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Fahrbericht Lexus RX 400h: Ein großer sparsamer Begleiter

Das kündigte der japanische Autobauer vollmundig auf der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt an. Zudem wurde während der IAA mit dem GS 450h die dritte Baureihe von Hybridfahrzeugen des Konzerns der Öffentlichkeit vorgestellt. Bereits auf der Straße angekommen ist der RX 400h. Das Sports Untility Vehicle (SUV), das von einem 3,3 Liter V6 Benzinmotor zusammen und mit zwei Elektromotoren angetrieben wird, soll bei den etablierten deutschen Mitbewerbern räubern und an das Öko-Bewusstsein der Kunden appellieren.
RX 400h. Foto: Auto-Reporter/Lexus
Gemeinsam verfügen die Motoren über eine Leistung von 200 kW/ 272 PS. Diese Werte unterstreicht der Lexus auch noch durch sein imposantes Auftreten. Innerhalb von 7,6 Sekunden erledigt der SUV den Sprint von 0 auf 100 km/h. Die Spitzengeschwindigkeit liegt bei begrenzten 200 km/h. Das aus Elektromotor und Verbrennungsmotor kombinierte Drehmoment liegt bei sehr beachtlichen 825 Newtonmetern. Der Preis beginnt bei 49 750 Euro. Für diese Fahrzeugklasse in Kombination mit der innovativen Technik kann der Preis als durchaus angebracht bezeichnet werden.
Beim Platzangebot des japanischen SUV schlagen die Länge von 4,76 Meter, die Breite von 1,85 Meter sowie die Höhe von 1,68 Meter voll zu Buche. Sie schaffen Platz für bis zu fünf Passagiere. Für das Gepäck steht ein Kofferraum von 439 Litern zur Verfügung. Bei umgeklappter Heckbank und fensterhoher Beladung können mit dem Japaner 1180 Liter transportiert werden.
Die 400 im Nahmen des RX400h stehen nicht für den tatsächlichen Hubraum des SUV, sondern für den Hubraum den ein vergleichbarer Benziner für die Leistung haben müsste, erläutert Lexus. Der Verbrauch im Stadtverkehr soll pro 100 Kilometern bei 9,1 Litern liegen, außerhalb der Ortschaft bei 7,6 Liter. Laut Lexus ergibt das einen durchschnittlichen Verbrauch von 8,1 Liter. Bei der eigenen Testfahrt auf Landstraßen und in der Stadt gab der Bordcomputer einen Verbrauch von 9,3 Litern an. Der Benzinmotor wird bei Bedarf also vor allem beim Anfahren – von zwei Elektromotoren unterstützt. Einer hilft an der Vorderachse, einer an der Hinterachse. Bei Bedarf schaltet sich der an der Hinterachse befindliche Elektromotor zu und aktiviert den Allradantrieb, wenn das Fahrzeug keinen Schlupf mehr hat. Der Vierradantrieb funktioniert über ein Planetengetriebe, das durch seine Lage die herkömmliche Kraftverteilung über Verteilergetriebe und Kardanwelle entbehrlich macht. Da sich die Antriebe für Vorder- und Hinterachse unabhängig voneinander steuern lassen, soll stets eine intelligente, situationsgerechte Kraftverteilung gewährleistet sein.
Bei ersten Kontakten mit dem Japaner ist die Stille nach dem Starten besonders gewöhnungsbedürftig, denn in der Startphase und beim Anfahren ist nur der lautlose Elektromotor aktiv. Erst beim ersten Gasgeben schaltet sich der Verbrennungsmotor zu. Das Zuschalten ist dann nicht nur hörbar, sondern kann auch auf der Multifunktionsanzeige verfolgt werden. Dort kann man den Stromfluss beobachten. Lädt der Verbrennungsmotor gerade die Batterie? Arbeiten der V6 und die Nickel-Metallhybrid-Batterie mit 45 kW Leistung zusammen? Das sind Fragen, die hier ständig beantwortet werden. Das lenkt aber zumindest den Neuling an Bord ab. Trotzdem kann es sehr interessant sein, das eigene Fahrverhalten anhand des Monitors zu überprüfen, und die ökonomischste Fahrweise herauszufinden. Ansonsten muss bei der Fahrt mit dem RX400h, im Vergleich zu einem vergleichbaren Fahrzeug mit Verbrennungsmotor, nichts besonderes beachtet werden. Nach dem Start wechseln situationsbedingt die Motoren auf die sparsamste Betriebsart, worauf der Fahrer allerdings keinen Einfluss hat.
Beim Gasgeben spricht der Motor spontan an und bringt eine erstaunliche Beschleunigung auf die Straße. So kommt das Drehmoment des Modells unter anderem beim Überholen zum Tragen. Das stufenlose Automatikgetriebe ist dabei sehr angenehm. Doch muss der Fahrer den Tacho im Blick behalten, denn die gefühlte erreicht nicht die reale Geschwindigkeit, da der RX400h sehr gute Eigenschaften beim Tarnen der Geschwindigkeit gegenüber den Insassen besitzt. Für ein besonders Sprit sparendes Fortbewegen sollte sich der Chauffeur dennoch daran gewöhnen, wann immer es geht den Gasfuß zu lupfen und so den V6 auszuschalten. Lexus gibt an, dann liege der Verbrauchsvorteil gegenüber einem konventionellen Wettbewerber bei bis zu sechs Litern.
Das Handling des Japaners ist für ungeübte Fahrer in dem Fahrzeugsegment gewöhnungsbedürftig aber nicht unangenehm. Die Lenkung spricht direkt an und erleichtert damit das Umgehen mit dem Modell im Straßenverkehr. Als sehr hilfreich erweist sich in dem Zusammenhang auch die Parkdistancecontrol, die ein stressfreies Manövrieren ermöglicht.
Zudem verfügt der RX400h serienmäßig über eine Vielzahl von Sicherheitsausstattungen, wozu Front-, Kopf- und Seitenairbags sowie ABS und eine Fahrdynamikregelung (VDIM) gehören. Hinzukommen unter anderem der Allradantrieb, eine Alarmanlage, Xenon-Scheinwerfer, elektrisch verstellbare, beheizbare und anklappbare Seitenspiegel, Regensensor, Bordcomputer, Cruise Control, HIFI-System mit RDS-Radio und sechsfach CD-Wechsler, Zwei-Zonen-Klimatisierungsautomatik, elektrisch einstellbare Vordersitze und noch einiges mehr. Das Innere des Lexus ist keineswegs verspielt. Es hat etwas von einer nüchternen, schlichten Eleganz gekoppelt mit einer guten Verarbeitung und Funktionalität.
Entscheidet sich der Käufer zusätzlich für das Paket "Executive Line" erhält er zusätzlich ein dynamisches Kurvenlicht, eine elektrisch betätigte Heckklappe, Lederpolsterung, Memoryfunktion für Fahrersitz, Außenspiegel und Lenkradeinstellung. Der Mehraufwand beträgt 4550 Euro. Wer es noch komfortabler haben möchte kann das Paket "Luxury Line" hinzuwählen. Es beinhaltet ein DVD-Navigationssystem mit Farbmonitor sowie ein Audiosystem Mark Levinson mit neun Lautsprechern. Dafür müssen zusätzliche 4600 Euro investiert werden.
Alles in Allem ermöglicht der RX400h ein kommodes und stressfreies Fahren. Platz für einen Kinderwagen ist genauso vorhanden, wie auch eine ISOFIX-Kindersitzfixierung. So positioniert sich der Japaner genauso als Familienfahrzeug wie auch durch seinen Kofferraum als Transportkünstler. (ar/nic)
Von Nicole Schwerdtmann
20. September 2005. Quelle: Auto-Reporter

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