Bosch für Vernetzung

Bosch redet weniger über das Auto

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Seit vielen Jahren gehört das „Bosch Motorpressekolloquium“ zu den sehr hoch aufgehängten Veranstaltungen für Technik-Journalisten. In diesem Jahr änderten sich Name und Inhalte der Veranstaltung. Bei der „Bosch Mobility Experience 2017“ verschob sich der Schwerpunkt vom Fahrzeug an sich zur urbanen Mobilität, die derzeit etliche Technologiekonzerne, aber auch viele Start-Up-Unternehmen umtreibt.

Bosch: Ottomotor ist noch lange nicht tot

Sicher ein wichtiges Thema, wenn sich Firmen beim Erhalt der Mobilität in den überall auf der Welt wachsenden Mega-Cities einen lukrativen Anteil sichern möchten. Das bedeutet allerdings keine Abkehr von den klassischen Geschäftsfeldern, in denen Bosch in Verbindung mit dem Automobil seit jeher erfolgreich vertreten ist. Denn so ganz ohne Fahrzeuge ist auch zukünftige Mobilität nicht vorstellbar. Insofern ließen einige ganz spezielle Informationen durchaus aufhorchen. Eher in einem Nebensatz als in einem plakativen Statement stellte Dr. Rolf Bulander, Vorsitzender des Unternehmensbereiches Mobilty Solutions der Bosch GmbH, klar, dass der Konzern künftig keine Ottomotoren mehr entwickeln wird, die nicht mit Partikelfiltern gekoppelt sind. Auch bei den Dieselmotoren setzen die Ingenieure jede Menge Hirnschmalz ein, um das ramponierte Image des Selbstzünders zu retten. Mit modifizierter Einspritztechnik, die zwingend mit dem bekannten SCR-Katalysator gekoppelt ist, kann beim Diesel der hohe Ausstoß von Stickoxiden drastisch gesenkt werden.

Dass gute Ergebnisse nicht bloß mit Tricksereien möglich sind, die bei Messungen auf stationären Prüfständen erzielt werden, durften die Journalisten vor Ort mit Fahrzeugen ausprobieren, bei denen die Abgase während der Fahrt analysiert wurden. Selbst mit der Provokation durch unvernünftige Fahrweise im öffentlichen Straßenverkehr (häufiges Beschleunigen, ungleichmäßiges Fahren, hohe Drehzahlen) blieb der NOX-Ausstoß im "grünen Bereich". Nach Einschätzung von Bosch sind die Verbrennungsmotoren trotz der voranschreitenden Elektrisierung noch lange nicht tot, zumal die gasbetriebenen Verbrenner ein großes Potenzial für umweltfreundlichere Antriebe in sich bergen. Bei der Elektromobilität mischt Bosch ganz groß bei der Deutschen Post mit. Denn die elektrischen Streetscooter, die bereits in ersten Exemplaren im Zustelldienst im Einsatz sind, fahren mit Antriebskomponenten des schwäbischen Unternehmens.

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Elektrofahrzeugen gehört die Zukunft

Gerade bei der Elektromobilität ist die Brücke zur Verwaltung künftiger Mobilität am besten sichtbar. In den Metropolen Berlin und Paris betreibt Bosch den eScooter-Sharing-Service "Coup": Bereits jetzt sind - mit steigender Tendenz - dafür 1.600 Miet-Elektroroller unterwegs, die sich in beiden Städten bei entsprechender Witterung als ideale Fortbewegungsmittel anbieten. Im nächsten Jahr startet Bosch die "Automotive Cloud Suite", die als Herzstück der vernetzten Mobilität dienen soll - egal, ob es um Parkplatzsuche oder auf den Zugriff zum "Smart Home" geht. Die App "Intermodal" soll Pendlern helfen, auf der Basis von Echtzeiten den schnellsten Weg durch die Stadt zu finden. Und noch vor 2020 startet Bosch dann seine "HD-Karte" - eine äußerst genaue digitale Karte, die auch Signale enthält, die von Radarsensoren stammen. Hier ist eine enge Zusammenarbeit mit den traditionellen Navigationsunternehmen wie in Europa zum Beispiel mit TomTom angesagt.

In den kommenden Jahren wird sich Bosch auch darum kümmern, dass der Güterverkehr besser vernetzt und automatisiert wird. Ein dringendes Bedürfnis, da die Güterströme durch den Internethandel weiter ausufern.Neben dem Ankündigen lokaler und globaler Lösungen in Sachen Mobilität ist Bosch dann noch eine kleine Sensation gelungen. Auf dem Testgelände in Boxberg konnten die Journalisten ein eBike ausprobieren, das mit einem hervorragend arbeitenden Anti-Blockier-System ausgestattet ist. Das ABS nimmt jedem Bremsmanöver auf rutschigem Untergrund den Schrecken. Wenn es gelingt, das ABS auch für nicht elektrifizierte Fahrräder umzumodeln - was aufgrund der technischen Gegebenheiten schon bald der Fall sein dürfte - dann fallen zukünftig auch Teilnehmer einer sehr einfachen Form der Mobilität seltener auf Nase.

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