Fiat

Gebrauchtwagen-Check: Fiat Grando Punto – Preiswert, aber nicht immer gut

Wer einen günstigen Kleinwagen sucht, stößt früher oder später auf einen Fiat Punto. Die dritte und noch immer aktuelle Generation des Italieners ist seit 2005 auf dem Markt und mit etwas Glück für unter 4.000 Euro zu finden. Doch ein günstiges Angebot kann auch schnell zur Kostenfalle werden.

Karosserie

Bei Fiat bedeutet Grande Punto 4,03 Meter Länge, immerhin 19 Zentimeter als beim Vorgänger. Das kommt vor allem den Insassen zugute: Selbst vier Erwachsen haben im Italiener ausreichend Platz, das Gepäckabteil bietet 275 Liter Volumen und die Rundumsicht ist für den Fahrer okay. Dank bequemer Sitze, ausreichend Kopffreiheit und einem funktionalen Cockpit wird auch einen lange Fahrt nicht zur Qual. Für den Alltag nehmen die kleinen Staufächer nützliche Dinge auf. Lediglich die breiten [foto id=“440040″ size=“small“ position=“left“]C-Säulen schränken einen beim Einparken ein und die wüste Plastiklandschaft kann nach Stunden deprimieren. Für Singles reicht der Dreitürer, praktischer ist jedoch der seit 2006 angebotenen Fünftürer.

Antrieb

Das Leistungsband reicht beim 1,1 Tonnen schweren Kleinwagen vom 47 kW/65 PS beim 1,2-Liter-Benziner bis zu 132 kW/180 PS beim 1,4-Liter-Turbo. Eine vernünftige Wahl für einen Stadtwagen, und da wird der Punto am meisten eingesetzt, ist der 1,4-Liter-Benziner mit 56 kW/77 PS. Vielfahrern sei hingegen der 1,3-Liter-Diesel mit 51 kW/79 PS ans Herz gelegt, der eine gute Kombination aus Wirtschaftlichkeit und Dynamik darstellt. Die Motoren gelten als robust und langlebig, nur auf die Kupplung sollte man bei einem Stadtwagen mit hoher Laufleistung achten – sie ist oft nach ein paar Jahren verschlissen.

Ausstattung und Sicherheit

Mit fünf Sternen beim EuroNCAP-Crashtest 2005 zählt der Punto zu den sicheren Kleinwagen, zwei Airbags gehören von Beginn an zur Serienausstattung. Insgesamt gibt es über alle Jahre hinweg sieben verschiedene Ausstattungslinien, wobei die Basis Active als Luxus nur elektrische Fensterheber für vorne bietet. Wer etwas mehr Komfort und Sicherheit haben möchte, [foto id=“440041″ size=“small“ position=“right“]sollte deshalb ein Fahrzeug in den Varianten Dynamic oder Emotion suchen. Mit dabei sind dann unter anderem Seitenairbags, eine asymmetrisch umklappbare Rückbank, ein höhenverstellbarer Fahrersitz und eine manuelle Klimaanlage. Bei „Emotion“ kommen noch Kopfairbags und ESP hinzu.

Die Qualität

Als hätte Fiat aus seinen alten Fehlern nicht gelernt, hat der Grande Punto als Gebrauchtwagen massiv mit Qualitätsproblemen zu kämpfen. Beim TÜV-Mängelreport schneidet der Italiener bei den bis fünf Jahre alten Autos deutlich schlechter ab als der Durchschnitt. Vor allem Vorder- und Hinterachse fallen bei den Hauptuntersuchungen oft auf, ebenso wie die Wirkung der Bremsen, die Auspuff- und die Beleuchtungsanlage. Dafür sind tragende Teile weitaus weniger vom Rost befallen als bei der Konkurrenz. Auch die Bremsleitungen und -schläuche zeigen sich noch nach fünf Jahren in einem guten Zustand.

Probleme gibt es dafür mit den Federbeindomen, die bei hoher Laufleistung über 100.000 Kilometer ausgeschlagen sein können. Nerviger fallen aber die vielen kleinen Fehler an der Elektrik  und Elektronik auf. Wackelkontakte, zitternde Lampen und bis 2008 Probleme mit der Servolenkung sind keine Seltenheit und stören die Fahrfreude erheblich. Bei einer Probefahrt [foto id=“440042″ size=“small“ position=“left“]sollte deshalb ein Parkmanöver ebenso dazu gehören wie das An- und Ausschalten aller elektrischen Verbraucher. Empfehlenswert ist auch ein genauer Blick auf die Kontrollanzeigen mit den einzelnen Lämpchen.

Fazit

Der Fiat Punto ist auch als Gebrauchtwagen noch heute aktuell, denn das Modell wird seit 2005 mehr oder weniger unverändert gebaut. Mit einer frischen Optik ist es aber nicht getan, wichtiger ist der gute Zustand unter dem gefälligen Blech. Bei Gebrauchtfahrzeugen unter 4.000 Euro sollte man ein paar hundert Euro für die nächste Reparatur gleich mit einkalkulieren – oder besser einen besser ausgestatteten und vor allem gut gepflegten Italiener suchen. Das spart am Ende nicht nur Geld, sondern auch Nerven.

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