Faktencheck

E-Mobilität: Seltene Metalle gar nicht so selten

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Könnte der Ausbau der E-mobilität am Rohstoff-Mangel scheitern? Dieser Frage ist jetzt das Öko-Institut nachgegangen und hat insbesondere die Verfügbarkeit Seltener Metalle wie Lithium, Kobalt, Nickel, Grafit und Platin untersucht. Fazit: Zwar übersteigt der künftige Bedarf zum Beispiel an Lithium im Jahr 2030 die derzeitige Fördermenge um das Vierfache. Die Vorkommen des Alkalimetalls – und auch die der weiteren benötigten Rohstoffe – „übersteigen jedoch den prognostizierten Bedarf jeweils deutlich“, so die Experten. Allerdings könne es zeitweise zu Verknappungen, vor allem bei Lithium und Kobalt, kommen. Diese beeinträchtigen die globale Marktentwicklung der Elektromobilität langfristig aber nicht.

Wiederaufbereitung könnte Engpässe kompensieren

Ein probates Mittel gegen temporäre Verknappungen sei ein konsequentes und effizientes Recycling, das die Nachfrage senkt. Dies könne durch eine Anpassung der EU-Batterierichtlinie speziell für Antriebsbatterien und ein weltweites Rücknahme- und Recyclingsystem für Lithium-Ionen-Batterien sichergestellt werden. Darüber hinaus sollten sich Forschungsvorhaben auch darauf konzentrieren, besonders kritische Rohstoffe mittelfristig durch andere Materialien zu ersetzen. Die Vorkommen sind also vorhanden, aber wie sieht es mit den Preisen für die Rohstoffe aus? Preissteigerungen für Rohstoffe wie Lithium und Kobalt sind laut dem Öko-Institut nicht auszuschließen.

Auch E-Mobilität erzeugt Umwelt- und Sozialprobleme

„Doch werden steigende Rohstoffpreise die Entwicklung der Elektromobilität insgesamt nicht ausbremsen“, heißt es in dem Bericht. Denn der Bedarf pro Batterie könne durch Weiterentwicklungen reduziert werden – etwa in Bezug auf Kobalt bei der nächsten Generation Nickel-Mangan-Kobalt-Zellen. Gleiches gelte auch für „Seltene Erden“. Preisdämpfend könnten auch die Erschließung neuer Förderländer und das erwähnte Recycling-System wirken. Einen Haken hat das Öko-Institut aber dennoch gefunden: Wie bei allen Rohstoffen gebe es auch bei den für die E-Mobilität benötigten damit verbundene „Umwelt- und Sozialprobleme“ unter anderem aufgrund des sehr hohen Energiebedarfs und Wasserkonflikten zwischen Bergbauunternehmen und den in den Abbaugebieten lebenden Menschen.

Besonders problematisch sei zurzeit die Kobaltförderung in der Demokratischen Republik Kongo. Daher gelte es generell, die Umwelt- und Sozialbedingungen bei der Förderung zu verbessern. Dazu beitragen könnten eine Industrieallianz für nachhaltiges Lithium, verpflichtende unternehmerische Sorgfaltspflichten für Kobalt und eine Stärkung der internationalen Kooperation zum nachhaltigen Bergbau.

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