Fiat

Fiat Panda: Der kleine Bär ist groß geworden

Der Fiat Panda schrieb bei seinem Erscheinen 1980 Auto- und Werbegeschichte. Als „tolle Kiste“ war der 3,4 Meter lange Autominimalist Name und Programm. 32 Jahre, zwei Generationen und 6,5 Millionen Pandas danach steht nun die Generation Drei am Start. Der kleine Bär ist groß geworden.

Vor 32 Jahren definierte Fiat den Kleinwagen neu. 1980 stellten die Turiner den Panda vor: einen 3,4 Meter langen Autozwerg, der eigentlich nur aus Ecken und Kanten bestand und als „tolle Kiste“ die Welt der Werbung und der kleinen Autos aufmischte. Die tolle Kiste blieb bis 2002 im Programm von Fiat, bevor eine wesentlich erwachsenerer zweiter Panda die Nachfolge antrat. Nun steht ab 3. März die dritte Generation Panda bis Ende März zu einem Einstiegspreis von 8 490 Euro bei den Fiat-Händlern. Die erste Ausfahrt mit dem kleinen Bären kommt zum Resümee: Der ist ganz schön groß geworden.

Das wichtigste zuerst. Bei einem Klein- und Stadtwagen stehen Leistung und Fahrwerte als Nachrichtenwert eher an zweiter Stelle. Im Fokus stehen da die 17 Ablagen und Fächer, ein [foto id=“406798″ size=“small“ position=“right“]variabler Innenraum mit einer Rücksitzbank, die sich um 165 Millimeter in der Horizontalen verschieben lässt. Deren Lehne ist zudem im Verhältnis 40 : 60 geteilt und umklappbar. So lässt sich das Volumen des Laderaums nach Wunsch zwischen 225 und 870 Liter konfektionieren. Mit dem richtigen Ausstattungspaket („Pack-Flex 5-Sitzer“) lässt sich dann noch die Lehne des Beifahrersitzes ebenfalls um 90 Grad nach vorne klappen. So entstehen zwei Meter durchgängige Ladefläche. Inzwischen streckt sich der Panda über 3,65 Meter Länge. Das sind 25 Zentimeter mehr als bei der damaligen tollen Kiste, und doch geht immer noch als Kleinwagen durch. Der Neuling bietet aber in der Praxis genug Raum für vier bis fünf Personen und/oder Gepäck. 1,55 Meter Höhe bürgen für ein angenehmes Raumgefühl.

Die Bedeutung des jüngsten Pandas für Fiat unterstreichen die Italiener mit dem Hinweis, dass sie die Fertigung von Polen nach Italien zurückverlegt haben. Für 800 Millionen Euro entstand ein komplett neues Werk für den Panda in Pomigliano, dessen Fertigungsqualität für den gesamten Konzern Maßstäbe setzen soll. Natürlich kann ein Auto mit einem Basispreis von 9 900 Euro keine Wundermaterialien im Innenraum aufweisen. Doch die Plastikteile des Pandas, aus denen Verkleidungen und Armaturenträger gefügt sind, treten den Beweis an, dass mit strukturierten Oberflächen, abwechslungsreichen Farben und sauberer Passung ein prima Eindruck entstehen kann.

Vier Motoren stehen beim Antrieb zur Auswahl. Der Basisbenziner leistet 51 kW/69 PS. Als zweiter Benziner kommt der neue Zweizylinder-Turbo Twinair mit 63 kW/85 PS zum Einsatz. [foto id=“406799″ size=“small“ position=“right“]Der 1,3-Liter-Diesel tritt mit 55 kW/75 PS an. Im Sommer stößt ein Zweizylinder für den Betrieb mit Erdgas zur Motorenfamilie. Er leistet 59 kW/80 PS. Mit 85 PS geht der Panda schon ganz munter zu Werke. Der tiefe brummelige Sound passt zum kleinen Bären wahrscheinlich besser als zu jedem andern Fiat-Modell, das dieses Triebwerk verwendet. Für die Kraftübertragung ist eine manuelle Fünfgangschaltung zuständig, deren Schaltstufen sich ein wenig knorpelig sortieren lassen. Das Datenblatt gibt den Normverbrauch mit 4,2 Litern an, was einem CO2-Ausstoss von 99 Gramm pro Kilometer entspricht.

Den Basisbenziner mit der Ausstattung „Pop“ biete die günstigste Möglichkeit, in die Welt des neuen Pandas zu starten. Zumindest ab April, wenn das Einführungsangebot mit einem Preisvorteil von 1 500 Euro abgelaufen ist. In der gehobenen Ausstattung „Lounge“ ist der Einstiegsbenziner für 11 490 Euro wohlfeil, der stärkere Bruder kostet 12 890 Euro und der Diesel 13 790 Euro. Da ist dann in jedem Fall unter anderem Klimaanlage, RDS-Radio mit MP3- und CD-Player sowie Start-Stopp-Automatik an Bord. Darüber hinaus bietet Fiat sechs unterschiedliche Ausstattungspakete (zum Beispiel für Sound, Sicherheit, oder Styling) zu jeweils 500 Euro Aufpreis an.

Keine Frage, der kleine Bär von Fiat ist inzwischen erwachsen und ein kleines vernünftiges praktisches Auto geworden. Ob er das Kultpotential seines Ahn mitbringt, ist fraglich. Der neue Panda bewegt sich heute in einem wesentlich dichteren Wettbewerbsumfeld, wo sich der VW Up und seine Konzernbrüder Seat Mii und Skoda Citigo ebenso tummeln wie ein Renault Twingo oder ein Chevrolet Spark. Deshalb muss sich der Panda mit handfesten Qualitätsmerkmalen profilieren. In dieser preissensiblen Fahrzeugklasse ist es für reine Kultmobile eng geworden.

Technische Daten: Fiat Panda 0,8V Twinair Lounge:

 

Länge/Breite/Höhe/Radstand: 3 653/ 1 643/ 1 551/ 2 300 mm
Leergewicht: 1 050 kg
zulässiges Gesamtgewicht: 1 475 kg
Gepäckraum: 225 – 870 Liter
Tankinhalt: 37 Liter
Preis: 12 890 Euro
Motor: Zweizylinder-Reihenmotor aus Leichtmetall, elektronische Einspritzung, Turbolader
Leistung: 63 kW/85 PS bei 5 500 U/min
max. Dremoment: 145 Nm bei 1 900U/min
0 – 100 km/h: 11,2 s
Höchstgeschwindigkeit: 177 km/h
Normverbrauch kombiniert: 5,2 l/100km (Super 95 ROZ)
CO2-Ausstoß: 99 g. CO2/km, Euro 5

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