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Gebrauchtwagen-Check: Nissan Almera Tino – Graue Maus mit Qualitäten

Zwischen den Kompakt-Van-Bestsellern VW Touran, Ford C-Max und Opel Zafira fristete der zwischen 2000 und 2006 angebotene Nissan Almera Tino ein Nischendasein. An Alltagstauglichkeit und Variabilität kann es nicht gelegen haben, wohl eher am mausgrauen Auftritt. Für Familien mit schmalem Budget und geringem Designanspruch ist ein gebrauchtes Modell daher eine solide Wahl.

Karosserie und Innenraum

Wie schon die Limousine Almera ist der Van-Ableger mit dem Beinamen Tino äußerlich eine graue Maus. Dafür gibt es innere Werte in Form der variablen Einzelsitze im Fond, die sich herausnehmen und umgruppieren lassen. Zumindest wenn der Mittelplatz entfernt wird, sitzen auch Erwachsene hinten recht kommod auf bequemen Sesseln. Unterm Strich ist der Tino aber ein eher enger Vertreter seiner Klasse. Dafür ist die Bedienung im Cockpit simpel und praktisch gehalten. Allerdings liegt die [foto id=“428070″ size=“small“ position=“left“]Verarbeitung des in Spanien gebauten Modells nicht immer auf dem üblichen Nissan-Niveau. Sich lösende Türdichtungen und wackelige Sitze sind die Folge. Auf feste Sitze sollten Interessenten bei einer Besichtigung deshalb unbedingt achten. Nach der Modellpflege 2003 wurde es in dieser Hinsicht zumindest ein bisschen besser.

Motor

Die Leistungsspanne der Motoren reicht von 60 kW/82 PS (1,5-Liter-Diesel) bis 100 kW/136 PS beim 2,2-Liter-Diesel. Doch die Selbstzünder müssen in den Umweltzonen der Städte draußen bleiben, es sei denn, ein Rußfilter wurde nachgerüstet. Als Einsatzfahrzeug für die Stadt empfiehlt sich der 1,8-Liter-Benziner mit 85 kW/118 PS. Diesen Motor gibt es auch in Verbindung mit einer Viergang-Automatik, die aber recht träge arbeitet. Allgemein gelten alle Triebwerke als äußerst langlebig und solide. Lediglich bei den Dieseln bis 2003 sind einige Zylinderkopfschäden bekannt, eventuelle Reparaturunterlagen sollten sich Gebrauchtwagenkäufer zeigen lassen. Weiterer positiver Punkt: Bei den Triebwerken des Tino wird die Nockenwelle über eine Kette angetrieben, ein Zahnriemenwechsel entfällt also.  

Ausstattung/Sicherheit

Bei der Sicherheit kann der Almera punkten. Vier Airbags und ABS sind Serie, das Antischleuderprogramm ESP gab es dagegen nur in Verbindung mit den gehobenen Ausstattungen. Wem dieses Sicherheitsbauteil wichtig ist, muss deshalb etwas [foto id=“428071″ size=“small“ position=“right“]mehr Geld investieren und womöglich länger nach einem passenden Fahrzeug suchen. Beim EuroNCAP-Crashtest gab es 2001 vier von fünf Sternen.

Qualität

An Motor und Getriebe gibt es beim Almera wenig auszusetzen. Zur teils schlampigen Verarbeitung im Innenraum kommen häufig Defekte an Scheibenwischer und Wischermotor. Das war’s aber schon mit der Negativliste. Auspuffanlage, Bremsleitungen und die Rostanfälligkeit der tragenden Teile sind laut TÜV-Report 2011 besser als der Durchschnitt der gleichen Altersklasse. Auch das Lenkungsspiel ist gering und Vorder- sowie Hinterachsen bereiten wenig bis gar keine Probleme. Dagegen kann die Bremswirkung nach Jahren schon nachlassen, was der TÜV gerne bemängelt. Interessierte sollten bei einer Probefahrt deshalb darauf genau achten, denn ausgerechnet Ersatz-Bremsscheiben sind bei Nissans Kompakt-Van recht teuer.

Fazit

Wer einen praktischen, aber unauffälligen Familienwagen sucht, wird beim Nissan Almera Tino fündig. Für ein gut gepflegtes Exemplar sollten rund 3.000 Euro investiert werden. Den Diesel ohne Rußfilter gibt es schon für knapp 1.500 Euro.

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