Umweltbewusst fliegen

Elektrischer Höhenflug: Jetzt kommen die E-Flieger

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Über den Wolken ist die Freiheit grenzenlos. Doch bei den rasant steigenden Passagierzahlen ist die Luft dort oben nicht mehr ganz so sauber. Rund um die Metropolen dieser Welt reihen sich die Flugzeuge wie an einer Perlenkette auf – vom kleinen Learjet bis hin zum Airbus A380, dem Giganten der Lüfte. Dicke Luft also. Eine mögliche Lösung des Umweltproblems wäre vermutlich irdischer Natur: elektrische Antriebe, wie sie derzeit als Allheilmittel für die Autoindustrie angesehen werden.

E-Flieger benötigen energieeffizienteres Design

Erste voll- oder teilelektrisch angetriebene Luftfahrzeuge sind schon im Test, so beispielsweise ein autonom fliegendes Air-Taxi, das erst kürzlich in Dubai vorgestellt wurde. Die Flugzeugbauer sollten diesen Wandel nicht verschlafen und sich frühzeitig darauf vorbereiten, heißt es jetzt in einer aktuellen Roland-Berger-Studie namens "Aircraft Electrical Propulsion - The Next Chapter of Aviation".

Und dafür haben Experten 70 Elektromodell-Projekte untersucht. Das Ergebnis: Fast die Hälfte (46 Prozent) davon wird von Start-ups oder unabhängigen Entwicklern betrieben. Nur in 18 Prozent der Fälle sind großen Flugzeughersteller wie Airbus oder Boeing beteiligt. Das aber könnte sich bald als Fehler herausstellen, wie Manfred Hader, Partner von Roland Berger, sagt: "Die traditionelle Luftfahrtindustrie sollte die Entwicklung nicht nur genau beobachten, sondern sich aktiv einbringen und frühzeitig geeignete Partnerschaften, zum Beispiel mit Start-ups, eingehen."

Nach Ansicht des Experten sei es nur eine Frage der Zeit, bis E-Flieger Normalität sein werden. "In den nächsten Jahrzehnten wird sich die Luftfahrt stark verändern." Dieser Wandel vollzieht sich aber nicht über Nacht. Elektrische Antriebe für Flugzeuge werden zunächst wohl nur für Kurzstrecken infrage kommen, betonen die Fachleute. Warum das? Ganz einfach: Ähnlich wie bei Elektroautos wird auch bei den E-Fliegern die Nachfrage zu Beginn recht gering sein. Und auf technischem Gebiet lauern ebenfalls Hindernisse. Für den flächendeckenden Einsatz voll- und hybridelektrischer Systeme im Flugzeugbau müsse vor allem die Speicherdichte von Batterien deutlich steigen, so die Erkenntnis der Studie. Zudem sind leichte und gleichzeitig leistungsstarke Motoren nötig, die auch völlig neue Bauweisen, zum Beispiel mit mehreren Propellern, erlauben. "Für das elektrische Fliegen reicht es nicht aus, einfach nur heutige Flugzeugmodelle auf Elektromotoren umzustellen. Das gesamte Flugzeugdesign muss energieeffizienter werden", sagte Hader.

Ab einer Batterie-Speicherdichte von 0,5 Kilowattstunden pro Kilogramm ist laut Experten ein sinnvoller Einsatz der Batterien in der Luftfahrt möglich. Und genau dieser Wert ist laut der Studie ab 2025 erreicht. "Bei den langen Entwicklungszeiträumen im Flugzeugbau ist das nicht mehr so weit entfernt. Das zeigt, dass die Flugzeugbauer sich schon jetzt mit diesem Trend befassen sollten, sonst kommen sie möglicherweise zu spät", erklärt Hader.

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