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Gebrauchtwagen-Check: Nissan Qashqai – Zungenbrecher mit Steherqualitäten

Der Nissan Qashqai gibt äußerlich den Abenteurer, ist aber eigentlich ein grundsolider Typ. Als Gebrauchtwagen verfügt die seit 2007 gebaute Kompaktlimousine im Offroad-Kleid nur in Ausnahmefällen über Allradantrieb, punktet dafür mit hoher Sitzposition, ordentlicher Übersichtlichkeit und reichlich Platz. Und auch qualitativ kann sich der Crossover sehen lassen.

Karosserie und Innenraum[foto id=“409548″ size=“small“ position=“right“]

Auch wenn er wuchtig wirkt – der Qashqai ist mit 4,33 Metern Länge nur wenig größer als ein VW Golf, bietet aber einen deutlich größeren Laderaum. Im Stadtverkehr ist der Kompakte somit noch einigermaßen handlich, auf Langstrecken überzeugt das gute Raumangebot auf den vorderen Plätzen. Hinten fehlt es Großgewachsenen hingegen etwas an Kopffreiheit. Wer richtig viel Platz benötigt, wählt daher die um 20 Zentimeter gestreckte Langversion Qashqai +2, die über eine versenkbare dritte Sitzreihe mit zwei Plätzen verfügt. Im Innenraum überzeugen eine gute Verarbeitung und ordentliche Materialauswahl, die beim Facelift 2010 noch einmal verbessert wurde.

Antrieb

Auf dem Gebrauchtwagenmarkt dominiert der Diesel. Der kleinere mit 1,5 Litern Hubraum und 78 kW/106 PS (später 81 kW/110 PS) reicht im Normalfall aus, wurde aber nur gegen Aufpreis mit einem Rußpartikelfilter ausgeliefert. Der alternativ angebotene 2,0-Liter-Diesel mit 110 kW/150 PS ist zwar spürbar durchzugsstärker, verbraucht aber fast anderthalb Liter mehr. Auf Benzinerseite besteht die Wahl zwischen einem 1,6-Liter-Triebwerk mit 84 kW/114 PS (später 86 kW/117 PS) und einem 2,0-Liter-Motor mit 104 kW/141 PS; beide sind im Vergleich zu den Dieseln allerdings relativ durstig und daher nur für Wenigfahrer zu empfehlen. Der überwiegende Teil der Qashqai-Käufer verzichtete auf den Allradantrieb, der sowieso nur für den jeweils stärksten Benziner und Diesel zu haben war. Wer nicht gerade in schneereichen Gegenden wohnt, kann auf die Traktionshilfe getrost verzichten. Ein Geländewagen ist der Nissan sowieso nicht. Übrigens auch keine klassische Zugmaschine: maximal 1.400 Kilogramm dürfen an den Haken.

Fahrwerk

Die Insassen des Qashqai erfreuen sich an einem komfortabel ausgelegten Fahrwerk. Die Hinterachse wurde beim Facelift noch einmal überarbeitet und steckt leichte Unebenheiten[foto id=“409549″ size=“small“ position=“left“] leichter weg. Die Seitenneigung bei Kurvenfahrten hält sich in Grenzen, einzig die etwas synthetische Lenkung mag nicht jedermanns Geschmack sein. In Sachen Qualität bemängelt der TÜV überdurchschnittlich häufig Mängel an den Achsen, führt das aber auf Verarbeitungsprobleme zurück, die durch eine Rückrufaktion kurz nach Markteinführung behoben wurden. Käufer sollten sich daher die entsprechenden Service-Unterlagen zeigen lassen. Zudem liegt der Verschleiß an den Bremsscheiben leicht über dem Durchschnitt, vor dem Kauf lohnt also eine Kontrolle, besonders bei viel gefahrenen Autos. Problemlos zeigen sich hingegen laut HU-Statistik Lenkung und Antriebswellen. Auch Rost ist kein Thema.

Ausstattung und Sicherheit

Bereits in der Basisvariante „Visia“ hat der kompakte Nissan das wichtigste an Bord. Serie waren von Anfang an CD-Radio, Klimaanlage, geteilt umlegbare Rücksitze und Bordcomputer. Der Qashqai+2 verfügt zusätzlich über ein Panoramaglasdach und eine längs verschiebbare Rückbank. Aufgrund einer fairen Aufpreispolitik sind auch zahlreiche Fahrzeuge der besser ausgestatteten Variante „Acenta“ auf dem Markt, die zusätzlich mit Klimaautomatik, 17-Zoll-Felgen und Lederlenkrad aufwartet. Eher selten zu finden sind Fahrzeuge mit Automatik; für den großen Benziner gibt es ein stufenloses Getriebe, der große Diesel kann mit einer Sechsgangautomatik kombiniert werden. Die Sicherheitsausstattung ist mit sechs Airbags und ESP klassentypisch. Im EuroNCAP-Crashtest gab es die Höchstwertung von fünf Sternen.

Qualität

Der Qashqai gehört zu den solidesten Fahrzeugen der Kompaktklasse. Der TÜV bemängelt neben den erwähnten Problemen an den Achsen lediglich eine oftmals schief ziehende Handbremse. Zu Beginn der Produktionszeit gab es zudem einige Mängel, die mittlerweile im Zuge von Rückrufaktionen aber behoben sein dürften. Neben den Achsen waren unter anderem die Heckklappenschlösser und die Seitenairbags betroffen.

Fazit[foto id=“409550″ size=“small“ position=“right“]

Der Qashqai ist eine gelungene Mischung aus SUV und Pkw. Aus der Offroad-Ecke stammen die die bullige Optik, das gute Platzangebot und die hohe Sitzposition, bei Verbrauch und Unterhaltskosten hingegen ist er einem normalen Kompaktklässler deutlich näher. Da zudem die Neuwagenpreise eher moderat sind, ist auch ein Gebrauchter zu einem ordentlichen Kurs zu haben. Rund 10.000 Euro sollten aber trotzdem angelegt werden.

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Gast auto.de

April 1, 2012 um 11:36 am Uhr

Verbrauchswerte wären gut .

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