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Dienstwagen
Viele Politiker reden beim Autokauf großspurig vom Umweltschutz und der Energiewende. Doch gehen sie selbst mit gutem Beispiel voran? Laut des aktuellen Dienstwagen-Checks der Deutschen Umwelthilfe (DUH) haben viele Bundesminister und Ministerpräsidenten beim Schadstoff-Ausstoß ihres Fuhrparks noch immer nicht die Kurve gekriegt. Insgesamt gaben alle 229 Spitzenpolitiker Auskunft über den CO2-Ausstoß, Spritverbrauch und die Motorleistung ihrer Dienstwagen. Doch nur 42 von ihnen haben eine „Grüne Karte“ erhalten, weil sie den seit 2012 in der EU geltenden CO2-Grenzwert von 130 Gramm pro Kilometer einhalten.
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Nach „Grün“ folgt die „Gelbe Karte“ für einen Schadstoff-Ausstoß von 131 g CO2/km bis 174 g CO2/km. Durchgefallen sind Politiker, die für ihr Umweltbewusstsein die „Rote Karte“ bekommen, also einen Dienstwagen mit einem CO2-Ausstoß von mehr als 174 g CO2/km fahren. „Besonders ärgerlich ist diese Bilanz bei den Regierungschefs der Länder. Ein Drittel der Ministerpräsidenten ist in Klimakiller-Limousinen unterwegs. Dafür gibt es die Rote Karte für Ignoranz beim Klimaschutz“, erklärt der DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.
Positiv bewertet die DUH, dass die Bundesminister keine extremen Spritschlucker mehr als Dienstwagen nutzen. Allerdings fährt auch kein einziges Kabinettsmitglied mit einem extrem gutem Beispiel voran. Wie 2014 erhalten alle die „Gelbe Karte“. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und Entwicklungsminister Gerd Müller fahren mit einem Ausstoß von je 155 g CO2/km noch die sparsamsten Fahrzeuge. Beide haben einen Audi A8 3.0 TDI als Dienstwagen. Landwirtschaftsminister Christian Schmidt bildet mit 169 g CO2/km das Schlusslicht im Kabinett; er ist in einem BMW 750Ld xDrive unterwegs.
„Rote Karten“ erhalten auf Landesebene die drei Ministerpräsidenten Volker Bouffier (Hessen), Hannelore Kraft (NRW), Stephan Weil (Niedersachsen) und Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller: Sie alle lassen sich in einem sondergeschützen Audi A8L 4.0 TFSI L mit einem Schadstoff-Ausstoß von jeweils 216 g CO2/km zu ihren Terminen chauffieren. Etwas entschuldigt ist vielleicht Michael Müller: Denn er hat in der Kürze der Zeit einfach den Dienstwagen seines Vorgängers Klaus Wowereit übernommen. Auch Horst Seehofer (Bayern) und Stanislaw Tillich (Sachsen) sehen „Rot“: Sie nutzen einen Audi A8L 4.2 TDI und liegen bei den Emissionen jeweils bei 197 g CO2/km.
Nach Auswertung der Deutschen Umwelthilfe halten erstmals drei Länder – Hamburg, Rheinland-Pfalz und Bremen – mit den Dienstwagen ihrer Landesregierungen die EU-Grenzwerte ein. Hamburg verbessert sich dabei gegenüber dem Vorjahr noch einmal deutlich auf 114 g CO2/km. Erfreulich ist die Platzierung von Rheinland-Pfalz, das nun mit 124 g CO2/km noch vor Bremen mit 126 g CO2/km liegt.
Während sich die meisten Landesregierungen um bis zu 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr verbesserten, entschieden sich die Spitzenpolitiker in Berlin, Niedersachsen und Hessen insgesamt für klimaschädlichere Fahrzeuge als 2014 mit insgesamt höheren CO2-Emissionen. Wie in den Vorjahren ist auch 2015 die Regierung des Freistaats Bayern wieder das Schlusslicht. Allein vier „Rote Karten“ gehen an Horst Seehofer und seine Minister, kein einziges bayerisches Regierungsmitglied hält den EU-Klimaschutzwert für Pkw ein: Sie alle nutzen jeweils einen Audi A8L 4.2 TDI als Dienstwagen.
Welcher Politiker steht mit seinem Dienstwagen eigentlich auf der Pole Position? Der Spitzenpolitiker mit dem niedrigsten CO2-Ausstoß ist Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer. Im Gegensatz zu den meisten seiner Kollegen ist er nicht in einer gepanzerten Luxus-Limousine unterwegs, sondern fährt einen VW Jetta Hybrid 1.4 TSI: Da beträgt der Schadstoff-Ausstoß gerade mal 95 g CO2/km.
Ach so: Die besonders geschützten Fahrzeuge der Bundeskanzlerin, der Verteidigungsministerin, des Finanz-, Innen- und Außenministers sowie des Bundespräsidenten hat die DUH wie in den Vorjahren nicht gewertet.
geschrieben von MID veröffentlicht am 20.03.2015 aktualisiert am 20.03.2015
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