Jaguar F-Type SVR

Fahrbericht Jaguar F-Type SVR: Der fällt sogar am Ring aus dem Rahmen

Selbst am Nürburgring, wo rassige Sportwagen wahrlich keine Seltenheit sind, fällt der knallblaue Supersportler auf wie ein bunter Hund. Bilder

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Als ausgesprochenes „Applaus-Auto“ entpuppt sich der bislang schnellste und stärkste Jaguar bei Testfahrten rund um den legendären Nürburgring. Wo er auch entlang rollt oder rast, wo auch sein stimmgewaltiger 5,0-Liter-V8 brabbelt oder brüllt: Der 423 kW/575 PS starke F-Type SVR zieht die Blicke auf sich und macht mit röhrendem V8-Sound von sich hören. Selbst rund um die „Grüne Hölle“, wo unzählige Petrolheads so einiges an automobiler Optik und motorischem Sound gewohnt sind, fällt man mit dem britischen Extremsportler auf wie ein bunter Hund – besonders in der knallblauen Metallic-Lackierung „Ultra Blue“.

Adenau, direkt an der Nürburgring-Nordschleife

Wer an schönen Tagen an der Breidscheider Brücke vorbeifährt, fällt dem Auto- und Motorrad-verrückten Publikum nicht so leicht auf. Zu extrem, bunt und laut sind die Reize, die man hier zu sehen und zu hören bekommt, wenn man zum Beispiel im Café "Zur Nordschleife" den Blick aufs weltberühmte Asphaltband genießt. Doch plötzlich rollt ein knallblauer Supersportler durch die Kleinstadt, und das gewaltige Brabbeln, Brüllen und Röhren seines V8-Kompressormotors lenkt die Blicke auf sich: Der Jaguar F-Type SVR hat einen seiner spektakulären Auftritte.

Das selektive, extrem kurvige und bergige Straßennetz rund um die Nordschleife ist das passende Terrain für eine Testfahrt mit der "Raubkatze", die seit Juli 2016 ab 138.400 Euro zu haben ist (weitere 7.000 Euro mehr fürs SVR Cabrio). Wer jetzt die Augen verdreht, sollte sich jedoch vor selbige halten: Ein nur 10 PS stärkerer Mercedes-AMG GT R ist erst für 180.000 Euro zu haben - und läuft 4 km/h langsamer als der SVR.

Bis auf 322 km/h nämlich (oder bis zur magischen Grenze von 200 Meilen/h) würden die 700 Nm Drehmoment den hyperflinken Jaguar in freier Wildbahn und auf der Rennstrecke hochbeschleunigen. Aber der F-Type SVR macht bereits weit unterhalb dieser Marke enorm Spaß, da er sich dank adaptivem Fahrwerk auf die Beschaffenheit der Fahrbahn oder auf die Laune seines Piloten oder auf beides einstellen lässt.

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Erste Steigerung des subjektiven Fahrgefühls

Das Drücken der Auspufftaste und somit das Aktivieren der Klappensteuerung, woraufhin die ultraleichten Titan- und Inconel-Endrohre am Heck noch mächtiger drauflos brüllen. Ganz nebenbei sparen die Leichtbau-Komponenten 16 Kilogramm Ballast ein. Besonders schön: Wenn man vom Gas geht und der V8 im Schiebebetrieb sein Lied vor sich hin brabbelt. So lenkt man selbst beim Ansteuern eines harmlosen Kreisverkehrs die Aufmerksamkeit jener seltenen Zeitgenossen auf sich, die den herannahenden Supersportler von Jaguar nicht ohnehin längst erkannt haben und jede seiner Radumdrehungen fasziniert verfolgen.

Dank Allradantrieb und elektronischem Differenzial bringt der 1,7-Tonner schon im "Normal"-Modus seine schier unbändige Motorkraft souverän auf den Asphalt. Dabei glänzt er - typisch Brite - mit hervorragenden Manieren und verwöhnt seine Insassen mit erstaunlichem Komfort. Aktiviert man allerdings den "Dynamik"-Modus, so wird alles deutlich direkter: Gasannahme, Lenkung, Dämpfung. Doch die relativ guten Manieren bleiben, der SVR wird nie beinhart. In der Ebene würde das rasante Jaguar-Coupé in 3,7 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h sprinten.

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Die Querdynamik des SVR ist enorm

An den kurvigen und teils heftigen Steigungen der Eifel fühlt er sich kaum langsamer an. Selbst Motorradfahrer haben jetzt kein leichtes Spiel, wollen sie am Sportbriten dranbleiben - von zahlreichen Möchtegern-Boliden mal ganz zu schweigen. Deren Fahrer wissen am Jaguar F-Type SVR wahrscheinlich die Rückansicht eines davoneilenden Sportwagens mit Carbon-Spoiler zu schätzen, und dank heruntergelassener Seitenscheiben hören sie dabei wenigstens seine gewaltige Beschleunigungsorgie.

Der SVR-Pilot genießt Längs- und Querdynamik so richtig dank 14-fach verstellbarer Sportsitze, die sich auf die unterschiedlichsten Fahrerfiguren exakt justieren lassen. Die Gangwechsel überlässt der Jaguar-Dompteur entweder der Achtgang-Automatik oder er gibt die Impulse selbst über edle Schaltwippen am Sportlenkrad weiter. Wer sich nicht nur ein Carbon-Dach, sondern auch noch die extrem zubeißenden Carbon-Keramik-Bremsen (CCM) gönnt, spart gegenüber einem F-Type R sogar 50 Kilo Gewicht - muss dafür allerdings hohe Kosten in Kauf nehmen. Für beides zusammen ruft Jaguar fast 13.000 Euro auf.

Die gut 25.000 Euro Aufpreis des F-Type SVR im Vergleich zum F-Type R muss man für relativ überschaubare Unterschiede investieren: 25 PS und 20 Nm mehr, 10 Millimeter breitere Reifen, dazu außen und innen optische wie auch aerodynamische Retuschen. Wenn aber Geld keine allzu wichtige Rolle spielt, dann werden betuchte Fans sehr zu schätzen wissen, was die "Special Vehicle Operations" von Jaguar mit dem SVR wahrgemacht hat. Und weniger betuchte Fans werden weiterhin den Daumen heben oder sogar Applaus spenden, wenn wieder mal ein Top-F-Type an der Breidscheider Brücke auftaucht.

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Technische Daten Jaguar F-Type SVR

Länge/Breite/Höhe/Radstand in Metern: 4,46/1,92/1,31/2,62
Leergewicht: 1.705 kg/1.720 kg
Kofferraumvolumen: 408 l/207 l
Tankinhalt: 70 l
Motor: V-Achtzylinder-Kompressor
Hubraum: 5.000 ccm
Leistung: 423 kW/575 PS bei 6.500/min
max. Drehmoment: 700 Nm zwischen 3.500 und 5.000/min
Höchstgeschwindigkeit: 322 km/h/314 km/h
0 bis 100 km/h: 3,7 s
Normverbrauch: 11,3 l/100 km
CO2-Ausstoß: 269/km
Getriebe: Achtgang-Automatikgetriebe, Allradantrieb
Preis: ab 138.400 Euro/145.400 Euro

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