ein eindeutiges und infantiles Gefühl ein: haben, haben, haben.
Mazda MX-5. Foto: Auto-Reporter/Mazda
Die Preise für den MX-5 beginnen bei 21 190 Euro. Dafür erhält der Kunde den Mazda MX-5 Emotion 1.8 mit 126 PS und Fünfgang-Getriebe. Wer den großen Motor ordern will, muss mindestens 23 690 Euro für den Zweiliter mit 160 PS einplanen. Eine Klimaanlage kostet in der Basis 1150 Euro extra. Dank des um 65 Millimeter verlängerten Radstands passen jetzt bis zu 1,86 Meter große Personen bequem ins Auto – sagt Mazda. Mein Beifahrer maß 1,93 Meter und nach dem Fahrertausch wirkte seine Haltung hinterm Steuer nicht wirklich entspannt. Trotzdem klagte er nicht. Das etwas höhere Gewicht – jetzt 1155 Kilogramm und damit etwa zehn mehr als der Vorgänger- gleichen die Japaner mit den stärkeren Motoren mehr als aus. Beide Triebwerke erfüllen die Euro 4-Abgasnorm und sind längs im Motorraum eingebaut. Der neue MX-5 fährt sich dadurch noch agiler als der alte.
Das Wachstum des MX-5 hält sich in engen Grenzen. Er ist immer noch weniger als vier Meter lang (3995 mm) und wuchs etwas in der Breite, wirkt aber dank des größeren Haifischmauls und der weit ausgestellten Radkästen massiger und kräftiger als sein Vorläufer. Der Kofferraum fast bescheidene 150 Liter – immerhin soll jetzt auch eine Getränkekiste Platz finden. Zwei Koffer im Business-Format sind zuviel für den Japaner.
Steigen wir ein. Der beim Vorgänger sehr nüchterne Innenraum wurde deutlich aufgefrischt, verzichtet aber auf alles, was unnötig ist. Das macht die Bedienung zum Kinderspiel. Der erste Qualitätseindruck ist gut. Je nach Ausstattung verzieren Applikationen in Schwarz oder Silber den Armaturenträger, und auch wenn sie aus Plastik sind, so sehen sie doch wertig aus. Sofort bemerkt der Fahrer das gewachsene Platzangebot. Wo sich früher Menschen ab 1,75 schon fast hinters Volant falten mussten, finden jetzt auch größer gewachsene Fahrer eine adäquate Sitzposition. Auch in der Breite ist der Japaner jetzt auch für europäische Maße geeignet, Schulterkontakt zwischen den Passagieren gehört der Vergangenheit an. Die Sitze sind sehr bequem. Ein zentraler Griff muss gelöst werden, dann lässt sich das Stoffdach mit einem Schwung nach hinten werfen und die Abdeckung mit einem Klick schließen – fertig. Dauer der Prozedur: maximal fünf Sekunden. Danach bleibt der Sturm im Innern dank des serienmäßigen Windschotts selbst bei Tempo 170 sehr erträglich.
Zu den Motoren: Die Leistung des Zweiliters beträgt 118 kW/160 PS bei 6700/min, sein maximales Drehmoment von 188 Nm wird bei 5000 Umdrehungen erreicht. 90 Prozent der Kraft stehen zwischen 2500 und 6700 Touren zur Verfügung. Die Höchstgeschwindigkeit gibt Mazda mit 210 km/h an. Ein theoretischer Wert, denn der Roadster lädt zum Cruisen und nicht zum Rasen. Das 1,8-Liter-Aggregat bringt es auf 93 kW/126 PS bei 6500/min und 167 Nm bei 4500/min. Dann endet der Vortrieb bei 196 km/h – völlig ausreichend. Dazu servieren die Japaner je nach Ausstattung ein ausgesprochen knackiges Fünf- oder Sechsganggetriebe, das jeden Schaltvorgang mit sehr kurzen Wegen zum Vergnügen werden lässt. Beide Motoren brauchen hohe Drehzahlen, wenn es flott voran gehen soll. Das aufwändige Fahrwerk mit Doppelquerlenkern vorn und einer Multilenker-Achse hinten trägt zum Go-kart-Gefühl des Roadsters bei. Er vermittelt einen sehr direkten Kontakt zur Straße – und damit das ultimative Fahrgefühl. Der Komfort ist für ein Fahrzeug dieser Prägung überraschend hoch. Das DSC (so heißt ESP bei Mazda) regelt relativ früh. Aber auch ohne den elektrischen Helfer ist der MX-5 sehr gut beherrschbar, ein Verdienst seiner optimalen Gewichtverteilung von 50:50 Prozent.
Bereits die Basis ist ordentlich ausgestattet: Zur Serienausrüstung gehören Fahrer- und deaktivierbarer Beifahrerairbags , 16-Zoll-Felgen mit 205/50-Reifen, ein höheneinstellbares Lenkrad, ein Windschott, eine beheizbare Glasheckscheibe, eine Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung und ein Audio-System. Auch das elektronische Stabilitätssystem DSC mit TCS (elektronische Traktionskontrolle) und Seitenairbags sind aufpreisfrei an Bord. Bei den höheren Ausstattungsniveaus kommen 17 Zoll-Leichtmetallfelgen, eine Klimaautomatik, Xenon-Hauptscheinwerfer und ein Lederlenkrad inklusive Lederschaltknauf hinzu. Ein Hardtop wird es ebenfalls wieder geben, der Preis steht noch nicht fest, dürfte aber etwa 1200 Euro betragen. So ist die Einheit zwischen Fahrer und Auto kein Problem. 6000 Mal soll das 2006 in Deutschland funktionieren. Ab 21. Januar können die Käufer ihren Beitrag zur Einheit leisten. Die hat bisher in 15 Jahren mehr als 720 000 Mal funktioniert und macht den MX-5 so zum erfolgreichsten Roadster der Welt. Wer schon mal einen gefahren hat, weiß warum. (ar/sb)
Von Stephan Bähnisch
4. November 2005. Quelle: Auto-Reporter

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