Alessandro Zanardi

Alessandro Zanardi: Mit dem Hand-Bike zum Ironman

Alessandro Zanardi: Mit dem Hand-Bike zum Ironman Bilder

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Ein Vorbild für alle Menschen mit Behinderung ist Alessandro Zanardi. Bei einem schrecklichen Unfall auf der Rennstrecke hat der Italiener 2001 beide Beine verloren. Doch seinen Lebensmut hat er behalten. Und der 47-Jährige stellt sich immer neuen Herausforderungen. 2012 hat er bei den Olympischen Sommerspielen der Behinderten in London zwei Goldmedaillen mit seinem Hand-Bike gewonnen. Die ergreifenden Bilder der Freude sind um die Welt gegangen.

Größten sportliche Prüfung

Doch jetzt steht Alessandro Zanardi vor seiner größten sportlichen Prüfung. Der BMW-Werksfahrer und Markenbotschafter tritt beim weltberühmten Ironman der Triathleten auf Hawaii an. Die „Mutter“ aller Ironman-Wettbewerbe besteht aus drei Abschnitten. Zunächst müssen die Teilnehmer 3,86 Kilometer im offenen Meer schwimmen. Alessandro Zanardi darf als Hilfestellung mit einem speziellen Schwimmanzug ins Wasser. Danach gehen die Sportler auf eine 180,2 Kilometer lange Radstrecke. Diesen Abschnitt wird Alessandro Zanardi mit seinem Hand-Bike bestreiten. Zum Abschluss wartet ein 42,1 Kilometer langer Marathon. Diesen wird Alessandro Zanardi mit einem Rennrollstuhl bewältigen. Insgesamt wird er 226,2 Kilometer absolvieren – allein mit der Kraft seiner Arme.

Ein Traum für mich

Auch ist Alessandro Zanardi weiter im Motorsport aktiv. In den kommenden Wochen und Monaten wechselt er immer wieder zwischen seinem Hand-Bike, seinem Rennrollstuhl und seinem BMW Z4 GT3-Rennwagen hin und her. Warum tut er sich jetzt auch noch die Strapazen des Ironman an? „Dort teilzunehmen, das ist ein Traum für mich“, sagt der Italiener. Ohne eine spezielle Ausrüstung wäre der Start jedoch nicht möglich gewesen. Zum Beispiel der Schwimmanzug: „Er hilft, meinen Körper in der richtigen Position zu halten. Das ist ein kleiner Vorteil, der ein bisschen mein Handicap ausgleicht“, sagt Alessandro Zanardi. Die Radstrecke mit dem Hand-Bike ist für ihn dagegen kein Problem: „Das wird zwar auch anstrengend, aber das ist meine Spezialdisziplin und tägliche Routine für mich. Für diesen Abschnitt bin ich also gut trainiert.“ Doch was ist mit dem Marathon? 42,1 Kilometer mit einem Rennrollstuhl – wie kann das überhaupt gehen? Das klingt schwieriger als es letztlich ist, behauptet Alessandro Zanardi. Denn mit dem Rennrollstuhl sei ein recht hohes und respektables Tempo möglich. Sein Ziel für den Marathon ist eine Zeit von unter 2:30 Stunden.

Als ob man ein Flugzeug mit einem Auto vergleicht

Wie groß sind eigentlich die Unterschiede zwischen dem Hand-Bike und dem Rennrollstuhl? Der Rennrollstuhl sei etwas ganz anderes, auch wenn er dem Hand-Bike ähnlich ist. „Es ist, als ob man ein Flugzeug mit einem Auto vergleicht. Beides sind Fortbewegungsmittel, aber das eine fliegt und das andere fährt auf der Straße“, sagt Alessandro Zanardi. Beim Hand-Bike bestehen alle Strukturteile aus Karbon. Das Gewicht liegt bei 9,0 Kilogramm. Es hat ein Vorderrad und zwei Hinterräder. Alle drei Räder haben einen Durchmesser von 26 Zoll. Insgesamt stehen Alessandro Zanardi 20 Gänge zur Verfügung. Und alle Achtung: Die Höchstgeschwindigkeit: auf der flachen Strecke liegt bei 60 km/h. Im Renntempo erreicht Alessandro Zanardi erstaunliche 83 U/min, bei Sprints sind es sogar 100 U/min.

Aus Aluminium und aus Karbon

Beim Rennrollstuhl besteht der Hauptrahmen aus Aluminium und der Sitz aus Karbon. Alessandro Zanardi verwendet einen Sitz, den er ursprünglich für sein Hand-Bike entworfen hatte. Der Rennrollstuhl wiegt etwa 8,0 Kilogramm und hat wie das Hand-Bike drei Räder. Der Durchmesser des Vorderrades beträgt 20 Zoll, der Durchmesser der beiden Hinterräder 28 Zoll. Top-Athleten erreichen eine Spitze von 30 bis 35 km/h auf der flachen Ebene.

Vorbild für viele Behinderte

Doch warum diese Quälerei? Alessandro Zanardi muss nicht lange überlegen: „Ich möchte etwas tun, von dem ich später sagen kann: Das war wahrscheinlich mit das Beste, was ich in meinem Leben gemacht habe.“ Mit dieser Einstellung ist er zum Vorbild für viele Behinderte geworden. Wir sind gespannt, welche Herausforderung er sich als Nächstes sucht.

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