VW

Vorstellung Volkswagen Jetta: Mit Volldampf in die Lücke

Die Händler, die wir am Sonnabend nach dem Interesse im Schauraum fragten, nannten – mit einem Unterton von Überraschung – den Jetta als Objekt des Besucherinteresses. Sollte die fünfte Generation des Jetta in Deutschland in Zukunft ebenso gut ankommen wie bisher nur in den USA?

Volkswagen Jetta. Foto: UnitedPictures
In den Vereinigen Staaten ist der Jetta das erfolgreichste Auto aus Europa. 2,2 Millionen von insgesamt 6,6 Millionen bisher gebauten Jetta gingen über den Atlantik. Die Amis lieben eben klassische Limousinen mit Kofferraum. Der Golf ist dort eine Randerscheinung für Europa-Fanatiker mit Sinn für GTI-Power. In vielen europäischen Märkten kann der Jetta ebenfalls auf große Erfolge zurückblicken. Nur in Deutschland litt er bisher unter dem Image, bieder zu sein.

Das soll nun auch hier anders werden. Deswegen hat man sich schon beim Design sehr darum bemüht, dem Neuen ein Erscheinungsbild zu verschaffen, dass seine Verwandtschaft mit dem Golf der fünften Generation oder zu seinen Ahnen aus der Reihe der Jettas, Ventos und Boras vergessen lässt. Deutlich erwachsener steht es da, mit 4,55 Meter 18 Zentimeter länger als der Vorgänger. Besonders die zum mit 527 Litern wiederum klassenbesten Kofferraum ansteigende Seitenfläche signalisiert Größe, aber auch Dynamik, allerdings ohne die heute so beliebten "Bügelfalten", mit denen andere Gliederung und Schwung in die Seitenansicht bringen.

Der ebenfalls um knapp sieben Zentimeter gewachsene Radstand kommt vorwiegend den Hinterbänklern zugute. Sie haben finden deutlich mehr Lebensraum vor. Und dies in einer angenehmen Umgebung. Die Gestaltung und die Materialien der beiden Versionen Comfortline (ab 19 950 Euro) und Sportline (mit 110 kW/150 PS ab 22 900 Euro) lassen schon Premium-Anmutungen aufkommen. Bei der Basisversion Trendline – mit 75 kW/102 PS ab 18 950 Euro zu haben – geht es sichtbar etwas bescheidener zu.

Das Spektrum der Motoren reicht vom 1.6 Liter Benziner mit 75 kW (102 PS) bis zum 2.0 FSI Turbo mit 147 kW (200 PS). Bis auf den Basismotor sind alle Direkteinspritzer; alle erreichen Euro 4. Ab 85 kW/115 PS sind Sechs-Gang-Getriebe serienmäßig. Für die TDI und die 2.0 FSI wird auch das Doppelkupplungsgetriebe (DSG) angeboten; den 110 kW-Benziner kann man auch mit einer Sechs-Gang-Wandlerautomatik (Tiptronic) bestellen.

Am Fahrverhalten gibt es beim Jetta ebenso wenig auszusetzen wie beim Golf. Stramm aber komfortabel kommen auch die beiden Versionen Trend und Comfort auch über schlechte Wegstrecken. Die Seitenneigung in Kurven fällt vorbildlich gering aus. Strammer aber immer noch nicht unkomfortabel rollt die Sportversion.

Wir hatten bei den ersten Probefahrten unseren Spaß in einem 2.0 TDI mit 103 kW (140 PS) mit DSG. Das ist die Kombination der Wahl für alle, die sich und ihre Familie flott bewegen wollen und dabei den unbändigen Vortrieb des Turbodiesels genießen wollen. Das DSG mit seinem unterbrechungsfreien Vortrieb ist dabei das Sahnehäubchen auf dem Fahrvergnügen, das Fahrwerk und Motor bereiten. Auch der Klang dieser Kombination gefällt, besser jedenfalls als der des 1.9 TDI, der seine Arbeit etwas rau und knurrig verrichtet.

Volkswagen ist es mit dem Jetta gelungen, ein Fahrzeug oberhalb des Golf und abseits von den anderen Groß-Golfs Touran und Plus zu positionieren. Das wird Aufsteiger interessieren, wie VW hier mit Volldampf in die Lücke zwischen Golf und Passat hineinprescht. In diesen Zeiten, in denen sogar die Automobilhersteller von "Downsizing" sprechen, dürfte des Jetta auch neue Kunden erobern können, auch bisherige Passat-Kunden? (ar/Sm)

Weitere Fotos finden Sie bei unseren Kollegen unter www.unitedpictures.com

Von Peter Schwerdtmann

23. August 2005. Quelle: Auto-Reporter

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