Ford

Ford EcoSport – Ein Mini für den Matsch

Kurzarbeit, Werksschließungen, Kapazitätsanpassungen – gute Nachrichten gibt es bei Ford nicht viele in diesen Tagen. Denn auch die Kölner haben an Kaufzurückhaltung vor allem im Süden des Kontinents schwer zu kauen. Doch haben sie ein Pfund in petto, mit dem sie besser wuchern können als mit dem Rotstift in der Fertigung: Jede Menge neuer Modelle, die in den nächsten Monaten für Leben in den Läden sorgen dürften. Natürlich denkt dabei jeder zunächst an den neuen Mondeo und an den überarbeiteten Fiesta. Doch läuft sich fernab in Brasilien ein Auto warm, das noch viel mehr bewegen könnte: Der neue EcoSport.

Der kleine Kraxler zielt punktgenau ins boomende Segment der subkompkaten SUV und ist bei seinem Verkaufsstart im nächsten Jahr noch ziemlich allein auf weiter Flur. [foto id=“441571″ size=“small“ position=“left“]Von den deutschen Konkurrenten hat lediglich Opel mit dem Mokka ein entsprechendes Angebot, während VW, Mercedes der Audi noch an Design und Entwicklung arbeiten.

Die technische Basis für den Mini im Matsch liefern Fiesta und B-Max, von denen Ford auch die Motoren übernehmen wird. Während es daheim in Brasilien zwei etwas angestaubte Vierzylinder-Benziner gibt, die mit der üblichen Ethanol-Umrüstung eine grüne Weste tragen, aber dafür ziemlich schmalbrüstig wirken, kommen bei uns moderne Triebwerke zum Einsatz. Es wird natürlich den famosen Dreizylinder-Turbo mit seinen mageren 1, 0 Litern Hubraum und seinen stolzen 125 PS geben. Es gibt selbstredend einen Diesel. Und auch wenn das bei einem SUV für die Stadt eigentlich keiner braucht, bringt Ford natürlich auch einen Allradantrieb.

Fast genau wie der Opel Mokka misst der EcoSport 4,22 Meter und bietet innen deshalb ganz ähnliche Platzverhältnisse: Vorn sitzen auch große Erwachsene gut und hinten zumindest auf Kurzstrecken nicht wirklich schlecht. Auch der Kofferraum ist mit 362 Litern ganz ordentlich bemessen, zumal man die Rückbank natürlich umlegen und dann schon bis zur Fensterunterkante 705 Liter verstauen kann.[foto id=“441572″ size=“small“ position=“right“]

Allerdings geht Ford beim Design eigene Wege: Klar, etwas mehr Bodenfreiheit, robuste Anbauteile und einen wuchtige Frontpartie mit einem Blechschutz für die Weichteile haben mittlerweile alle City-SUV. Aber das außen angeschlagene Ersatzrad ist eine stilistische Besonderheit, die den EcoSport zum echten Abenteurer im Feld der Angeber stempelt. Zwar fehlt ihm daheim in Brasilien der Allradantrieb. Doch wird er diesem Anspruch bei der ersten Testfahrt in und um Sao Paulo durchaus gerecht: Schlaglöcher tief wie Mondkrater meistert er ebenso wie die kniehohen Bodenwellen, mit denen die Behörden den Verkehr beinahe zum Erliegen bringen. Und wo man sich mit dem EcoSport doch nicht durch oder drüber traut, da kurvt man einfach mühelos drum herum. Nicht umsonst ist der Schmalspur-Geländewagen so wendig wie ein Stadtflitzer, nur dass man dank der höheren Sitzposition auch im dichtesten Gewühl den Überblick behält.

Vor den Toren der Stadt und auf der Schnellstraße entlang des Pinheiros dagegen lässt die Freude spürbar nach: Die Lenkung ist zwar ziemlich präzise, und der Federung werden die Ingenieure in Köln schon noch den richtigen Feinschliff verpassen, bevor der Wagen über unsere Autobahnen rollt. Aber die Trommelbremsen an der Hinterachse flößen einem wenig Vertrauen ein, und selbst der größere der beiden Brasilien-Motoren taugt nicht unbedingt als Pulsbeschleuniger. Mit Ethanol [foto id=“441573″ size=“small“ position=“left“]befeuert, kommt der Zweiliter zwar auf 147 PS und 194 Nm. Doch für den Sprint auf Tempo 100 braucht er 10,5 Sekunden, Überholen wird zur Geduldsprobe und schon bei 180 km/h ist Schluss. Dafür war der Motor im Stadtverkehr mit weniger als sieben Litern zufrieden.

Wo die Ingenieure gerade dabei sind: Auch im Innenraum gäbe es noch einiges zu tun. Der ist zwar hübsch gezeichnet und schlägt mit der futuristischen Mittelkonsole die Brücke zu seinen Verwandten. Selbst das moderne Sync-System für Radio und Telefon ist samt der Sprachbedienung schon an Bord und Extras wie die City-Notbremse aus dem B-Max lassen sich sicher schnell einbauen. Doch die Materialauswahl ist so lausig und die Verarbeitung so liederlich, dass der Wagen bei uns ohne Feinschliff keine Chance hätte.

Wie sich Aufrüstung und Export auf den Preis auswirkt, das ist natürlich noch nicht abzusehen. Doch in Brasilien kostet der EcoSport umgerechnet zwischen 17.000 und 20.000 Euro. Und die Kölner wären mit Blick auf den Opel Mokka gut beraten, wenn sie nicht aus diesem Korridor ausscheren würden.

Datenblatt: Ford EcoSport

Fünfsitziger Geländewagen der Mini-Klasse
Antrieb: Vierzylinder-Benziner mit Flexfuel-Technik
1.999 ccm, 108 kW/147 PS
Max. Drehmoment: 194 Nm
0-100 km/h: 10,5 s
V-max: 180 km/h
(ALLE WERTE FÜR ETHANOL-BETRIEB)

Kurzcharakteristik Ford EcoSport

Alternative zu: Opel Mokka, Mini Countryman und natürlich auch zum großen Bruder Kuga
Passt zu: Freizeitabenteurer und Familienvätern, die sich nicht mehr als Spießer im Van sehen lassen wollen
Sieht gut aus: vor der Grillhütte und dem Kindergarten
Was kommt noch: Die Europa-Version mit moderneren Motoren, besserem Interieur – und mit Allradantrieb

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Gast auto.de

November 19, 2012 um 6:25 pm Uhr

Reservereifen griffbereit stört wohl bloss diejenigen, welche eigentlich auch das Fahrrad benutzen könnten.
Lieber Reifen hinten drauf als zuunterst unter der Ladung.
Wie breit kommt das Ding daher? Die Wagen werden immer breiter, unsere Zufahrtswege leider nicht.

Gast auto.de

November 15, 2012 um 6:06 pm Uhr

So ein Grossmaulgrill ist potthässlich. Wo ist das Design geblieben? Hatte der Designer Urlaub???

Gast auto.de

November 14, 2012 um 11:58 pm Uhr

Der Reservereifen hinten, pfui !

Gast auto.de

November 14, 2012 um 5:54 pm Uhr

Ich selber arbeite bei ford und hut ab für das geld 1a änderungen sind klar alle 6 monate wird etwas geändert und
verbessert bei ford wie müssen erst mal auf den markt alles andere machen wir schon und der wagen sieht wirklich
gut aus

Gast auto.de

November 14, 2012 um 5:42 pm Uhr

Nee!!! Das Aussehen geht ja garnicht!!! Gib´mir mal nen Mokka :-))

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