ADAC: Deutsche Autofahrer wären Verlierer der Pkw-Maut

Der Vorstoß des parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesministerium für Verbraucherschutz Peter Bleser (CDU) für eine Pkw-Maut basiert laut ADAC auf falschen Annahmen und sei wohl in erster Linie dem Sommerloch geschuldet. Laut Club beträgt der Anteil ausländischer Autofahrer am Pkw-Verkehr auf deutschen Autobahnen lediglich fünf Prozent. Diese Pkw-Fahrer trügen jedoch über die anteilige Mineralölsteuer des getankten Kraftstoffs zum deutschen Steueraufkommen bei und bezahlten so bereits heute weit mehr als die von ihnen verursachten Infrastrukturkosten.

ADAC-Vizepräsident für Verkehr Ulrich Klaus Becker sagte: „Man fragt sich, warum sich jetzt schon das Verbraucherschutzministerium um verkehrspolitische Themen kümmert. Den deutschen Autofahrern erweist Herr Bleser jedenfalls mit seinem Vorschlag einen Bärendienst, denn sie wären ganz ohne Zweifel die Verlierer einer Pkw-Maut oder Vignette.“

Nach Ansicht des ADAC gibt es darüber hinaus keinen vernünftigen Grund, in Deutschland eine Straßenbenutzungsgebühr für Pkw einzuführen. So plant Bleser, bei einer Vignette zur Entlastung der deutschen Autofahrer im Gegenzug die Kfz-Steuer zu senken: „Verbraucherschutz heißt für mich, die erst vor zwei Jahren reformierte und ökologisch sinnvolle Kfz-Steuer beizubehalten, aber nicht, diese für ein reines Abkassiermodell zu opfern“, so Becker.

Der ADAC weist zudem darauf hin, dass sich bei einer Autobahn-Maut in puncto Verkehrssicherheit eine verheerende Trendwende einstellen würde. Ein Teil des Pkw-Verkehrs würde auf die deutlich unsicheren Landstraßen ausweichen. Bei einer Verlagerung von 20 Prozent wären 350 Verkehrstote im Jahr zusätzlich zu beklagen.

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