100 Jahre Waschstraße – Treffpunkt Autodusche

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Moderne Waschstraße - Foto: Wesumat Bilder

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Vor 100 Jahren hatten die beiden Amerikaner Frank McCormick und J. W. Hinkle eine epochale Idee, mit der sie die Zeitplanung der Automobilisten bis heute beeinflussen sollten. Die beiden findigen Unternehmer gründeten in Detroit  die erste professionelle „Automobile Laundry“, in der Autos am Fließband gewaschen wurden. Leider ist nicht überliefert, wie viel damals eine gründliche Wäsche kostete. Auf jeden Fall trifft man sich seitdem – am besten samstags – an der Autodusche, um das geliebte Blech wieder auf Hochglanz zu bringen. Dass ihre Erfindung einmal in einem Film (Car Wash) plus Disco Hit verewigt werden würde, konnten sich die Beiden mangels Tonfilm und Discofox wohl eher nicht vorstellen.

Die Autos wurden in den ersten Waschanlagen[foto id=“506671″ size=“small“ position=“right“] allerdings noch von Hand durch einen Tunnel geschoben, wo Arbeiter die einzelnen Schritte der Wäsche wie das Auftragen der Seife, spülen und trocknen ausführten. McCormick und Hinkle hatten für ihre Anlage die Fließbandfertigung abgekupfert, wie sie Henry Ford ein Jahr zuvor für die Produktion des Model T in seinen Fabriken eingeführt hatte. Bis sich die beiden Unternehmer mit dem Problem befassten, lag die Wäsche vor allem in den Händen der Chauffeure, die ihre Herrschaften natürlich nur in einem glänzenden Vehikel über die Straßen fahren durften. Mit der größeren Verbreitung des Automobils entstanden dann viele neue Werkstätten, die auch eine gründliche Wäsche anboten.

Inzwischen kümmern sich weltweit rund 150.000 automatische Waschstraßen mit geschätzten 500.000 Helfern um den sauberen Auftritt des verehrten Blechs, doch bis die Autowäsche wirklich automatisch wurde, verging noch einmal viel Zeit. Erst 1940 eröffnete die erste einigermaßen automatisierte Waschanlage in Hollywood. Dabei zog eine ziemlich primitive Technik den Wagen durch einen Tunnel, doch die Hauptarbeit blieb noch immer an den Angestellten hängen, die die Autos säubern mussten. Damals entwickelten sich die Waschstraßen allerdings auch zu Treffpunkten der Automobilisten, wo man sich austauschen und – besonders wichtig bei den jüngeren Kunden – auch Kontakte mit dem anderen Geschlecht schmieden konnte. Diese endeten dann schon mal auf dem Rücksitz im Autokino, wo dann viele neue kleine Automobilisten entstanden.

Auch kleinere Fortschritte wie die Sprinkleranlage, [foto id=“506672″ size=“small“ position=“left“]mit denen die Autos von oben bewässert wurden, änderten nichts daran, dass die meisten Wasch-Etappen in Handarbeit erledigt werden mussten. Es waren wieder zwei Amerikaner, die Brüder Dean und Edon Anderson, die in Seattle eine echte automatische Anlage entwickelten, in denen die Autos eingeseift und sauber gespült sowie mittels einem 50 PS starken Gebläses getrocknet wurden.

Die großen Fortschritte kamen dann aber nicht mehr aus den USA, sondern aus Deutschland – Ehrensache, schließlich war hier das Auto erfunden worden. Im Jahr 1961 entwickelten Gebhard Weigele und Johann Sulzberger, die Gründer der Wesumat Autowaschanlagen GmbH, die erste Waschanlage, bei der das stehende Auto mit lediglich zwei Bürsten in einer Tankstellen-Waschhalle gesäubert werden konnte. Die beiden Autowasch-Pioniere meldeten zudem vor 50 Jahren am 9. April 1964 die erste vollautomatische Waschstraße mit Münzautomat zum Patent an. Zum ersten Mal überhaupt konnte der Kunde im Auto bleiben, und dabei den Tanz der Bürsten und Lederlappen beobachten.

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