Lebensgefahr: Das verrückte Wettrennen in Macau

Macau gilt im Motorsport als der vielleicht gefährlichste Stadtkurs der Welt. Deshalb ist diese Rennstrecke in der ehemaligen portugiesischen Kolonie vor den Toren Hongkongs für jeden Piloten eine ganz besondere Herausforderung: Sie wird geliebt und gefürchtet zugleich. Der Deutsche Tourenwagen-Meister Marco Wittmann und sein BMW-Kollege Augusto Farfus stellen sich jetzt diesem verrückten Abenteuer. Beide werden mit zwei BMW Z4 GT3 an den Start gehen.

„Beste Stadtkurs der Welt“

„Ich bin begeistert, wieder nach Macau zurückkehren“, sagt Marco Wittmann. Und er hat nur gute Erinnerungen an diese Rennstrecke: 2011 gewann er in einem Formel-3-Auto das Qualifying Race, fuhr die schnellste Rennrunde und wurde im Hauptrennen Dritter. „Für mich ist das nicht nur der beste Stadtkurs der Welt, sondern eine der aufregendsten Strecken überhaupt. Ich kann es kaum erwarten, mit dem Z4 GT3 wieder auf diesem sensationellen Kurs anzutreten.“

„Gewaltige Herausfroderung“

Augusto Farfus war zu seiner Zeit in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft Stammgast in Macau, da auf dem Kurs traditionell das Saisonfinale ausgetragen wird. Der Brasilianer siegte zweimal in Macau. Seinen jüngsten Triumph feierte er dort 2009 mit dem BMW 320si WTCC. Auch bei Augusto Farfus ist die Vorfreude riesig: „Dieser Kurs war schon im WTCC-Auto eine gewaltige Herausforderung. Nun mit dem wesentlich leistungsstärkeren Z4 GT3 dort zu fahren, wird ein Abenteuer.

BMW besonders erfolgreich

„BMW hat in Macau große Erfolge gefeiert. 2005, 2006 und 2007 wurde der Brite Andy Priaulx auf dieser Rennstrecke jeweils Tourenwagen-Weltmeister. Zwischen 2005 und 2009 gelangen BMW-Fahrern dort insgesamt fünf Siege im Rahmen der Tourenwagen-Weltmeisterschaft. In der Geschichte des Macau-Rennens für Tourenwagen bringt es BMW seit 1980 auf insgesamt 21 Siege.

Die Strecke

Bereits seit 1954 findet jedes Jahr der Grand Prix von Macau statt. Dabei werden Rennen für Tourenwagen, Motorräder und Formel-Autos veranstaltet. Die Piste ist mit 6115 Metern für einen Stadtkurs recht lang. Die Streckenbreite variiert zwischen 7 Metern und 14 Metern. Die geringe Breite und die teilweise nicht einsehbaren Kurven führen oft in dieser Form nur für Macao übliche Unfälle: Denn ein von der Strecke abgekommenes Fahrzeug wird von den Reifenstapeln zurück auf die Strecke geschleudert, blockiert sie weitgehend und löst fast unweigerlich eine Massenkollision aus.

Lebensgefahr für Motorrad-Fahrer

Lebensgefahr besteht vor allem für die Motorrad-Rennfahrer. Auf anderen Stadtkursen werden deshalb wegen der hohen Gefährdung für die Fahrer durch die fehlenden Auslaufzonen keine Motorradrennen durchgeführt. 2005 rutschte der Franzose Bruno Bonhuil bei einem Motorradrennen in Macau in die Leitplanke und erlag seinen Verletzungen. Im Formel-3-Rennen gab es 2012 innerhalb von 24 Stunden gleich zwei tödliche Unfälle.