Suzuki Burgman

Test Suzuki AN 400 Burgman – Der Platzhirsch

Vor 15 Jahren begründete der Suzuki Burgman 400 die Gattung der sogenannten Maxi-Scooter. Inzwischen ist die mittlerweile vierte Generation angetreten., Bilder

Copyright: bn/SP-X

Die nicht allzu groß dimensionierten Räder vermitteln nicht so viel Stabilität wie größere. Bilder

Copyright: bn/SP-X

Das Windschild verursacht bei durchschnittlich großen Fahrern keinerlei Turbulenzen am Helm, der Windschutz überzeugt bis hin zur Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h; der Tacho zeigt dabei gut 150 Sachen an. Bilder

Copyright: bn/SP-X

Er ist der Großmeister der sogenannten Maxi-Scooter. der Suzuki Burgman 400. Bereits vor 15 Jahren erschien der Trendsetter der Großroller. Zuvor hatten Roller einen Hubraum von maximal 250 Kubikzentimetern und waren von kompakter Statur; größere Distanzen waren nicht ihre Sache. Mit dem AN 400 - so die eigentliche Typbezeichnung - änderte sich all das. Inzwischen ist die vierte Generation erhältlich. Kann das Vorbild angesichts der vielen Newcomer sich noch überzeugend in Szene setzen?
7.290 Euro erscheinen für den insgesamt gut ausgestatteten, viel Platz und hohen Komfort bietenden Burgman 400 durchaus angemessen, zumal er auch über ein souverän regelndes ABS verfügt.

Copyright:

Klassenlos beliebt

Der Burgman 400 hat einen großen Vorteil, und er nutzt ihn auch: Als Original jener Spezies Maxi-Scooter hat er eine gewachsene Fan-Gemeinde. Deshalb hat er es im Lauf von eineinhalb Jahrzehnten auch zu einer gewissen Klassenlosigkeit geschafft: Burgman fahren ist nicht viel anders als Golf fahren. Zwar ist er aktuell in Deutschland nicht unter den Top Ten der Motorroller-Hitparade vertreten, aber das macht letztlich nichts: Manch anderem seiner jüngeren Konkurrenten geht es nämlich auch nicht besser. Für Suzuki ist er dennoch eine Bank.

Überarbeitung hat ihm gut getan

Gut getan hat dem Burgman 400 die letzte Überarbeitung, bei der er unterm anderem in den Genuss eines ABS gekommen ist. Denn in punkto Bremsen hatte es zuvor Nachholbedarf gegeben. Zudem verzögern die nunmehr zwei Bremsscheiben am Vorderrad jetzt so standhaft, dass auch forsch gefahrene Alpentouren nicht mehr schweißtreibend wirken; Motorbremsmoment existiert ja bei Variomatik-Rollern nicht, weshalb die Bremsen bei ihnen weit stärker beansprucht werden als beispielweise bei einem Motorrad. Das ABS regelt dezent, ganz so, wie es einem Komfortroller wie dem Burgman entspricht.

Komfort ist seine Stärke

Komfort - das ist die wahre Stärke dieses Suzuki-Scooters. Die Platzverhältnisse für Fahrer und Sozia sind üppig, die Sitze selbst komfortabel gepolstert und mit Rückenlehnen ausgestattet. Auch das Staufach unterm aufklappbaren Sitz ist geräumig genug, um zwei Integralhelme unterbringen zu können - noch immer Maßstab bester Raumausnutzung und beileibe nicht bei allen Wettbewerbern gegeben. Zum Wohlfühlen im ausladenden Sattel des Burgman trägt auch seine insgesamt sehr gelungene Aerodynamik bei; das Windschild verursacht bei durchschnittlich großen Fahrern keinerlei Turbulenzen am Helm, der Windschutz überzeugt bis hin zur Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h; der Tacho zeigt dabei gut 150 Sachen an.
Das Staufach unterm aufklappbaren Sitz ist geräumig genug, um zwei Integralhelme unterbringen zu können.

Copyright:

Geschmeidiges Fahrverhalten

Zum guten Komfort des Burgman 400 gehört auch das geschmeidige Fahrverhalten, sofern man einen gelassenen Fahrstil pflegt, wie er sich angesichts des Leergewichts von 222 Kilogramm auch aufdrängt. Er federt gut, kommt aber – bedingt durch die komfortorientierte Fahrwerksauslegung – bei engagierterer Fahrt an seine Grenzen; die Dämpfung erweist sich für solche Eskapaden als zu schwach, so dass man solch nicht artgerechtes Tun bald wieder einzustellen geneigt ist.  Auch die nicht allzu groß dimensionierten Räder vermitteln nicht so viel Stabilität wie größere. Komfortorientiert agiert auch der Antrieb. Der Einzylindermotor ist ein im doppelten Sinne ruhiger Geselle; weder nervt er durch ungebührliche Vibrationen noch fordert er durch eine ungestüme Wesensart dazu heraus, diesen ausladenden Maxi-Scooter auszureizen.

Fazit

7.290 Euro erscheinen für den insgesamt gut ausgestatteten, viel Platz und hohen Komfort bietenden Burgman 400 durchaus angemessen, zumal er auch über ein souverän regelndes ABS verfügt. Die gut abgestimmte Variomatik harmoniert tadellos mit dem Motor, die Fahrleistungen werden von anderen Vertretern dieser Hubraumkategorie freilich übertroffen. Aber wer sich einen Burgman 400 unter Leistungsgesichtspunkten anschafft, macht ohnehin einen Fehler; wer dagegen Komfortaspekte in den Vordergrund seiner Kaufentscheidung stellt, ist auf der richtigen Seite.
Er ist der Großmeister der sogenannten Maxi-Scooter. der Suzuki Burgman 400.

Copyright:

Technische Daten Suzuki AN 400 Burgman

Motor: Flüssigkeitsgekühlter Einzylinder-Viertaktmotor
Hubraum: 400 ccm
Leistung: 24 kW/33 PS bei 7.000 U/min.
max. Drehmoment: 34 Nm bei 5.000 U/min
Einspritzung, Fliehkraftkupplung, Variomatik, Triebsatzschwinge
Fahrwerk: Vierrohr-Stahlrahmen; 41 mm Telegabel vorne, Einarm-Triebsatzschwinge mit zwei Federbeinen hinten; Leichtmetallräder
Reifen: 120/80-14 (vorne) bzw. 150/70-13 (hinten)
Bremsen: 260 mm Doppelscheibenbremse vorne, 210 mm Einscheibenbremse mit Feststellbremse hinten; ABS
Radstand: 1.585 mm
Sitzhöhe: 710 mm
Gewicht fahrfertig: 222 kg
Tankinhalt: 13 l
Preis: 7.290 Euro zzgl. Nebenkosten.

 

UNSERE TOP-ANGEBOTE FÜR SIE

MEHR ERFAHREN AUS DEM BEREICH NEWS

E-Go stellt erneut Insolvenzantrag

E-Go stellt erneut Insolvenzantrag

Rivian R2 und R3: Eine Überraschung in Kalifornien

Rivian R2 und R3: Eine Überraschung in Kalifornien

Stärker war noch kein Serien-Porsche

Stärker war noch kein Serien-Porsche

zoom_photo