Williams nach ersten Runden zufrieden: Nichts hat gebrannt

(motorsport-magazin.com) Auch wenn sich das Auto im Vergleich zu 2008 doch stark verändert hat, ein kleines Deja vu gab es für Williams am Montag in Portugal doch. Denn wie schon im Vorjahr landete Testfahrer Nico Hülkenberg bei der ersten Ausfahrt des Autos im Kies. Diesmal war dem Boliden außer ein paar Kratzern aber nichts passiert – außerdem hatte der Regen es dem Deutschen nicht gerade einfach gemacht. Sam Michael, der 2008 nach dem Ausrutscher recht ungehalten war, zeigte sich diesmal sehr zufrieden. "Es war am Morgen ganz nass, aber das Wetter hat nicht wirklich beeinflusst, was wir tun wollten, denn unser Ziel war es, das Auto auf die Strecke zu bekommen, zu checken, ob alle Systeme funktionieren, sicherzustellen, dass sich keine Teile berühren, dass nichts brennt und das schien alles OK zu sein", sagte der Technikdirektor.

Ein wenig Fahrzeit im Trockenen wäre ihm aufgrund der Testbeschränkungen dann aber doch nicht unrecht gewesen, doch er verwies auf die Wetterberichte, die besseres Wetter für die kommenden Tage ankündigen. "Was die ersten Eindrücke des Autos betrifft, so haben wir noch keine Zeit für Setup oder Leistung aufgebracht, das kommt später. Aber bislang läuft das Auto gut", erklärte Michael. Bewusst war ihm nur, dass die Änderungen an den Aerodynamik-Regeln wohl die größte Auswirkung auf die Rundenzeiten haben werden. "Es gibt viele sichtbare Änderungen, aber auch kleinere Reduktionen rund um das Auto, weil das die Regeln so vorschreiben."

Andere Dynamik

Wie Michael beschrieb, hat sich das Design der Endplatten am Vorderflügel geändert, wodurch das Zusammenspiel mit den Reifen völlig anders geworden ist. "Es gibt auch keine großen Bargeboards mehr, auch wenn wir ein kleines rein gequetscht haben. Die Motorabdeckung hat die Kamine nicht mehr und auch keine Aufsätze für die Kühlung. Dadurch brauchte es einen höheren und breiteren Ausgang am Heck, damit die heiße Luft effektiv abfließen kann", meinte der Technikdirektor. Die Slicks spielten klarerweise auch eine große Rolle beim Bau des Autos, da die komplette Dynamik des Boliden dadurch verändert wird. Und dann war da noch KERS, was auch viel Arbeit gekostet hat, beim Debüt allerdings noch nicht im Auto war.

Als wichtigsten Faktor zu Saisonbeginn sah Michael aber die Aerodynamik "Die richtige Gewichtsbalance für die optimale Reifenleistung zu finden, wird auch hohe Priorität haben, wenn es in die Saison geht und KERS wird dann den nächsten Beitrag zur Rennleistung bringen." Und seiner Meinung nach könnte es große Unterschiede ausmachen. "KERS könnte 2009 zwischen zwei und drei Hundertsteln pro Runde Vorteil bringen. Wenn sich die Aero-Leistungen dann aber annähern, könnte KERS mehr Unterschied machen und wenn die Regeln der Technologie mehr Raum geben, könnte es eine Sekunde pro Runde bringen und notwendig sein, um Grands Prix zu gewinnen. Für uns wird es beim System entscheidend, die potentialle Leistung mit dem Ziel auszubalancieren, die gute Zuverlässigkeit des Vorjahres zu halten", betonte Michael.

Hülkenberg fehlen Vergleichswerte

Hülkenberg hatte bei seinen Runden ein gutes Auto erlebt, in dem er sich wohl fühlte und keine technischen Probleme erlebte, was bei einem Debüt immer gut ist. "Natürlich will jeder wissen, wie es sich mit dem Auto von 2008 vergleicht und wie sich die Regeländerungen aus Fahrersicht auswirken. Ehrlich gesagt, nach nur wenigen Runden kann ich nicht viel sagen, denn die Strecke ist 100 Prozent neu für mich. Ich war noch nie hier und es ist auch sehr nass, also habe ich keine Vergleichswerte – wären wir in Jerez oder Barcelona im Trockenen, könnte ich Genaueres sagen", erklärte der Deutsche. Er konnte aber sagen, dass die grundlegenden Checks alle nach Plan gelaufen waren und alles so lief, wie es sollte.

Für Teamchef Frank Williams war ungeachtet des Testauftakts klar, dass 2009 ein interessantes Jahr wird. "Die neuen Aero-Regeln bedeuten, dass es einen anderen Zugang zu den Autos gibt – und das in einigen Bereichen. Wenn wir dann aber in Melbourne sind, werden die üblichen Verdächtigen wohl die Top-Plätze bestimmen. Was wichtiger ist, ich hoffe, dass Williams mit dem FW31 einen signifikanten Schritt nach vorne gemacht hat."

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