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Winterliche Temperaturen setzen Elektroautos mächtig zu. Nach einem ersten Wärme-Kälteprüfstand-Vergleichstest bei Extremtemperaturen der Zeitschrift „auto motor und sport“ und des TÜV Süd haben kann sich die Reichweite um bis zu 47 Prozent verringern.
Zwei Gründe werden dafür genannt: Zum einen wird das Elektrolyt (Substanz, die in einer Akkuzelle eines E-Autos für die Stromleitung zwischen Plus- und Minuspol sorgt) bei Kälte dickflüssiger und die elektrochemischen Prozesse laufen langsamer ab. Damit steigt der sogenannte Innenwiderstand der Lithium-Ionen-Batterie, die dann weniger Strom und damit weniger Leistung liefert. Zum anderen saugen auch elektrische Verbraucher im Winter besonders viel Strom. Beispielsweise, wenn eine elektrische Innenraumheizung volle Leistung bringt. Hinzu kommt ein erhöhter Strombedarf der Lichteinheiten.
Das alles führt laut den Untersuchungsergebnissen zu eklatanten Reichweitenverlusten. Besonders gravierend sind sie beim Smart Fortwo ED, der beim ersten Test nach EU-Zyklus bei 23 Grad Celsius noch 208 Kilometer weit kam und damit die Werksangabe sogar um 73 Kilometer übertraf. Bei Kälte jedoch zeigt sich ein ganz anderes Bild. Gerade einmal noch 84 Kilometer legte das Fahrzeug bei minus sieben Grad Celsius zurück. Damit bricht die Reichweite um fast die Hälfte ein. Das zweitschlechteste Ergebnis verbucht der Mitsubishi i-MiEV, der 43 Prozent seiner Reichweite einbüßt und nur noch 64 Kilometer weit kommt.
Beim im Prototypenstadium zum Test angetretenen Elektro-Dreisitzer Mia Electric sieht es da schon viel besser aus. Das Fahrzeug verzeichnet lediglich einen Verlust von sieben Kilometern. Der Grund: Die elektrische Heizung schaltet sich bei Minusgraden automatisch ab. Die Fahrzeuginsassen dürften dies allerdings mit gemischten Gefühlen zur Kenntnis nehmen. Die Entwickler des Fiat 500 Karabag hingegen ließen sich erst gar nicht auf eine elektrische Heizung ein und entschieden sich für eine Benzinzusatzheizung. So verliert dieser zwar auch 20 Prozent seiner Reichweite aufgrund der kalten Batterie, kommt aber immerhin noch 105 Kilometer weit. Der Wermutstropfen freilich ist die Tatsache, dass mit einem Benzinverbrauch von 0,5 Litern pro Stunde auch die Emissionsfreiheit eingebüßt wird.
Automobilhersteller und Zulieferer haben also noch einiges zu tun, wenn für die Elektromobilität die versprochene goldene Zukunft auch tatsächlich eintreten soll.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 14.01.2011 aktualisiert am 14.01.2011
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