Biokraftstoffe – Energie vom Acker soll Verkehr klimafreundlicher machen

Biokraftstoffe deckten im vergangenen Jahr 5,7 Prozent des Treibstoffbedarfs in Deutschland. Biokraftstoffe, das sind heute die flüssigen Kraftstoffe Biodiesel und Bioethanol sowie das gasförmige Biomethan. Flüssige Kraftstoffe der zweiten Generation mit einer besseren Klimabilanz werden in Zukunft eine Rolle spielen ebenso wie Wasserstoff, wenn er mit Hilfe von regenerativem Strom erzeugt wird. Hinzu kommt  Strom aus erneuerbaren Energien als Energiequelle für die Batterien der Elektromobile.

Nach dem Willen der Bundesregierung sollen im Verkehrssektor im Jahr 2020 über 13 Prozent des Energiebedarfs auf erneuerbaren Energien basieren. Dann werden, der Planung nach, etwa eine Million Elektrofahrzeuge in Betrieb sein. Diese machen 2020 aber nur  2,2 Prozent des Bestandes aus. „Das Verhältnis zu den knapp 45 Millionen Pkw zeigt, wie wichtig die Versorgung mit Biokraftstoffen ist“, sagte Clemens Neumann, Abteilungsleiter im Bundeslandwirtschaftsministerium, auf dem 8. Internationalen Fachkongress für Biokraftstoffe, den der Bundesverband Bioenergie (BBE) und die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (ufop) veranstalteten.

Gegenwärtig können dem Diesel maximal sieben Prozent Biodiesel (B7) beigemischt werden, mit der Einführung von E10 steht ein Benzin zur Verfügung, das zehn Prozent Bioethanol enthält. Neumann appellierte an die Auto- und Kraftstoffbranche, die technischen Voraussetzungen für höhere Beimischungsanteile zu schaffen. „Dann könnten wir viel leichter die Dekarbonisierung erreichen.“ Außerdem soll der Einsatz von Biogas als Kraftstoff verstärkt, die Forschung und Entwicklung von Treibstoffen der zweiten Generation vorangebracht werden. Ganz ohne Importe werde die Bereitstellung der Biomasse nicht gehen, so Neumann. „Wir brauchen eine Steigerung des Ertrags je Hektar.“ Zusammen mit dem Bundesverkehrsministerium arbeite man derzeit an einer Kraftstoffstrategie.[foto id=“340556″ size=“small“ position=“right“]

Die Biodieselbranche jedenfalls steht bereit, den Einsatz auszuweiten. Gegenwärtig wird nur rund die Hälfte der Produktionskapazität genutzt. Ufop-Chef Klaus Kliem erinnerte an die Absichtserklärung der Bundesregierung, den Markt für reinen Biodiesel wieder zu beleben. Und Elmar Baumann, Geschäftsführer des Verbands der Deutschen Biokraftstoffindustrie, betonte, dass man neue Kraftstoffnormen brauche für B10 und B30 für Nutzfahrzeuge. „Wenn wir eine Verdoppelung des Biodieseleinsatzes bis 2020 haben wollen, können wir das nicht mit B7 schaffen.“

Die Nutzung von Biomasse ist nicht per se klimafreundlich. Baumann: „Wir haben derzeit einen gespaltenen Markt in Europa. Nur Deutschland und Österreich haben die Nachhaltigkeitsanforderungen umgesetzt. Wir sind auf deutsche zertifizierte Ernte angewiesen.“ Die deutsche Biokraftstoffbranche habe ihre Hausaufgaben gemacht, betonte BBE-Vorstandschef Helmut Lamp. Jetzt sei es erforderlich, dass auch die EU-Kommission und die übrigen Mitgliedsstaaten mit Nachdruck auf eine angemessene Umsetzung der EU-Vorgaben hinarbeiteten.

Der Verband der Mineralölwirtschaft MWV weist unterdessen darauf hin, dass  die Verwendung von Bio-Kraftstoffen  Benzin und Diesel an den Tankstellen verteuere, weil der Einkaufspreis von Agrar-Rohstoffen doppelt so stark gestiegen sei wie der von Rohöl und Biodiesel im Einkauf inzwischen doppelt so teuer sei wie herkömmlicher Diesel.

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