Kommentar: Lob den Autofahrern: Der Reißverschluss als Selbstverständlichkeit

Deutsche Autofahrer sind rechthaberisch, aggressiv und rücksichtslos. Und wenn es um das Reißverschlusssystem geht, gerieren sie sich als ignorante Oberlehrer. Diesen Satz hätte ich noch vor einem Jahr fast vorbehaltlos unterschrieben.

Seit einigen Wochen stelle ich fest, dass dieses Vorurteil nicht einmal die halbe Wahrheit ist. Es stimmt schlicht nicht mehr. Ob in Hamburg, Stuttgart oder München, ob in Frankfurt, Münster oder Köln: Wenn sich zwei Fahrspuren zu einer verengen, beobachte ich seit einiger Zeit, dass die Autofahrer schnell gelernt haben: Das Reißverschluss-System ist nicht nur eine Frage der Höflichkeit ist, sondern auch eine der effizienteren Verkehrsfluss-Steuerung.

Während noch vor einem Jahr das Wechseln von der endenden Fahrspur in den Fluss der Hauptspur oft eine Art von Nötigung war, bei dem das Wechseln der Fahrspur und das Einordnen in die Hauptspur nicht selten rechthaberisch verweigert wurde, triumphiert nun die Selbstverständlichkeit des Reißverschlusses. Das zu erfahren, ist wirklich eine Überraschung. Tatsächlich beweisen die deutschen Autofahrer damit, dass sie viel besser sind als ihr Ruf. Es wurde spürbar dazugelernt. Keine bornierten Rechthaber mehr, die das Einscheren des Partners verweigern, sondern überwiegend höfliches Einwinken in die eigene Fahrspur. Das ist einfach großartig. Und musste mal gesagt werden.

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